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Friday, August 27, 2021

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 27.08.2021

 



空園白露滴,
孤壁野僧鄰。
寄臥郊扉久,
何門致此身?
灞上秋居
馬戴
Der leere Garten glänzt von Tautropfen,
einsam hinter der Mauer mein Nachbar, ein vagabundierender Mönch.
Lang genug wohne ich schon außerhalb der Stadt,
durch welches Tor führt mich mein Leben?
Die Herbsthütte in Bashang
Von Ma Dai


Stumm
    der Wind
Trieb
Die
Worte
Zurück
In
Den
Mund
Und
Nun
Lauschen wir
    Dem
VerStummten

Mond und Vögel
    den Mond
Treibt
Es
Mehr
Oder weniger
Von
Ost
Nach
West
Die
Vögel
Aber
Ziehen
Mal so
    Mal
So

Die Gestrigen
    HeimWeh
Zum
Galgen
Das
Holz
Ist
Aus
Eiche
Und
Der
Henker
Trägt
EichenLaub
    Am
Revers

WeltVergessenheit
    Regen perlt
Vom
Bambus
Und
Der
Tee
Liegt
GoldGelb
In
Der
Schale
Nun
Genieße und
    VerGesse
Die Welt

Liebe
    laß uns
Lieben
Wie
Die
Roboter
Bis
Alle
Schrauben
Locker
Sind
Und nicht
    Nur
Eine

SommerEnde
    im Osten
Endet
Der
Tag
Der
Herbst
BeGinnt
Und
Der
Sommer
Hat kein
    Visum
Mehr

Nach Hause
    hin und her
Zur
Schule
Nach Hause
Zur
Arbeit
Nach Hause
In den
Urlaub
Nach Hause
Ins
Dorf
Nach Hause
Dann ins
    Grab
Nach Hause

GullyDeckel
    die nächste
Dürre
Wird
Heftiger
Sein
Als
Eine
Tsunami
Und
Wird
Die Gully-
    Deckel
AnHeben

Marionetten
    wir sind
VerDammt
Zum
Leben
Als
Marionetten
Die
NabelSchnur
Durch-
Trennt man
Nicht
Aber
Die
Fäden
An
Denen man
    Uns
BeWegt


Von Ma Dai (馬戴) wissen wir nur wenig. Es gibt auch nur einen Eintrag auf Chinesisch in Wikipedia. Wahrscheinlich lebte er von 799-869. Zwei seiner Gedichte stehen in der Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit. Bashang (灞上) lag wahrscheinlich im Osten von Xi'an (西安). Vielleicht, wo heute ein Teegarten ist, aber dann hätte es auch vor etwa 1200 Jahren nicht sehr in der Wildnis gelegen.
Mit 何門 ist wahrscheinlich 何年 gemeint; ein Fehler im Original. Ich habe allerdings Tor und nicht Jahr übersetzt.


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