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Thursday, December 20, 2018

DFS70-Antikörper

 
Letzte Woche wurde mir eine Patientin vorgestellt, die noch unbedingt dieses Jahr einen Termin haben musste, jedenfalls nach dem Telefonat der Praxis eines niedergelassenen Kollegen. Das haben wir dann auch hinbekommen trotz des Mangels an freien Terminen. Bei der Patientin sind antinukleäre Antikörper (ANA) nachgewiesen worden. Das ist für sich gesehen nichts Besonderes, denn niedrig titrige ANA (1:80 bis 1:320) findet man häufig auch bei Gesunden (bis zu 30 % der Proben) oder bei gesunden Angehörigen von Kollagenose-Erkrankten oder bei Infektionen oder bei alten Menschen oder weiteren mehr, bei denen diese antinukleären Antikörper (ANA) keine Bedeutung haben.

Halt werden Sie jetzt sagen, es geht doch um die DFS70-Antikörper. Tja, dabei handelt es sich um einen „Biomarker zum Ausschluss ANA-assoziierter rheumatischer Erkrankungen“. Und: „Isolierte DFS70-Antikörper findet man in weniger als 1% der AARE [ANA-assoziierten rheumatischen Erkrankungen], aber in 5%–11% bei gesunden Personen. Beim Vorliegen eines isolierten DFS70-Antikörpers verringert sich die post-Test-Wahrscheinlichkeit für eine AARE deutlich.“ D.h. die Vorstellung bei uns war völlig überflüssig, denn die Patientin hatte weder Symptome für eine ANA-assoziierte rheumatische Erkrankung noch einen anderen Antikörper als den (isolierten) DFS70-Antikörpers.

Sollte Ihr Arzt Sie zum Rheumatologen zur Abklärung eines isolierten DFS70-Antikörpers schicken wollen, dann können Sie sich den Aufwand ersparen.


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