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Wednesday, January 16, 2019

Gelenkschmerzen im Winter




Kaum jemand mag kaltes, nasses und windiges Wetter - es gibt nur ein Wort auf der Welt, das diesen Zustand wirklich beschreibt: usselig - ein Wort aus der Sprache, die in und um meine Heimatstadt Köln gesprochen wird (also Kölsch). Menschen mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen und auch Menschen mit Arthrose leiden in dieser Saison sogar noch mehr. Und eigentlich sollte es auch nicht „Hello darkness, my old friend“ heißen - ziemlich viele Leute bekommen depressive Zustände in den dunkleren Monaten, was auch Schmerzen und nicht nur Stimmungsstörungen bewirkt. Neben den Gelenkschmerzen (Arthralgien) leiden diese Menschen auch an Muskelschmerzen (Myalgien).

Es ist nicht die niedrigere Temperatur für sich allein; da z.B. entzündete und schmerzende Gelenke sehr gut auf lokale, trockene Kälteanwendungen ansprechen (Eis und kaltes Wasser in einer Plastiktüte sind am besten für diesen Zweck geeignet). Entscheidend für die erhöhten Schmerzen ist die Luftfeuchtigkeit und manche Menschen denken auch, dass der niedrigere Luftdruck ein Faktor sein könnte.

E. M. Savage und seine Kollegen beantworteten die Frage: „Korreliert die Aktivität der rheumatoiden Arthritis mit den Wetterbedingungen?“ Da die Autoren in Belfast leben, haben sie genug feuchtes Wetter. Sie folgerten: "In dieser Studie war die Aktivität der rheumatoiden Arthritis (gemessen mit DAS-28) sowohl bei sonnigen als auch bei weniger feuchten Bedingungen signifikant niedriger."

W. R. Patberg und J.J. Rasker betrachteten: „Wettereffekte bei rheumatoider Arthritis: Von der Kontroverse zum Konsens. Ein Rückblick.“ Sie kamen zu dem Schluss: „Die klassische Meinung: "Kalt und nass ist schlecht, warm und trocken ist gut für RA-Patienten", scheint nur in Bezug auf die Luftfeuchtigkeit zu stimmen."

Muskeln und Gelenke erhalten im Winter weniger Blut, da andere Organe bevorzugt versorgt werden. Und die winterlichen Bewegungsbeschränkungen an sich tragen zu einer geringeren Beweglichkeit der Gelenke bei. Die Synovialflüssigkeit verliert ihre Gleitfähigkeit und der Schmerz intensiviert sich - ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss. Daher sollten die Patienten dazu angehalten werden, warme Kleidung anzuziehen (Handschuhe, Mützen und Schals nicht zu vergessen) und viel an der frischen Luft zu gehen. Tagsüber und vor allem, wenn die Sonne aus ihrem Versteck kommt, wirkt dies antidepressiv. Vitamin D allerdings wird durch diese Maßnahme im Winterhalbjahr nicht beeinflusst, da der Körper durch den Mangel an kurzwelliger UV-Strahlung bei tiefstehender Sonne keine ausreichend großen Mengen Vitamin D3 produzieren kann (in Breitengraden wie Deutschland oder höher).


Links:
W. R. Patberg und J.J. Rasker: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15229951

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