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Monday, January 15, 2018

Arthrose und Medikamente




Arthrosen entstehen über längere Zeiträume. Neben Knorpelzerstörung nach Verletzungen spielen auch dadurch angestoßene immunologische Veränderungen eine Rolle. Diese Veränderungen führen zu Schmerzen, schlechterem Schlaf, schlechterer Lebensqualität, Rückzug aus dem gewohnten Alltagsleben – Willkommen im biopsychosozialen Modell der Erkrankungen!

Wie steht es mit Medikamenten? Im biopsychosozialen Modell der Arthrosen könnten sie sowieso nur eine gleichgeordnete Rolle von vielen spielen. Wie sieht es konkret aus?

Nicht-steroidale Anti-Rheumatika
Nicht-steroidale Anti-Rheumatika (NSAR) werden international non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAIDs) genannt. Es sind weit verbreitete Medikamente, die gegen Entzündung und Schmerzen eine Wirksamkeit haben, denn sie blockieren das Enzym Cyclooxygenase und verhindern damit die Umwandlung der Fettsäure Arachidonsäure in Entzündung und Schmerzen vermittelnde Prostaglandine. Kurzfristig sind sie wirksam, im langfristigen Einsatz konnte man jedoch keinen Nutzen feststellen. Weil NSAR aber häufig Nebenwirkungen am Magen-Darm-Trakt, dem Herz-Kreislaufsystem und der Nierenfunktion verursachen, rät man vom langfristigen Gebrauch ab.

Glukokortikoide („Kortison“)
Manchmal entzünden sich arthrotische Gelenke, wir sprechen dann von einer aktivierten Arthrose. Da kann im akuten Fall auch eine Injektion mit einem Glukokortikoid (wie z.B. Triamcinolonhexacetonid) sinnvoll sein. Die Dauergabe hingegen, wie z.B. die tägliche Einnahme von Tabletten (meistens Prednisolon), kann nicht empfohlen werden.

Chondroprotektiva
Chondroprotektiva, die als Tabletten eingenommen werden, haben in manchen Studien einen Effekt auf Schmerzen, aber ein krankheitsmodifizierender Effekt konnte nicht nachgewiesen werden. Ich habe darüber schon sehr häufig hier auf diesem Blog darüber berichtet. Glukosaminsulfat und Chondroitinsulfat gehören in diese Kategorie.

Intraartikulär applizierte Hyaluronsäure
„Auch für eine Schmerzreduktion und Verbesserung des Knorpelstoffwechsels durch intraartikulär applizierte Hyaluronsäure gibt es keine klare Evidenz. Die Daten sprechen für einen klinisch nicht bedeutsamen Effekt auf den Arthroseschmerz, der gegen die mit allen intraartikulären Injektionen verbundenen Risiken abgewogen werden muss.“ [1] Ich habe auch davor bereits gewarnt, denn der Effekt beim Patienten ist fraglich, aber der muss in der Regel dafür bezahlen, so dass Hersteller und Arzt auf jeden Fall profitieren.

Opiate
Vor Opiaten (z.B. Morphium, Fentanyl) bei Arthrose wird bereits seit Jahren gewarnt [2]. Die Wirkstärke fiel überraschend gering gegenüber Placebo aus. Allerdings führten Opiate viermal häufiger zum Therapieabbruch als ein Placebo. Eine Metaanalyse zeigte keine bessere Wirksamkeit gegenüber NSAR [3].

Zusammenfassend kommt allgemeinen Maßnahmen eine größere Bedeutung zu. Das können sein:
·         Gewichtsreduktion
·         Bewegungsübungen (z.B. Bewegungsbad)
·         Kräftigung der Beinmuskulatur (besonders Kniestrecker)
·         Treppensteigen vermeiden
·         die Kost sollte reich an ß-Karotin, Vitamin E+C (keine Nahrungsergänzungsmittel)
·         Arachidonsäure-arme Kost
·         viel trinken


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