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Tuesday, July 3, 2018

Der Großbrand und der Kleinbrand




In Stromberg war es schön - vom Großbrand
nichts zu spüren.

Ich fuhr am Wochenende von Köln in den Norden und musste an Bönen (an der A2) vorbei. Ich war in einem Stau, der mich aber nur weniger als fünf Minuten gekostet hatte. Man konnte bereits im Stau Rauch erkennen und ich dachte, ein Lastwagen würde brennen. Als ich an der Recyclinganlage Bönen vorbeikam, sah ich das Feuer und einen Feuerwehrmann, der von einer ausgefahrenen Leiter einen Strahl Wasser auf das Feuer lenkte. Ich dachte mir sofort, dass dies kein gutes Ende nehmen könnte. Wieso denn das? Wieso war ich plötzlich so pessimistisch?

Ich erinnerte mich an einen Kleinbrand in Köln Buchforst. Da stand eines Sommerabends ein Abfalleimer in Flammen und drum herum ist ein großes Areal mit Gras, das damals völlig ausgetrocknet war – das reinste Stroh. Ich wollte das Feuer auspinkeln, was aber nicht ging; beim Schreiben merke ich gerade, dass nur Männer auf so bekloppte Ideen kommen können. Ich lief dann zu einem Haus und schellte. Schnell war ein Eimer Wasser organisiert, den ich zum Feuer trug, und dann konnte ich das Feuer auch löschen.

Man hätte vielleicht schneller einen Eimer Wasser besorgen müssen. Die Feuerwehr berichtet [1]: „Aus dem Schwelbrand einer Halle der GWA-Anlage wurde am Samstag (30. Juni) ein Großbrand.“ Das hört sich ja fast wie Mao Zedong an: „Aus einem Funken kann ein Steppenbrand entstehen“ [2]. Jedenfalls sind dann knapp 400 Einsatzkräfte vor Ort gewesen. Aber: „Der Geschäftsführer der Gesellschaft für Wertstoff- und Abfallwirtschaft Kreis Unna spricht von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Vier von fünf Lagerhallen wurden bei dem Brand am Wochenende komplett zerstört.“ [3]

Und außerdem war die Autobahn wegen der Rauchentwicklung stundenlang in beiden Richtungen gesperrt; auf [3] sieht man die Nähe der Autobahn. Ich sah die riesige Rauchwolke, als ich von Stromberg aus wieder abfuhr. Ich hatte in dem Wallfahrtsort eine Pause eingelegt.

Was lernen wir daraus? Niemals einen Brand unterschätzen. Schnell und gezielt löschen. Manchmal tut es ein Eimer Wasser, manchmal aber benötigt man mehr.


Links:
[2] Mao Zedong: Ausgewählte Werke, Band I, Peking 1968, S.133-146.

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