Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2015 herausgegeben und zusammen mit Henning Ziebritzki alle am Taschenkalender beteiligten Autoren und Kommentatoren mit je einem Gedicht vorgestellt. Er ist mir jetzt wieder in die Hände gefallen. Auch dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne). Diese Annotationen stammen aus den Jahren 2014/2015 und 2020/2021.
13. KW
Anastasius Grün: Erhörung
Der rauhe Herbst -: ich bin schon im rauhen Sommer. Ich sitze bei 14° C im Garten und esse zu Mittag. Aber ich sitze auch im rauhen Herbst draußen -: vielleicht mit Kissen und Decke.
Rose und Falter sind wie die kleine MeerJungfrau, die unbedingt Füße haben wollte.
Kleine MeerJungfrau
der Regen
Hatte
Die
Statue
Der
Kleinen
MeerJungfrau
Zum
Leben
ErWeckt
Lächeln -: GroßVater Franz betitelte einmal ein Bild meiner GroßMutter mit „Land des Lächelns“ - sie steht darauf vor einem blühenden KirschBaum.
Lenz und Herbst -: Zeit der Frühlings- und Herbstannalen / 春秋時代 (772 bis 484 v. Chr.)
13. KW
Kommentar: Alexander Nitzberg
Die Vollendung im Tod oder schon vor dem Rod? Ist Vollendungen denn nicht Grund genug für den Tod? Vielleicht mag auch das UnVollendete odere das NichtVollendbare sterben, um darin seine Vollendung zu erfahren, so daß eine nachTrägliche Vollendung des UnVollendeten überFlüssig wird. Wie der Schlange Beine anmalen (畫蛇添足).
Rose
rote Rose
Darfst
Nicht
Wandern
Nur
Fest
Am Orte
Stehen
Aber
Deine
Blüte
Darf
Im Winde
Sich
Wiegen
.
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