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Sunday, August 13, 2017

Fipronil in Eiern und Eiprodukten – 2. Runde



Am 2. August hatte ich mir zu den Fipronil belasteten Eiern Gedanken gemacht [1]. Ich nahm an, dass zwei Millionen Eier belastet wären. Und: „Was werden nur besorgte Mitbürger tun? Sie werden Eier für kurze Zeit aus dem Ernährungs-programm streichen.“ Ich gebe zu, dass ich mir weniger Gedanken dazu gemacht hatte, was der Handel nun machen würde.

Mittlerweile sind die kontaminierten Eier in 15 europäischen Ländern und sogar in Hongkong aufgetaucht; von fast 11 Millionen Eiern ist die Rede [2]. Als Beispiel mag Spanien gelten, wo ebenfalls mit Fipronil kontaminierte Eieraufgetaucht sind [3]. „Según ha confirmado el Departamento de Sanidad vasco en un comunicado, ... , de la presencia de una partida de 20 toneladas de huevo líquido pasteurizado contaminada con fipronil.” [Nach einer Erklärung des baskischen Gesundheitsministeriums, … , wurde das Vorhandensein einer Sendung von 20 Tonnen pasteurisierten Flüssigei, das mit Fipronil kontaminiert ist, bestätigt.]
Daraus folgt, dass Fipronil auch bereits in Produkten mit Flüssigei sein könnte, das vor dem Bekanntwerden des Skandals ausgeliefert worden war.

Mittlerweile gibt es schon einen Bericht auf Wikipedia zum „Fipronil-Skandal 2017“ [4]. Dort kann man erfahren: „Laut der Zeitung de Volkskrant hatte ein niederländischer Geflügelbetrieb bereits im Juni 2016 das Reinigungsmittel angewendet, weshalb Fipronil-kontaminierte Eier möglicherweise bereits seit über einem Jahr im Verkehr waren; ein Nachweis ist heute nicht mehr möglich.“[5]
In Belgien wurde bereits Anfang Juni 2017 Fipronil in Eiern vermutet, aber eine Meldung an das europäische Schnellwarnsystem erfolgte erst am 20. Juli 2017 [6].

Bei einer allgemeinen Verzehrs Empfehlung von drei Eiern pro Woche werden keine akut gefährlichen Grenzwerte erreicht, aber die meisten Verbraucher möchten nun mal kein Fipronil in ihren Eiern.

Was hat nun der Handel getan. Er hat fast alle Eier aus dem Sortiment genommen. Ich war gestern Einkaufen und im Supermarkt meines Vertrauens war die Eierecke fast ausverkauft (die liegt gegenüber den Regalen mit Soja-, Mandel- und Hafermilch). Es fand sich ein Schild, dass man zum Schutz der Verbraucher alle Eier aus dem Sortiment genommen habe, von denen nicht sicher sagen können, dass sie nicht belastet wären.
„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“, schrieb Johann Wolfgang von Goethe. Ist es denn nicht edel, hilfreich und gut, wenn der Handel die Eier aus dem Verkehr zieht? Na ja! Gehen wir davon aus, dass wir schon im letzten Jahr unentdeckt Fipronil Eier verzehrt haben – was nicht dem Handel anzulasten wäre. Da wären die EU und der deutsche Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) eher gefragt. Der Handel will nur nicht verklagt werden. Und er will durch die aktuelle Verknappung den Preis nicht abstürzen lassen. Ganz so edel, hilfreich und gut sehe ich den Handel an dieser Stelle nicht.

Ich bekräftige es noch einmal – man kann auch sehr gut ohne Eier auskommen.


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