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Saturday, July 14, 2018

Stefan George und die Werbung





Am 12. Juli jährte sich der Geburtstag des Lyrikers Stefan Georg zum 150. Mal. Seine Lyrik hat einen eigenen Stil, die Wörter entstammen nicht der Alltagssprache: „Und übers jahr als sie im dunkel / Einst attich suchte und ranunkel / Da sah man wie sie sank im torf – / Und andere schwuren dass vorm dorf / Sie auf dem mitten weg verschwand .. / Sie liess das knäblein nur als pfand / So schwarz wie nacht so bleich wie lein / Das sie gebar im hornungschein.“ Die Inszenierung des Dichters und der George-Kreis haben mich immer von ihm fern gehalten. Seine Polyglottie jedoch hat mich fasziniert: „Nebenbei lernte er selbstständig Italienisch, Hebräisch, Griechisch, Latein, Dänisch, Niederländisch, Polnisch, Englisch, Französisch und Norwegisch, um fremde Literaturen im Original lesen zu können.“ [1]

Zum Jubiläum sollte man die Artikel aus der Süddeutschen [2] und der Welt [3] lesen. Ich hatte ein Faksimile dieser Tage gelesen [4].


Wahrscheinlich fiel mir deshalb die obige Werbung auf. Ich dachte heute beim Einkaufen, ich sehe nicht richtig. Da hat man eine Typographie, ähnlich wie die der Werke Stefan Georges nach 1904 ausgesucht. Ist es ein Zufall. Ich mag nicht an einen Zufall glauben, aber ich meine auch nicht, dass es sich um einen Werbe-Gag handelt. Die Typographie der Limo-Werbung unterscheidet sich schon etwas von der Stefan-George-Grotesk, die sich an seiner Schrift orientiert hatte [5].

Für Marcel Duchamp 
könnte das auch ein ready-made sein


Vielleicht nehmen wir das mit von 150. Geburtstag und Werbung: Stefan George wieder lesen.


Links und Literaturangaben:

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