Wednesday, January 12, 2011

Glosse zum Zensus von @Pyrolim

Ich werde geschätzt. Nicht von Kollegen und Freunden. Sondern vom Statistikamt Nord. Das hat allen Hausbesitzern Post geschickt, auf dass sie geschätzet würden. In modernen Zeiten wie den unsrigen muss Post – so richtige aus Papier und im Umschlag – noch lange nicht postalisch beantwortet werden. Es geht auch online. Und deshalb habe ich meine Angaben für die Vorbefragung mit ein paar Kreuzchen am Bildschirm gemacht.

Dumm nur, dass der richtige Zensus, auch Volkszählung genannt, nicht online angeboten wird. Dafür kommt jemand ins Haus und fragt und fragt und fragt. Immerhin, wir müssen nicht in unseren Heimatort, auf dass wir geschätzet würden. Ich hätt’s dennoch lieber online, und das dachten sich Josef und Maria sicherlich auch, denn dann hätten sie nicht nach Bethlehem gemusst. Maria hätte in Ruhe zu Hause entbunden, Josef am Tag darauf entspannt an ihrer Seite gesessen. Er klappt den Laptop auf, macht seine Kreuzchen – und die Geschichte des Christentums muss neu geschrieben werden. Etwa so: Als König Herodes durch eine E-Mail der Heiligen Drei Könige von der Geburt eines neuen Königs der Juden erfährt, lässt er seine Hacker die Homepage www.zimmermann-nazareth.il infiltrieren.