Der dritte Sonntag der Passionszeit wird auch Okuli [1] genannt. Die Bezeichnung geht auf die lateinische Fassung eines Psalm-Verses zurück: „Oculi mei semper ad Dominum“ (Ps 25,15) [wörtlich: meines Augen immer zum Herrn; oder: Meine Augen schauen stets auf den Herrn]. [2] Der Predigttext steht im ersten Buch der Könige und behandelt Elia am Horeb [3]. Die Lesung aus dem Evangelium hat zum Thema den Ernst der Nachfolge mit den zwei besonders starken Worten: „Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!“ und: „Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ [4] Und der zweite Verse ist auch Wochenspruch.
Elia hatte sich mit 450 Baalspropheten und 400 Propheten des Heiligen Pfahls der Aschera gemessen und danach unter den 450 Baalspropheten ein Blutbad angerichtet [5]. Isebel, die Gattin Ahab, droht Elia mit dem Tod. Elia flieht in die Wüste. Dort will er bedrückt sterben, aber ein Engel bringt ihm Nahrung, so daß er 40 Tage und Nächte zum Berg Horeb gehen kann. Er findet Gott aber nicht in Sturm, Erdbeben oder Feuer, sondern in einen stillen, sanftes Sausen. „Als das Elia hörte, verhüllte er sein Antlitz mit seinem Mantel und ging hinaus und trat in den Eingang der Höhle.“ [6]
Die liturgische Farbe ist Violett. Und Violett ist auch im Kern vertreten. Die für die Eifel und gerade die Gegend hier typischen Narzissen oder besser Osterglocken weisen bereits auf das Osterfest.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1029
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/03/altargesteck-am-sonntag-okuli-2020.html
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/1KI.19/1.-K%C3%B6nige-19 1. Kön 19,1–8(9–13a)
[4] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/LUK.9/Lukas-9 Lk 9,57–62 und hier zitiert die Verse 60 und 62 bzw. Teile daraus.
[5] Die 450 Baalspropheten hat Elia geschlachtet, aber die Ascherapropheten werden nicht mehr erwähnt. Es scheint so, als hätten sie am Wettbewerb der Stieropfer nicht teilgenommen.
[6] „eine Stimme verschwebenden Schweigens“ in: https://bibel.github.io/BuberRosenzweig/ot/1.K%C3%B6n_19.html Die Schrift, Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig, siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Schrift (Hinweis von Michael Bär)
[7] bzw. PS. Die Zahl 40 hatte mich veranlaßt, einmal nachzuschauen: man findet sie etwa 80-90mal in der Bibel. https://www.katholisch.de/artikel/14795-verborgene-botschaften-und-codes hatte sich einmal mit Zahlen beschäftigt, aber längst nicht mit allen 40iger Stellen oder auch die wichtige 30 ausgelassen.
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