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Monday, April 2, 2018

Vermisste Ärztin aus Köln


Ich ging heute an einem Büdchen in Köln vorbei. Anderswo sagt man Kiosk, aber warum das nicht identisch ist, tut hier nichts zu Sache. Ich sah außen ein Werbung der BILD: „Kölner Ärztin spurlos verschwunden“.

Ich habe jetzt nachrecherchiert. Seit dem 14. März vermisste man eine 50-jährige Ärztin aus dem Kölner Agnesviertel. Sie arbeitet in Kalk. Niemand wusste, wo sie war. Das Handy fand man in der Wohnung. Die Polizei rief zur Mithilfe aus. Immerhin hätte auch ein Kapitalverbrechen vorliegen können. Die Ärztin ist mittlerweile wieder aufgetaucht. Sie hatte sich eine Auszeit genommen.
Bis hierhin könnte man sagen: gut, dass die Umgebung aufgepasst hat.

Aber ich las dann in ihrem Lebenslauf. Hier sind einige Stationen:
·         Abschluss des Medizinstudiums im Jahr 1994
·         Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin
·         Promotion im Jahr 1999
·         Ausbildung zur Tropenmedizinerin im Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg
·         2003 - 2004 Leitende Ärztin und Projektmanagerin in zwei Flüchtlingslagern in Nordthailand
·         2005 Tätigkeit in als leitende Ärztin und Projektmanagerin Sumatra
·         2005 Anerkennung zum Führen der Zusatzbezeichung Tropenmedizin
·         2006 - 2008 allgemeininternistische und tropenmedizinische Tätigkeit in Tübingen
·         2009 Erwerb der Zusatzbezeichnung Infektiologie
·         2009 Kardiologische Weiterbildung  
·         Ab 2010 Oberärztin in Düren mit Hauptverantwortlichkeit für die internistische Intensivstation
·         2011 Erhalt der Schwerpunktbezeichnung Kardiologie
·         2012 intensivmedizinische Weiterbildung in Mönchengladbach
·         2014 Erhalt der Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin
·         2015 Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
·         2016 Anerkennung als anerkannte Infektiologin
·         Seit 2016 Leitung einer internistischen Intensivstation

Zunächst einmal möchte ich der Kollegin gratulieren zu allem, was sie erreicht hat. Und dann möchte ich sie bedauern. Dieser Lebenslauf ist getrieben, unstet, entwurzelt.

Wenn ich der Kollegin raten dürfte, dann würde ich ihr sagen: Kommen Sie endlich an! Schlagen Sie Wurzeln! Wenn man anderen helfen will, dann muss man auch bereit sein, sich selbst zu helfen. Das ist so wie mit den Sauerstoff-masken im Flugzeug: „…, fallen automatisch Sauerstoff-masken heraus. Bitte ziehen Sie eine dieser Masken zu sich heran, streifen Sie sie über Mund und Nase und atmen Sie normal weiter.“ Erst dann soll man einer hilflosen Person oder einem Kind helfen, ihre Sauerstoffmaske überzu-streifen.


Links: 
Die möchte ich jetzt für mich behalten.

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