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Friday, December 9, 2022

FreitagsGedichte / #KurzLyrik 09.12.2022

 



此情可待成追憶,
只是當時已惘然。
錦瑟
李商隱
Und der Moment, der ewig hätte dauern sollen,
War vergangen, bevor ich es bemerkte.
Die schöne Zither
von Li Shangyi


Blutend
    schlug es
Peitschte
Es
Stach
Und
Schnitt es
Und
LiebKoste
Es
Im
Eigenen Schmerz
    Das
Blutende Wort

Furcht
    laß deine
Furcht
Nicht
So
Stark
Werden
Daß du
    Wieder
Morden mußt

Matsch
    die Spuren
Im
Matsch
Halten
Nicht
So
Lange
Wie
Die
Leiche
Die
Du
Unter dem
    Matsch
VerGraben hast

Zeit
    sprich mit
Den
Uhren
Die
Auf
Die
Sekunden
Hämmern
Aber
Sie
Erst
ZerSchlagen
Wenn
Wir sie
    Nicht
Mehr zählen

Grau
    im Grau
Der
Stadt
Fühlt
Sich
Der
Nebel
VerLoren
Und das
    Selbst
Im November

Tsunami
    blase nicht
Auf
Den
Ozean
Denn
Wie
Beim
FlügelSchlag
Des
Schmetterlings
Führt
Das
Zur Tsunami
    Weit
Weit entFernt

Kraniche
    wenn spät
Im
Jahr
Die
Kraniche
Hintern
Horizont
VerSchwinden
Laß sie
    Deine
SehnSucht tragen

Wind
    und verGiß
Nicht
Immer
Wieder
Ein
Wort
Der
Liebe
In den
    Wind
Zu flüstern

Herz
    mein Herz
Du
Wirst
heilen
Und
Stolz
Deine
Narben
Tragen
Aber
Du
Wirst
Auch
Wieder zer-
    Brechen
Immer wieder

(Jimmy Ruffin 1936-2014)




Li Shangyin (李商隱) lebte von ca. 813 bis 858 und war der letzte bedeutende Dichter der Tang-Zeit. Er ist mit 24 Gedichten in der Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit vertreten.  Martin Gimm, mein alter Professor am Ostasiatischen Seminar der Universität zu Köln, hat einmal etwas über ihn veröffentlicht: "Li Shangyin (812-858): Vermischte Epigramme. Eine Auswahl aus dem Zazuan." [In: Wolf Baus, Volker Klöpsch, Otto Putz, Peter Pörtner (Hg.): Hefte für ostasiatische Literatur, Nr. 24/Mai 1998, S. 13–21.]

 

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