Ferkel kastrieren

Liebe Mitglieder des Bundestages (insbesondere der CDU, CSU, SPD und AfD)!

Liebe Schweinezüchter und Bauerverband!

Liebe Schweinefleischesser!

Da habt Ihr Euch nicht mit Ruhm bekleckert. Tierschutz ist eine ethische Instanz. Was ist das für eine Ethik, nach der die Entscheidung, weiter ohne Betäubung Ferkel zu kastrieren, unter ökonomischen Gesichtspunkten gefällt wird? Keine. Und was ist in zwei Jahren? Wird dann die Betäubung nichts mehr kosten? Der Tierschutzbund schreibt: „Mit Mehrheit der Abgeordneten der CDU, CSU, SPD und der AfD wurde aber am 30.11.2018 im Deutschen Bundestag entschieden, die Qualen der betäubungslosen Ferkelkastration um weitere zwei Jahre zu verlängern.“ Die Schweinezüchter überlegten eine Lösung mit Lokalanästhesie, aber diese ist eben auch keine tierschutzgerechte Alternative.

Und warum überhaupt kastrieren? Warum überhaupt Fleisch und im speziellen Schweinefleisch essen? Der Schweinefleischesser kann sich nicht herausreden, er trägt mit Verantwortung für diese Grausamkeit. Ferkel werden kastriert, um den für manche Menschen unangenehmen Ebergeruch zu vermeiden. Es gibt aber Lösungen ohne chirurgische Kastration, z.B. die Immunokastration (Impfung).

Schade, dass Fleisch noch nicht so nette Aufschriften wie Zigaretten tragen muss. Oder dass Fleisch nur die kaufen bzw. essen dürfen, die beim Schlachten der Tiere oder beim Kastrieren der Ferkel oder beim Schreddern der männlichen Küken (Eier) zugesehen haben.

Ich hoffe, dass ich es noch erlebe, dass Ethik und nicht Ökonomie die Geschicke der Menschheit bestimmen wird. Aber vielleicht bin ich auch zu sehr Romantiker und Optimist.

Links:

https://www.br.de/mediathek/video/maennliche-ferkel-kastrieren-mit-betaeubung-av:5bc0d1cac3edbc001c1d722f

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/landwirtschaft/schweine/ferkelkastration/

.