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Friday, September 16, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 16.09.2022

 




絡緯秋啼金井闌,
微霜淒淒簟色寒。
長相思二首其一
李白
Am goldenen Brunnenrand spielen die Zikaden ihr Herbstlied,
Der erste Frost hat sich als Reif auf die Matte gelegt.
Sehnsucht – 1. Lied
Li Bo (Bai)


Winter
    weiße Weih-
Nachten
Oder
Sonstige
VerSprechen
Der Winter
Kennt
Weder
VerSprechen
Noch
VerSprecher
Seine VerSprechen
    Hielte
Er nicht

Die ersten Printen und DominoSteine sind im Laden.

EisBären
    die Eis-
Bären
Werden
AusSterben
Dann
Die
BraunBären
Nur
Nicht
Die
Koalas
Denn sie
    Sind
Keine Bären

Rollator I
    ich gebe
Es
Zu
ManchMal
Ist
Ein
Rollator
Auch
SinnVoll
Aber
Dann
Sehe ich
    All
Die anderen

Rollator II
    ich gebe
Es
Zu
Ich
Hasse
Den
Rollator
Aber
Dann
VerOrdne
    Ich
Den nächsten

Rollator III
    ich gebe
Es
Zu
ManchMal
Will
Ich
Auch
Jemandem
Den
Rollator
EntReißen
    Etwa
Wie Opal

Weihnachten
    und damals
Kamen
Die
VerWandten
In
Mänteln
Auf
Denen
Schnee
GeSchmolzen
War
Sie brachten
    Noch
Weitere Düfte

Scheitern
    wenn wir
Unser
Scheitern
VerWünschen
Dann
Sollte
Es
Nicht
Auf einem
    Scheiter-
Haufen sein



Li Bai (李白), ich bevorzuge die Aussprache Li Bo, ist neben Du Fu (杜甫) der Star der Tang-Dichtung. 34 seiner Gedichte finden sich in der Kompilation der 300 Gedichte der Tang-Zeit (唐詩三百首). Er lebte von 701 bis 762. Sein Geburtsort liegt im heutigen Kirgisistan bzw. Kirgistan (ich weiß nicht woher im Deutschen das überflüssige si kommt) und zwar bei Tokmok, dem alten Suyab, also sehr weit im Westen. Die Gegend habe ich zweimal besuchen können.
Das englische Wort yearning ist noch schöner als unsere Sehnsucht. „I've got this burning, burning, yearning feelin' inside me“ sangen die Supremes. In diesem Gedicht seht sich der Dichter zurück nach Chang An (長安), das heute Xi'an (西安) heißt.


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