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Thursday, January 4, 2018

Biologika, Biosimilars, JAK Inhibitoren unter Kostenaspekten


Warum mögen die Biologika in der Rheumatologie nur so teuer sein?
Angeführt werden die Entwicklungskosten und die Herstellungskosten. Gut, es ist aufwendiger, ein Biologikum herzustellen als eine Tablette – ob sich das in der Wirklichkeit auch am Preis nachverfolgen lässt, wir werden sehen.

Onmeda meldet für das Biologikum Adalimumab Kosten von € 5.231,36 für 6 Ampullen, die für ein Vierteljahr reichen [1]. Für ein ganzes Jahr betragen dann die Kosten etwa € 22.669,22. Das Medikament wird unter anderem gegen die Rheumatoide Arthritis oder die ankylosierende Spondylitis eingesetzt. Denosumab, ein anderes Biologikum, kostet im Jahr € 623,80 [2]. Beide Biologika sind monoklonale Antikörper und zwar humane Antikörper [3]. Adalimumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen Tumornekrosefaktor-α. Denosumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen RANKL (Receptor Activator of Nuclear Factor Kappa B Ligand) [4].

Eigentlich müssten die Medikamente viel preiswerter sein. Suchen Sie aber bitte nicht die Schuldigen bei der Pharmaindustrie. Die macht nämlich nur das, was Industrie immer macht, nämlich den höchstmöglichen Gewinn zu erzielen. Die Aufsichtsbehörden haben geschlafen. Die Politik hat sich von Lobbyisten einlullen lassen. Wir als Gesellschaft müssen das verantworten.

Sind nun Biosimilars die Lösung des Problems? Nein! Definitiv nicht. Sie werden zwar nennenswerte Einsparungen erzielen (für Adalimumab könnte das im nächsten Jahr € 16.321 im Vergleich zu den € 22.669 des Originalpräparates sein), aber die reichen an die Jahreskosten von Denosumab nicht heran.

Wie sieht es mit den JAK Inhibitoren aus. Aktuell sind in Deutschland zwei davon etwa bei der Rheumatoiden Arthritis zugelassen. Baricitinib kostet aktuell 19.976,76 pro Jahr. Dieser Preis ist mit dem Herstellungsaufwand überhaupt nicht zu verstehen. Die Komplexität ist deutlich geringer als bei den Biologika, der Preis ist nur in bescheidenem Maße niedriger.

Noch einmal – die Preise für die Medikamente in der Rheumatologie sind nicht über die Komplexität der Substanzen zu erklären. Ich halte die o.g. Wirkstoffe für eine Bereicherung in der Therapie entzündlich-rheumatischer Erkrankungen, aber ich halte sie auch für maßlos übertrieben teuer. Hier sollte etwas geschehen.


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