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Tuesday, February 21, 2017

Superfood Leinsamen




Leinsamen findet man im Müsli oder man fügt sie  geschrotet bei. Das Öl ist reich an omega-3-Fettsäuren. Gerade geschroteter Leinsamen ist bei Menschen mit Verdauungsbeschwerden beliebt. Es gibt verschiedene Sorten von Leinsamen, z.B. mit gelber oder mit dunkelbrauner Schale.

Gehen wir einmal einige der verschiedenen Inhaltsstoffe durch.

Alpha-Linolensäure
Der Körper benötigt zwei essentielle Fettsäuren: die Linolsäure (eine omega-6-Fettsäure) und die alpha-Linolensäure (omega-3-Fettsäure). Aus der Linolsäure entstehen Botenstoffe, die mit Schmerz und Entzündung zusammenhängen. Aus der alpha-Linolensäure stellt der Körper Gegenspieler, also Entzündung und Schmerz hemmende Stoffe, her. In der Nahrung sind meistens mehr omega-6- als omega-3-Fettsäuren enthalten. Insbesondere haben Menschen, die viel Fleisch essen über die Arachidonsäure, und interessanterweise Veganer (1, 2, 3) zu viel an omega-6-Fettsäuren. Leinsamen liegt einsam an der Spitze, wenn es um die alpha-Linolensäure geht, denn kein anderer Samen oder Pflanzenöl enthält so viel davon.

Linamarin und Plastochromanol-8
Sie haben noch nicht von Linamarin und Plastochromanol-8 gehört? Ich auch nicht, obwohl ich wusste, dass in Maniok Blausäure enthalten ist. Linamarin wird im Verdauungstrakt zu Blausäure zersetzt (4). Akute Vergiftungen sind bei Leinsamen allerdings nicht nachgewiesen worden, da die Blausäure auch gut ausgeschieden wird. Plastochromal-8 ist ein Antioxidans, das in hohen Mengen in Leinsamen nachgewiesen wurde, ist allerdings noch weitgehend unerforscht (5).

Vitamine
Leinsamen enthalten die Vitamine B1, B2, Nikotinsäure, Panthotensäure, B6, Folsäure und E. Allerdings sind diese bei der niedrigen Verzehrsmenge nicht nennenswert an der Versorgung mit Vitaminen beteiligt. Ausnahme vielleicht Vitamin E, denn bei Verzehr von 15 g nimmt man 20% der empfohlenen Tagesmenge auf (6).

Schleimstoffe
Schleimstoffe können Wasser aufnehmen. Wegen dieser Fähigkeit wird Leinsamen gegen Verstopfung/Obstipation eingesetzt. Die Kotmasse wird vermehrt und der Kot wird weicher, so dass er dann besser abgeführt werden kann. Übrigens sollten Leinsamen geschrotet werden, da die Schale sonst den Verdauungsversuchen standhält.

Lignane
Lignane sind Phytoöstrogene, die antioxidative Wirkung haben (7). Sie wirken auch schlaffördernd (Baldrianwurzel). Man vermutet einen Wirksamkeit gegen Herz-Kreislauf-erkrankungen. Außerdem wurde 2014 eine Studie bei Brustkrebs veröffentlicht (8). S.E. McCann und Kollegen veröffentlichten: „A pilot study comparing the effect of flaxseed, aromatase inhibitor, and the combination on breast tumor biomarkers.” Sie folgerten: “Our results do not support strong effects of FS [flaxseed] on AI [aromatase inhibitors] activity for selected breast tumor characteristics or serum steroid hormone levels but suggest AI therapy might reduce the production of circulating mammalian lignans from FS.” D.h. in der Therapie hat Leinsamen nach dieser Studie keinen Nutzen, wobei da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Das Zentrum der Gesundheit hat noch weitere Studien gefunden (9). In einer Meta-Analyse zeigte sich ein geringeres Risiko für Brustkrebs bei höherer Aufnahme an Ballaststoffen (10). In einer anderen Meta-Analyse wurde ein geringeres Sterberisiko (40%) für Brustkrebspatientinnen mit hohem Blutspiegel an Phytooestrogenen nachgewiesen (11).

Ist Leinsamen ein Superfood? Ja.


Links:


Weitere Bewertungen von Superfoods unter dem Stichwort "Superfoods" hier auf diesem Blog.

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