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Saturday, May 11, 2019

Erweiterung der Dauerausstellung im Rheinischen Rheuma Zentrum in Meerbuch-Lank





Die künstlerische Gestaltung des Rheinischen Rheuma Zentrums in Meerbusch-Lank wurde gerade mit weiteren Werken aus der Kurt-Sandweg-Stiftung komplettiert. Über den ersten Teil der Gestaltung hatte ich bereits vor etwa einem Jahr geschrieben. [1] Über die aktuelle Erweiterung berichtete auch die Rheinische Post. [2] Kurator Bernd R. Meyer hatte die Auswahl getroffen und die Positionen für die Hängung der Objekte genau bestimmt.
„Manche Werke brauchen Luft, die müssen isoliert von anderen zu sehen sein, um richtig wahrgenommen zu werden. Im Ambulanzbereich etwa dominieren abstrakte Arbeiten, und davor bleiben die Besucher dann auch stehen. Überall dort, wo gewartet werden muss, ist fast jeder Patient ein wenig aufgeregt. Deshalb sollten die Bilder in diesem Bereich sofort verstanden werden und eine gewisse Ruhe oder auch Heiterkeit ausstrahlen.“
Die Vernissage fand am 8. Mai um 18 Uhr statt.


Vertreten sind folgende Künstler [3]:
        Gertrude Gröninger-van der Eb
        Walter Cüppers
        Werner Laumer
        Reiner Lichtenscheidt
        Edith Oellers-Teuber
        Holger Runge


Gertrude Gröninger-van der Eb
Gertrude Gröninger-van der Eb ist mittlerweile 100 Jahre alt und lebt in Köln in einem Seniorenstift (in Höhenberg – da bin ich heute durchgefahren). Sie stammt aus Rotterdam. Neben der Malerei begann sie Ende der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts ihre schriftstellerische Tätigkeit mit den Schwerpunkten Lyrik und Prosa.
Die wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Schaffens (Auswahl an Ausstellungen nach der Kurt-Sandweg-Stiftung):
     1965 Schloss Gracht, Erftstadt
     1980 Schlosstheater Neuwied
     1994 Kunstverein Grevenbroich
     2001 Heinrich Heine Institut, Düsseldorf
     2004 Historisches Archiv, Köln


UNDA MARINA
Meerestochter,
die aus der meerschaumenen
Schale Vergessenheit
trank, nun
lässt treiben sich
Welle um Welle, oben-
über der Dunkelheit der Meere.
Gischt schäumt
Still sie weiß von Nichts
Mehr.
(© Gertrude Gröninger-van der Eb, aus: Drei Gesänge im Herbst 1990 [4])



Walter Cüppers
Walter Cüppers wurde 1925 in Embken (Kreis Düren) geboren und starb 2016 in Neuss. Er war Maler der Informellen Kunst und Plastiker der Gegenständlichen Kunst [5]. Von 1963 bis 1986 war er Dozent und später Professor für Kunstdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Neuss und an der Universität Düsseldorf.“



Werner Laumer
Werner Laumer wurde 1929 geboren und starb 2017 in Meerbusch. „1962 nahm er seinen Wohnsitz und Atelier in Meerbusch bei Düsseldorf, wo er fortan als freischaffender Künstler tätig war.“ [6]
„Die Malerei und Grafik von Werner Laumer ist ebenfalls abstrahiert.“ [7] Das ist aber nur eine Seite der Kunst Werner Laumers. Denn es müssen auch die gegenständlichen, detailreichen Aquarelle beachtet werden; die Architektur ist in den Bildern aus Marokko, Schiffe und Hafen sind in den Bildern aus Bornholm zu sehen.




Reiner Lichtenscheidt
Reiner Lichtenscheidt wurde 1938 in Wuppertal geboren und lebt heute in Köln. Reiner Lichtenscheidt wechselt häufig zwischen Abstraktion und Realismus bzw. zwischen freier Komposition und fester Konstruktion, so Bernd R. Meyer. [8] Mehr zu Reiner Lichtenscheidt kann man auch auf der eigenen Homepage nachschauen [9].




Edith Oellers-Teuber
Edith Oellers-Teuber wurde 1923 in Duisburg geboren und ist 2015 in Lohmar gestorben. „Edith Oellers-Teuber entwickelte nach Anfängen im Stil der Neuen Sachlichkeit eine zur lyrischen Abstraktion hinneigende gegenständliche Malerei.“ [10] Auch sie nahm 1984 an einem Künstleraustausch mit der UdSSR teil, der sie u.a. nach Turkmenistan [11] führte. Aschgabat muss damals sehr viel anders ausgesehen haben – heute ist die Stadt aus weißem Marmor.


Holger Runge
Holger Runge wurde 1925 in Weimar geboren, studierte dort und später an der Düsseldorfer Kunstakademie Kunst. Er lebt seit 1960 in Meerbusch-Osterath. „1964 gründete er zusammen mit Beuys, Hans van der Grinten, Franz Joseph van der Grinten, Gottfried Wiegand, Erwin Heerich und anderen die Radiergemeinschaft Osterath.“ [12] Er war als Dozent an der Kunstakademie und am Werklehrerseminar Düsseldorf tätig. Von 1976 an konzentrierte er sich auf die freie künstlerische Arbeit.



Ich möchte mich an dieser Stelle bei Kurator Bernd R. Meyer bedanken, dass er den Bedürfnissen eines Krankenhauses mit Auswahl der Werke und entsprechender Hängung gerecht wurde. Denn nicht bloßes Dekorieren sondern eine Auseinandersetzung mit der Kunst ist angestrebt; das kann man erkennen. Ich hoffe, dass viele Besucher sich bei Wartezeiten darauf einlassen.



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