Tuesday, August 28, 2012

Dem Tode entronnen – ein Fastarbeitsunfall


Gestern bin ich nur knapp dem Tode entronnen. Nein, das ist nun wirklich übertrieben, aber ein gebrochener Arm hätte es schon sein können.
Ich saß an meinem Arbeitsplatz und gab den Auftrag für Röntgenaufnahmen in den PC ein. Das ist der Arbeitsplatz, den man unten sehen kann. Dann stand ich auf, um in einem Raum drei Türen weiter zu kopieren. Am Kopierer hörte ich dann einen mächtigen Lärm. Wir dachten, es könnte ein Patient mit seinem Rollstuhl umgekippt sein. Aus allen Türen stürzten Menschen, die helfen wollten. Schließlich ging ich in mein Zimmer zurück. Da sah ich die Bescherung. Teile des Regals waren mit den Büchern heruntergefallen. 30 Sekunden früher wären sie mir auf den rechten Arm und den Kopf gefallen. Der Patient, ein älterer, abgeklärter Herr, war mit dem Schrecken davongekommen.
Nun könnte man sagen, da hast Du das Regal überladen, denn da standen schon eine Menge Bücher im Regal. Aber welchen Zweck erfüllt denn sonst ein Bücherregal? Oder hatte ich den Aufkleber „Bücherregal – für Bücher ungeeignet“ übersehen? Auch eine Lastbegrenzung war nicht zu erkennen. In den USA hätte ich längst auf Schmerzensgeld geklagt und ich bin sicher, man hätte mir 22 Millionen Dollar zugesprochen.


Tatort - die Bücher und die Teile vom Regal fielen genau dorthin, wo ich normalerweise sitze und die Hand an der Maus habe ...



Also die paar Bücher!
28.08.2012

Nun bin ich aus dem Urlaub zurück. Und hier ist die Dokumentation zum Stand der Reparaturarbeiten:


Ich werde weiter berichten!
05.10.2012

Friday, August 24, 2012

TNF alpha inhibitors and influenza vaccination



There’s an interesting study on the immune response to the pandemic influenza A H1N1 vaccine in patients receiving TNF alpha inhibitors for rheumatoid arthritis and spondyloarthritis.

I.L. França and colleagues at the immune response of inflammatory arthritis patients on TNF blockers and could show distinct patterns of immune response to the pandemic influenza A H1N1 vaccine for the different TNF alpha inhibitors or maybe better for different classes of. The full text is here: http://eutils.ncbi.nih.gov/pubmed?term=PMID%3A%2022908326.

The results of the study show a seroconversion rate of 58.2% for patients on TNF blockers vs 74.3% for healthy controls. The authors looked at the difference of monoclonal antibody [MAB] TNF blockers like infliximab or adalimumab and Etanercept. A seroconversion rate of 51.6% has been observed for patients on MAB TNF blockers vs 74.3% for healthy controls, which is highly significant (P = 0.005). But for for patients on etanercept there isn’t any difference “(86.7% vs 74.3%, P = 0.091)”. Patients receiving TNF blockers for spondyloarthritis had a lower rate of seroconversion and interestingly patients with rheumatoid arthritis showed no difference to healthy controls. And in further statistical analysis two factors were found to be significant for the lower seroconversion rate in spondyloarthritis patients: older age and receiving MAB TNF blockers.

To sum it up: the seroconversion rate of older spondyloarthritis patients on MAB TNF blockers is reduced, so that they might have to be vaccinated a second time.

Thursday, August 23, 2012

Fruktoseintoleranz und Fibromyalgiesyndrom


Ich lese in Fibromyalgie-Aktuell Ausgabe März 2012, dass die Fruktoseintoleranz über einen niedrigen Serotoninspiegel etwas mit dem Fibromyalgiesyndrom zu tun haben soll. Die hereditäre Fruktoseintoleranz kann nicht gemeint sein, denn die ist mit einer Inzidenz von 1:130.000 eine seltene Erkrankung (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Heredit%C3%A4re_Fruktoseintoleranz). Wahrscheinlich ist die intestinale Fruktoseintoleranz gemeint (Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Intestinale_Fruktoseintoleranz) Es könnte durchaus sein, dass ein niedriger Serotoninspiel eine Rolle bei der Ausbildung depressiver Symptome spielt, aber es handelt sich um eine 2001 geäußerte Hypothese, die noch auf Bestätigung wartet. Die Idee, Fibromyalgie durch Serotonin behandeln zu können, stellte sich als Sackgasse heraus. Wenn Fruktose durch Gärung im Dickdarm für Symptome wie Schmerzen, Blähungen oder Durchfall sorgt, dann ist es sicherlich sinnvoll, diätetische Maßnahmen zu ergreifen. Diäthinweise finden sich unter: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=571.




Sunday, August 19, 2012

Ocrelizumab – Zombie or Resurrected Drug?


I participated on a workshop concerning B-cell depletion and rheumatoid factor about 2 years ago. I had found out about problems with ocrelizumab prior to the meeting, in fact Roche stopped research on ocrelizumab (but only for the indication rheumatoid arthritis). I was quite surprised that none of the other specialists knew about this breaking news in rheumatology.
Afterwards I had been looking carefully into the publication of results in research of ocrelizumab.
This is what I’ve written post ACR meeting 2011: http://rheumatologe.blogspot.de/2011/12/b-cell-depletion-and-other-b-cell.html?spref=tw.
And this is what I’ve written after this year’s EULAR meeting in Berlin: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/06/anti-cd-20-monoclonal-antibody.html.
So, summing up I thought that ocrelizumab had been buried.

And now I see the following article on ocrelizumab:

Stohl, W. and colleagues: Safety and efficacy of ocrelizumab in combination with methotrexate in MTX-naive subjects with rheumatoid arthritis: the phase III FILM trial.
Conclusions: OCR 200 mg and 500 mg with MTX in MTX-naive patients with RA were effective in inhibiting joint damage progression and improving RA signs and symptoms. OCR 500 mg with MTX was associated with an increased rate of serious infections.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22307942   

This article means that ocrelizumab is trying to be rituximab’s successor. But is it a resurrection? Or will we see the coming of a zombie? It’s hard to decide right away. We have to look, if ocrelizumab at 200 mg is equal to rituximab, both in efficacy and adverse events.
I think we're going to have another interesting topic to discuss at the ACR 2012 meeting in Washington.



Saturday, August 18, 2012

Shangri-la in der Rheinischen Post


Die Rheinische Post hat heute (18.08.2012) in ihrer Papierausgabe einen Bericht „Yunnan – das andere China“. Das Hauptbild des Artikels ist vom See unterhalb des Klosters Ganden Songtsenling. Hierzu hatte ich schon etwas in diesen Blog gestellt: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/07/yak-at-shangri-la.html. Der gesamte Reiseverlauf steht unter: Tibet Oktober 2009 // I published the following text on Lonely Planet's Thorntree platform: http://rheumatologe.blogspot.de/2009/12/tibet-oktober-2009.html. Und so fühlte ich mich in der Stimmung, nochmals die Bilder anzuschauen und einige hier in's Netz zu stellen.

Die Stadt Shangri-la ist wenig interessant, eine moderne chinesische Stadt im Hochland. Die Stadt hieß Zhongdian (中甸) und aus Gründen der Tourismus-Förderung wurde ihr und der Umgebung der Name Shangri-la (香格里拉) gegeben. James Hilton hatte den Ortsnamen in seinem 1933 erschienenen Roman Lost Horizon (Der verlorene Horizont) benutzt. La ist Tibetisch und bedeutet Pass und Shangri-la ist der Gebirgspass mit dem Namen Shangri; im Roman wird der Begriff dann auch für das Lama-Kloster benutzt. Das „reale“ Shangri-la liegt im Nordwesten von Yünnan, das dort an Tibet angrenzt. Yünnan ist die Heimat vieler ethnischer Minoritäten, aber die Tibeter machen dort 40% der Gesamtbevölkerung aus. Shangri-la liegt auf etwa 3300 m Höhe und ist damit gut geeignet, sich für Tibet zu Akklimatisieren; da man u.U. auch ohne bergsteigerische Ambitionen über 5000 m hoch muss (Bergpässe).



Die Klosteranlage von Songtsenling



Die Klosteranlage von Songtsenling mit den umgebenden Tälern





Wandmalerei in einem der Tempel von Songtsenling



Im Inneren einer der Tempel von Songtsenling




Wandmalerei in einem der Tempel von Songtsenling





Projekt der Klosteranlage von Songtsenling - wahrscheinlich von offizieller chinesischer Seite als Konkurrenz zu Lhasa und dem Potala gedacht



Yak in einem der Täler hinter der Klosteranlage von Songtsenling



Die sinisierte Altstadt von Shangri-la



Hinter dem Berg mit den Gebetsfahnen blickt man auf die Ausläufer der Großstadt



Friday, August 10, 2012

FreitagsGedichte



Vom Ende

Der Himmel war blau
Blau geschlagen
Bald würde er grün sein
Oder bluten

Der sterbende Himmel
Ein Schwarz ohne Sterne

Und niemand
Dies zu sehen


EntlangTasten

An den Kanten des Lichts
EntlangTasten
Die erStickten Schreie von
Treulosigkeit, Hass, Irrtum

Die Blätter vom vergangenen Jahr
Vermodernd
Du trittst auf VorGefallenenes

Breite Wege
In der Dunkelheit der Seele
Nur schmale Pfade
Am AbGrund


Tango

Tango im TrauerSchritt
Der schwarzen Witwen
Schwanken nach dem Gelage
Schwinken, schwank, geschwunken

Der PillenDrehKäfer
Vom Baum gefallen

Die Männer, die tranken
Vom Stuhl gefallen

Trinken, trank, getrunken
Tango, Tango, Tango
Und das GrabPflegeGeld

Thursday, August 9, 2012

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, sowie weitere


Ich wollte gerade den folgenden Text empfehlen:

Hier ist nur der Link auf Informationen, die ich zum Thema Fettsäuren zusammengetragen habe und anderswo, nämlich bein VEBU (Vegetarier-Bund), veröffentlicht habe:
hatetepe://www.vebu.de/gesundheit/vitamine-a-naehrstoffe/324-essentielle-fettsaeuren-omega 
Folgende Themen werden angesprochen:
Omega-3-, 6-, und 9-Fettsäuren
Linolsäure im Übermaß
Arachidonsäure und Eicosapentaensäure
Transfettsäuren aus Margarine
Nahrungsergänzungsmittel

25.12.2012
Ich lese gerade interessante Informationen zu Omega-3- (hier alpha-Linolensäure) und Omega-6 Fettsäuren (hier Linolsäure). Bei der Nahrungsaufnahme sollte das Verhältnis 1:5 betragen. Leinöl: 4:1, Rapsöl (Canola) 1:2, Sojaöl 1:6, Sonnenblumenöl 1:120, Distelöl 1:157.

Ich hatte damals nur auf den Text von mir verlinkt, aber der Link funktioniert nicht mehr, aber da stand:

Die Darstellung von Zusammenhängen der Nahrungsfette wird durch die verschiedenen Einteilungen, die gewisse Eigenschaften in den Vordergrund stellen, erschwert. Ein dieser Einteilungen ist die in gesättigte, einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Es handelt sich um eine chemische Einteilung nach der Anzahl der sogenannten Doppelbindungen. Grob gesagt, je mehr Doppelbindungen eine Fettsäure aufweist, desto flüssiger ist sie. Gesättigte Fettsäuren sind bei Zimmertemperatur fest, z.B. Schmalz, Bratfett oder das Fett in der Schokolade. Ein weitere Einteilung ist die nach der Stellung der Doppelbindung, die omega-3-, omega-6- und omega-9-Fettsäuren. Die omega-3 und omega-6-Fettsäuren sind essentiell für den Menschen. Die Ölsäure (kommt z.B. im Olivenöl vor) als Vertreter der omega-9-Fettsäuren ist nicht essentiell, weist aber günstige Eigenschaften auf, da z.B. ein erhöhter Cholesterinspiegel günstig beeinflusst werden kann.
Zu den omega-6-Fettsäuren gehören die Linolsäure und die Arachidonsäure. Beide braucht der Körper, aber Linolsäure ist in pflanzlicher Kost bereits im Übermaß vorhanden und die Arachidonsäure kann der Körper aus ihr herstellen. Die Arachidonsäure ist besonders in Fleisch bzw. Tierfetten, wie Schmalz, vorhanden. Die Arachidonsäure ist wichtig als Vorläufer von Prostaglandinen der Serie 2, die z.B. die Verklebung von Blutplättchen fördern, über die Niere Salz im Körper zurückhalten, Entzündung vermitteln usw. Medikamente wie Aspirin (NSAR) hemmen das Enzym, das die Umwandlung der Arachidonsäure in Prostaglandine bewirkt (Zyklooxygenase).
Zu den omega-3-Fettsäuren gehören die alpha-Linolensäure sowie die Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure, die der Körper aus der alpha-Linolensäure herstellen kann. Aus der Eicosapentaensäure entstehen Prostaglandine der Serie 3, die selbst nicht so wichtig sind, aber dadurch wird die Produktion der bei Krankheiten unerwünschten Prostaglandine der Serie 2 behindert, denn Arachidonsäure und Eicosapentaensäure konkurrieren um dieselben Enzyme. Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure finden sich besonders in Nervenzellen, an Synapsen, Retina, den Nebennieren und Keimdrüsen, also biochemisch sehr aktiven Geweben (Stichworte Umwandlung von Energie, Elektronentranfer).
Nun könnte man meinen, es wäre gut sich nur von essentiellen Fettsäuren zu ernähren, aber das ist falsch. Wenn der Bedarf erfüllt ist, zieht ein Zuviel Probleme nach sich, z.B. durch die Schwächung des Immunsystems oder die vermehrte Produktion von freien Radikalen, die im Übermaß vielfältige Schäden anrichten können, andererseits unter Kontrolle auch lebenswichtige Aufgaben haben. Ab einem bestimmten Mass müssen deshalb auch nicht essentielle ungesättigte und ggf. auch gesättigte Fettsäuren eingesetzt werden.
Ein hohes Angebot an nicht essentiellen ungesättigten Fettsäuren, führt dazu, dass nach Einbau in die Zellmembranen auch mehr Cholesterin in die Zellwand eingebaut wird, so dass der Cholesterinspiegel im Serum abfällt.
In die Diskussion geraten sich auch die Transfettsäuren, auch dies ist eine Einteilung nach einer Eigenschaft, nämlich der räumlichen Anordnung des Fettsäuremoleküls (cis- und trans-Stellung). Die Transfettsäuren, die mengenmäßig für die Ernährung von Bedeutung sind, stammen aus Margarine und Backfetten (also gehärteten Fetten). Bei der Hydrogenisierung werden die Fette mit einem Nickelkatalysator gemischt, einer Temperatur von 140-225°C und dann bei Überdruck Wasserstoff ausgesetzt. Giftige Substanzen können bei der o.g. Fetthärtung entstehen, wie zum Beispiel unnatürliche Fragmente von Fettsäuren. Außerdem geht Nickel vom Katalysator mit in das Endprodukt und kann Allergien auslösen. Bei zu hoher Hitze (Rauchpunkt überschritten) entstehen auch im Haushalt aus Fetten krebserregende Substanzen wie Benzol, Acrolein, Formaldehyd und weitere. Weitere Quellen sind jedoch auch Milchfett und Milchprodukte, da bei der bakteriellen Zersetzung im Pansen auch Transfettsäuren entstehen – auch ein Grund, warum Kuhmilch nichts für Babys ist, sie enthält zu wenig essentielle Fettsäuren.
Wenn man jemandem das sehr heiße Anbraten nicht ausreden kann, sollte man eher gesättigte Fettsäuren empfehlen, also Palm- oder Kokosfett, da diese nicht die bereits oben erwähnten unnatürlichen Fettsäurebruchstücke, Transfettsäuren etc. aufweisen. Jemandem, der nur vorsichtig andünsten will, kann man Olivenöl oder z.B. Rapsöl empfehlen.
Der Bedarf von Fetten ist ganz verschieden, für den Bevölkerungsdurchschnitt, der mit Übergewicht und vielleicht auch erhöhtem Cholesterin zu kämpfen hat, sind 30-35% zu viel. Hier kann eine radikale Reduktion und Beschränkung auf die Zufuhr essentieller Fettsäuren hilfreich sein.
Nahrungsergänzungsmittel können zwar aus Naturprodukten stammen, sind dann aber ein Präparat und nicht mehr natürlich zu nennen. In den USA gibt es bereits 29000 dieser Präparate. Medikamente müssen aufwendig geprüft werden und sind dann immer noch nicht 100% sicher, eine solche Prüfung entfällt aber bei Nahrungsergänzungsmitteln. Mit einer vollwertigen Ernährung haben sie eindeutig nichts zu tun. Die Ungefährlichkeit wird aus dem Wort „natürlich“ geschöpft. Überdosierungen von Vitaminen sind häufig. Eine erhöhte Krebsrate bei Menschen, die sich hoch dosiert Vitamin E zuführten, ging kürzlich durch die Presse. (2005)

Es gibt übrigens einen sehr gut gestalteten Text auf der VEBU-Seite: https://vebu.de/fitness-gesundheit/naehrstoffe/omega-3-fettsaeuren-in-pflanzlichen-lebensmittel/

Monday, August 6, 2012

Stammzellentherapie - Orthokin - Frischzellentherapie



Bei meinen aktuellen Recherchen anlässlich der Meldung, dass Ärzte der geschlossenen Stammzellklinik X-Cell (Düsseldorf-Heerdt) wieder in der Stammzelltherapie tätig sind, stieß ich auch auf die Frischzellentherapie und Orthokin. Der ehemalige Klinikleiter von X-Cell soll im Libanon eine Stammzellklinik gegründet haben. Die Meldung erschien heute im WDR: http://www.wdr.de/studio/duesseldorf/nachrichten/index.html#r5. Ein Artikel dazu war im FOCUS erschienen: http://www.focus.de/gesundheit/news/trotz-laufender-ermittlungsverfahren-aerzte-aus-skandal-stammzellklinik-wieder-aktiv_aid_793472.html. Hier war dann auch der interessante Hinweis auf Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft zu finden. Diese hat ein Verfahren gegen eine Bonner Klinik im Zusammenhang mit Stammzellen wg. der Verdachts auf Verstoß gegen das Arzneimittelgesetz eröffnet. Wenn man im Blog von Ralf Neumann nachliest, Link: http://www.laborjournal.de/wordpress/?p=4273; dann muss es sich dabei um die Elisées-Klinik handeln. Diese bietet so etwas jedenfalls unter http://www.elisees-stemcell.com/ an, wobei anzumerken ist, dass man mit deutscher IP-Adresse nicht auf die Seite gelangt. Aber ist das schon ausreichend, um nicht juristisch belangt werden zu können? Auf der Seite wird u.a. angeboten: „Osteoarthritis treatment: Autologous activated platelets“ – wieder eine Therapie, die nicht etabliert ist und an Orthokin denken lässt. Wer weiß, ob es sich um Orthokin handelt oder aber um ein ähnliches Produkt, das aber nicht eingekauft werden muss. Auch hierbei geht es um IL-1. Es sind zwei Präparate (Anakinra und Canakinumab (http://de.wikipedia.org/wiki/Anakinra und http://en.wikipedia.org/wiki/Canakinumab) auf dem Markt, die sich liebend gerne auf die Indikation stürzen würden, aber es nicht können, weil es Theorien, aber keinen Wirksamkeitsnachweis gibt.

Ich habe dann an die Frischzellentherapie gedacht, Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Frischzellentherapie. Ich sehe darin den Vorläufer der jetzigen Stammzellentherapie. Es wird ohne Nachweis der Wirksamkeit therapiert. Unter dieser Prämisse ließ der damaligen Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer 1997 die Frischzellentherapie verbieten. Drei Jahre später hob das Bundesverfassungsgericht das Verbot auf, da die Frischzellen nicht in Umlauf gebracht werden und somit nicht dem Arzneimittelgesetz unterliegen. Damit falle es in die Pflicht der Länder und nicht des Bundes. „Zu möglichen gesundheitlichen Risiken äußerten sich die Richter nicht.“ [Wikipedia] Ich glaube, dass dies auch ein Argument der Stammzelltherapie-Kliniken sein wird. Die Frischzellen spielen heute keine Rolle mehr, es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass sich das Altern dadurch nicht aufhalten lässt.

Saturday, August 4, 2012

Antarktis-Krill-Komplex und Arthrose



In einer Anzeige zu Antarktis-Krill-Komplex fand ich die übliche Vermengung von Arthrose, Arthritis und Rückenbeschwerden, die mit diesem Mittel zu behandeln wäre. Es handelt sich um ein Präparat, das dem Körper Omega-3-Fettsäuren zuführt. „Der Mangel an Omega-3-Fettsäuren ist das Ernährungsproblem Nr.1 ...“ heißt es da. Auch ich sehe in einer ungenügenden Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren ein Ernährungsproblem, aber es nicht das wichtigste! Das Präparat wird mit einer höheren entzündungshemmenden Wirkung beworben, aber es wird nicht beschrieben, wogegen es getestet wurde, vielleicht gegen Altfett aus einer Fast-Food-Fritteuse?

„Krillöl ist viel angenehmer einzunehmen als Fischöle, da es kein Aufstossen verursacht.“ Gleiche Menge Öl bedeutet gleicher Effekt, alles andere ist Wunschdenken. „Das Omega-3 in Krillöl wird vom Körper ausserdem besser aufgenommen als bei Fischöl!“ Das wäre erst noch nachzuweisen. Denn ob die Omega-3-Fettsäuren aus Krill oder aus Fisch gewonnnen werden, ist für die Aufnahme durch den Körper nicht erheblich.

„Krill steht ganz am Anfang der Nahrungskette und ist daher unbelastet durch Schwermetalle oder andere Schadstoffe.“ Wenn man sich die Test-Ergebnisse von Fischöl-Kapseln anschaut, dann sind fast alle unbelastet, sie: http://www.test.de/Fischoelkapseln-Meer-Schutz-fuers-Herz-1276864-1277493/. Also Werbung mit Schadstofffreiheit sollte nicht ausschlaggebend sein.

Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sowie DHA und EPA kann es auch nicht sein. Eine Kapsel Antarktis-Krill-Komplex enthält 150 mg Omega-3-Fettsäuren, wovon 120 mg auf DHA und EPA entfallen. Die ALDI (Süd) Lachsölkapsel enthält 191 mg Omega-3-Fettsäuren, wovon 148 mg auf DHA und EPA entfallen.

Kosten? Fragen Sie nach Kosten? Das ist eine gute Frage, denn bei ALDI bezahlen Sie pro Gramm Fischöl ca. 5 ct (ca. 3,00 € für 120 Kps.) und bei Antarktis-Krill-Komplex ist es leider etwas teurer, da bezahlen Sie 1,31 € pro Gramm Krillöl (59,00 € für 90 Kps.).

K.R. Baker und Kollegen haben in einer Studie belegt, dass es Zusammenhänge zwischen der Fettzusammensetzung und Arthrose gibt; hier untersucht für die Kniegelenksarthrose; Association of plasma n-6 and n-3 polyunsaturated fatty acids with synovitis in the knee: the MOST study. Sie fanden heraus, dass die im Plasma (Blut) nachweisbare Höhen von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sich in verschiedenen Kniegelenksbefunden widerspiegeln, also unter Umständen ein Risiko für die Entwicklung einer Kniegelenksarthrose beschreiben. „In conclusion, systemic levels of n-3 and n-6 PUFAs which are influenced by diet, may be related to selected structural findings in knees with or at risk of OA.” Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22353693. Ich darf anmerken, dass D.T. Felson, ein in Rheumatologenkreisen sehr bekannter Wissenschaftler zum Thema Arthrose an der Studie beteiligt war. Viel mehr verwertbare Studien bringt die Abfrage bei PubMed nicht: ("Fatty Acids, Omega-3"[Mesh]) AND "Osteoarthritis"[Mesh]. Das ist auch nicht verwunderlich. Eine Therapie mit Omega-3-Fettsäuren hat keine sofortigen Effekte auf Schmerz oder Entzündung, da der Körper erst langsam die Arachidonsäure (eine Omega-6-Fettsäure, die Ausgangsstoff für entzündungs- und schmerzerzeugende Prostaglandine ist) durch die Eicosapenensäure (eine Omega-3-Fettsäure, die Ausgangsstoff für entzündungs- und schmerzhemmende Prostaglandine ist) austauscht. Zu diesem Thema finden Sie mehr unter: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/06/rheuma-und-ernahrung.html  

Was folgt nun daraus? Sie können gegen Arthrose und auch wegen anderer gesundheitlicher Vorteile für eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren sorgen. Wenn Sie nicht Vegetarier sind, dann reichen Kaltwasserfisch wie Makrele, Hering, Lachs zusammen mit der regelmäßigen Zufuhr von Leinöl, das reich ist an Alpha-Linolensäure (einer Omega-3-Fettsäure). Problematisch wird es, wenn Sie sich rein pflanzlich ernähren, denn DHA und EPA Docosahexaensäure und Eicosapentaensäure) werden nur unzureichend aus der Alpha-Linolensäure umgesetzt. Aber bei Vegetariern und Veganern muss eine andere Lösung gefunden werden, denn Fischölkapsel oder auch Krillölkapseln sind weder vegetarisch noch vegan!

Und wenn es doch einen Grund für die Nahrungsergänzung gibt, dann haben Sie eine Kostenersparnis von 96%, wenn Sie sich über den Lebensmittelhandel mit Omega-3-Kapseln anstatt mit Antarktis-Krill-Komplex versorgen.

PS. Mehr zu Omega-3-Fettsäuren bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Omega-3-Fetts%C3%A4uren


Ergänzung vom 11.08.2012:

Unter Zentrum der Gesundheit (Link: http://www.zentrum-der-gesundheit.de/krilloel-ia.html) werden ebenso einige unhaltbare Dinge vertreten. „Eine Testreihe zeigte jedoch sogar, dass Gelenkschmerzen – auch ohne weitere Maßnahmen – nach nur 7 Tagen Krill-Öl-Einnahme weniger wurden, und zwar (nach Einschätzung der Patienten) um bis zu 24 Prozent“, wobei dieser Text aus einer Studie stammen soll, die nicht überrpüfbar ist: „Sampalis T. Evaluation of the Effect of NKO on Biomarkers of Chronic Inflammation in vivo. JSS medical research, June 9, 2004, unpublished.“ Wir können uns jetzt zusammentun und Studien ersinnen oder auch durchführen, für die Wissenschaft ist nur das vorhanden, was auch publiziert wurde. „Das Krill-Öl kann im Rahmen einer ganzheitlichen Arthrose- bzw. Arthritis-Therapie ein wunderbarer Bestandteil sein, ...“ Was ist ein „wunderbarer“ Bestandteil, zunächst einmal ein nicht näher definierter Begriff und dann auch noch eines der Wörter, die bei mir Skepsis erwecken, bei denen ich alarmiert werde: hier soll geschummelt werden. Es sind dies Wertungen wie: verblüffend, erstaunlich, wunderbar. Und natürlich werden auch hier entzündlich-rheumatische und degenerative Erkrankung in einen Topf geworfen.

Anstatt auf mögliche Nebenwirkungen hinzuweisen, weist man unter Nebenwirkungen auf weitere mögliche Vorzüge hin. Hier z.B. sind einige Nebenwirkungen benannt: http://www.omega-3-fettsaeuren.net/welche-nebenwirkungen-omega-3-fettsaeuren.html. Es wären auch Wechselwirkungen denkbar, z.B. bei Blut verdünnenden Medikamenten (wie z.B. ASS oder Marcumar), denn Fisch- oder Krillöl vermindert die Fähigkeit der Blutplättchen, sich aneinanderzuheften.


Ergänzung 09.10.2012
Weiteres zu Nahrungsergänzungsmitteln und Arthrose unter:
http://rheumatologe.blogspot.de/2012/10/nahrungserganzungsmittel-bei-arthrose.html 


Ergänzung 22.12.2012
Auf Web MD gibt es weitere Informationen zu Krillöl. Ungenügende Evidenz besteht für die Behandlung oder Prophylaxe durch Krillöl für:
• erhöhtes Cholesterin
• prämenstruelles Syndrom (PMS)

• Bluthochdruck
• Schlaganfall
• Krebserkrankungen

• Depression
• weitere mehr
Hier ist der Link zu der englischsprachige Seite: http://www.webmd.com/vitamins-supplements/ingredientmono-1172-KRILL%20OIL.aspx?activeIngredientId=1172&activeIngredientName=KRILL%20OIL

Interessant wird auch die Umsetzung der neuen Gesetze in der EU, wobei gesundheitsfördernde Wirkungen mit denen geworben wird, auch belegt werden müssen.

Nachtrag vom 14.02.2013

Ich lese gerade noch einmal die Folge 247 von "Sicherer Verordnen" im Rheinischen Ärzteblatt. In einer Metaanalyse wurde der Nutzen von Fischöl Kapseln gegenüber Placebo in Bezug auf kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, Sterblichkeit, Schlaganfall und weitere überprüft. Es konnte kein Nutzen der Kapseln nachgewiesen werden. Ein Nutzen bei kardiovaskulären Ereignissen ist aber eher wahrscheinlich als bei Arthrose. Und selbst da konnte man ihn nicht nachweisen! Quelle, wie vom Rheinischen Ärzteblatt zitiert: JAMA 2012; 308 (10): 1024-33: Evidence updates http://plus.mcmaster.ca/EvidenceUpdates

Nachtrag am 28.02.2013
Ich bin einmal der Frage nachgegangen, wieso eigentlich aus Krillöl gewonnen wird. Die Frage ist einfach zu beantworten. Das Öl mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren gewinnt man als Abfallprodukt bei der Herstellung von Krillmehl, das als proteinreiches Futter in der konventionellen Agrarwirtschaft benutzt wird. Das Öl muss entfernt werden, da sonst das Mehl zu schnell ranzig werden würde. Krillöl ist also ein Abfallprodukt der Gewinnung von Krillpulver für die Tiermast.
Bei Alibaba ("Global trade starts here") kann man Angebote einsehen: http://german.alibaba.com/trade/search?SearchText=krillmehl&selectedTab=product&_csrf_token_=waflcbk9gyba. Sie müssen das Mehl schon tonnenweise bestellen! Ein Angebot steht heute bei ca. 427 Euro pro Tonne. Gemessen daran müßte das Krillöl spottbillig sein - ist es aber nicht.

Nachtrag am 22.04.2013
Gerade finde ich ein weiteres Präparat, das beworben wird: Krill Omega Red Oil, mehr dazu hier:

Friday, August 3, 2012

Arthrose und Nahrungsergänzung


Immer wieder wird versucht, den Prozess des Alterns und Verschleißens von Gelenken aufzuhalten. Viele der Mittel im Umlauf können aber keinen stichhaltigen Nachweis erbringen, dass sie auch halten, was die Marketing-Abteilung verspricht.

Gelatine
Gelatine wird gepriesen: „Die Aminosäuren im Kollagen der Gelatine sind mit den Aminosäuren im Kollagen unserer Knorpelzellen identisch.“ Ja und? Gelatine bzw. Kollagen ist gar nichts Besonderes, etwa 30% des menschlichen Eiweißes besteht aus Kollagen. Es ist also ein hundsgemeines Feld-Wald-und-Wiesen-Protein. Kollagen setzt sich aus den Aminosäuren Prolin, Glycin und Hydroxyprolin zusammen, also nicht-essentiellen Aminosäuren. Die sind in jedem Eiweiß drin! http://de.wikipedia.org/wiki/Kollagen Vielleicht kennen Sie den Inhaltstoff aus Gummibärchen. http://blaue-gummibaerchen.blogspot.de/2009/05/die-inhaltsstoffe-des-gummibarchens.html. „Gelatine ist in Apotheken, Drogerien und Reformhäusern erhältlich.“ Oder im Lebensmittelhandel. Oder Sie lassen es ganz sein, denn eine Wirksamkeit bei der Verhinderung von Arthrosen ist nicht nachgeweisen.


Grünlippmuschel
Die Grünlippmuschel soll wahre Wunder wirken. Sie kommt in Neuseeland vor. „Wertvollster Bestandteil dieser neuseeländischen Muschel sind die Glykosaminglykane (GAG).“ Nein, denn der größere Teil der 60.000 Tonnen Grünlippmuscheln, der in den Handel kommt, wird einfach verzehrt, denn die Muschel gilt als Delikatesse und wird deshalb in großen Aquakulturen gezüchtet. Die Grünlippmuschel wird interessanterweise die Miesmuschel Neuseelands genannt. Unter Glykosaminglykanen fasst man z.B. Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat, von denen hier noch die Rede sein wird, und weitere zusammen. Hyaluronsäure, Chondroitinsulfat, Kollagen, Glukosamin und weitere werden in immer neuen Mischungen vermarktet. Diese Stoffe sind seit Jahrzehnten bekannt, aber den Beweis für die Wirksamkeit haben sie nicht erbracht. Oft liegt es daran, dass die Studien nur über kurze Zeiträume durchgeführt werden. Irgendwelche Surrogat-Parameter haben sich dann geändert und es wird eine Wirksamkeit angenommen. Dies ist aber eine unzulässige Schlussfolgerung. Es wären Studien zu fordern, wie sie auch in der Medizin bei der chronischen Polyarthritis durchgeführt wurden. Vor etwa 1 ½ Stunden hat mir eine Pharmareferentin eine Studie mit 7-Jahres-Daten eines Medikaments zur Behandlung der chronischen Polyarthritis vorgelegt. Bei der japanischen Studie, die z.B. Chondroitinsulfat und Glukosamin untersuchte (N. Kanzaki et al.: Effect of a dietary supplement containing glucosamine hydrochloride, chondroitin sulfate and quercetin glycosides on symptomatic knee osteoarthritis: a randomized, double-blind, placebo-controlled study. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21969261), ist der Zeitraum von 16 Wochen deutlich zu kurz gewählt worden. Es müsste nach Jahren festgestellt werden, ob es zu weniger ausgeprägten Arthrosen oder weniger Implantationen von künstlichen Gelenken gekommen ist.


Ernährung
Mit Ernährung kann man einiges erreichen, aber bitte die Kirche im Dorf lassen. Und daran denken, eine Ernährungsumstellung benötigt auch lange Zeiträume, um überhaupt eine vorbeugende Wirksamkeit entfalten zu können.
Hier ist ein Text von mir zur Ernährung, der schon an anderer Stelle steht:
01. Die Nahrung sollte reich sein an ß-Karotin/Lycopin (z.B. Karotten/Möhren, Spinat, Feldsalat, Tomaten), Vitamin E (z.B. Öle, Nüsse, Samen) und Vitamin C (z.B. Paprika, Kiwi, Zitrusfrüchte), wahrscheinlich auch an Zink und Selen; dadurch werden freie Radikale, die den Verschleißprozess beschleunigen, besser abgebaut.
02. Weniger gesättigte, mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere omega-3-Fettsäuren (z.B. Leinsamen, Hanfsamen, Walnüsse und deren Öle sowie Sojaprodukte).
03. Bewegungsübungen für die Fingergelenke, auch in Wärme, verbessern die Ernährungssituation der Gelenke und führen zu verbesserter Beweglichkeit. In der Klinik benutzen wir z.B. Rübsamen, die man auf ca. 40° C erhitzen kann. Man kann aber auch angewärmtes Paraffin kneten. Die Zehengelenke kann man gut mit Greifübungen am Igelball trainieren.
04. Für die großen Gelenke haben sich gymnastische Übungen sowie Wandern, Radfahren, Schwimmen bewährt.
05. Vermeiden sollte man z.B. bei der Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) übermäßiges Treppensteigen, da dadurch der Knorpel extrem belastet wird, während Gehen auf ebener Erde den Knorpel sogar besser ernährt.
Mehr steht auch noch hier: http://rheumatologe.blogspot.de/2012/06/rheuma-und-ernahrung.html 


Teufelskralle
Die Teufelskralle gilt seit langer Zeit schon als effektiv, aber es geht auch darum, diese Wirksamkeit nachweisen zu können. Es stellt sich also folgendermaßen dar: das Präparat wird lange genug vertrieben, dass man sich gar nicht mehr die Mühe macht, nachzuschauen, was denn nun hinter den Aussagen steht.
In der Zusammenfassung einer Metaanalyse sagen die Autoren, daß definitive Aussagen zur Wirksamkeit und der Sicherheit weiterhin offen bleiben [„(1) Does it work? And (2) is it safe? A definitive high-quality trial that addresses the necessary methodologic improvements noted is needed to answer these important clinical questions.” http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17212570].
Öko-Test hat solche Produkte getestet, siehe hier: http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=97295;bernr=06;co= . Die Produkte schneiden schlecht ab! Auch FOCUS berichtete darüber: „Rausgeschmissenes Geld ist die Einnahme von frei verkäuflichen Gelenkkapseln bei leichter bis mittelschwerer Arthrose des Kniegelenks. Zu diesem Schluss gelangt die Zeitschrift „Öko-Test“ in einer Untersuchung.“ http://www.focus.de/gesundheit/ticker/test-gelenkkapseln-gegen-arthrose-helfen-nicht_aid_392514.html  





FreitagsGedichte


Als wir noch Zeit hatten


Die alten Uhren
Die sanft aufStöhnten
Während das Holz knackte


Schritte als ZeitMaß
Schlaf ohne ZeitMaß

Der Atem am offenen Winkel
Während die Kerze flackerte


Und das Schlagen der Hände
Und das Schlagen des Herzens




In der Nacht


Still ziehen dunkelGraue Wolken
Durch die Nacht
Der zuNehmende Mond ist unterGegangen
Schwarz und schwer liegt der Schlaf
Müde Augen wachen
Der unstete Schritt eines Wanderers
In der Nacht
Er wird sich erst legen
Wenn die Schläfer erwachen




AufBau


Ich werde fortTragen
Asche, Schutt, anGebrannte Balken


Ich werde fortSchaffen
Kot und LeichenTeile


Ich werde vergessen
Krieg und Unterdrückung


Nicht vergessen
Die Unterdrücker
Die AufErstandenen


Thursday, August 2, 2012

Scam von Natash Maarten


Ich bekam heute eine Mail von Mrs Natash Maarten [info@maarten.info]

Ich grüße Sie
Ich bin sicher, diese Mail würde zu Ihnen kommen als eine Überraschung, da wir vorher noch nie begegnet und Sie würden auch fragen, warum ich beschlossen, wählte man unter den zahlreichen Internet-Nutzer in der ganzen Welt haben, genau kann ich nicht sagen, warum ich Sie gewählt haben Doch keine Angst, denn ich in Frieden und etwas sehr Positives kommen werden, ist im Begriff, um Ihr Leben jetzt und auf das Leben anderer durch euch geschehen, wenn Sie nur sorgfältig lesen und verdauen unten die Meldung.
[noch weiteres uninteressantes Blah, Blah, Blah]
weitergeleitet an den Kurierdienst für die Lieferung von Ihrem Scheck an Sie.
Mit freundlichen Grüßen,
Frau Natash Maarten


In der Mail war ein Link auf: http://edition.cnn.com/WORLD/9809/swissair.victims.list/index.html  
Gut, hier hat die Swissair den Namen etwas falsch geschrieben: Degraef, Maarten, dual citizen of Switzerland and the Netherlands. Aber es gehört schon einiges an Chuzpe dazu, für einen Betrug sich als Ehefrau auszugeben und noch nicht einmal Vor- und Nachnamen des Gatten unterscheiden zu können, ganz zu schweigen davon, dass man den Nachnamen richtig geschrieben als de Graeff zu erwarten hätte.