Traditionell wird Christi Himmelfahrt im Freien gefeiert [1]. Nach den letzten regenreichen Wochen war strahlender Sonnenschein, wie übrigens auch im vergangenen Jahr. Da hatte ich mir geschworen, beim nächsten Mal einen Hut mitzunehmen. Habe ich allerdings nicht, da ich nicht gewohnt bin, Kopfbedeckungen zu tragen. Der Blick auf den Himmel ist so oder so wichtig. 40 Tage nach der Auferstehung fuhr Jesus Christus in den Himmel. In der Apostelgeschichte wird das so beschrieben: „ … da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht gen Himmel?“ [2] Denn „nicht da, wo der Himmel ist, ist Gott – sondern da, wo Gott ist, ist der Himmel“. Wenn wir das apostolische Glaubensbekenntnis sprechen, dann erinnern wir daran mit: „... aufgefahren in den Himmel, er sitzt zur Rechten Gottes des allmächtigen Vaters“.
Im Matthäusevangelium heißt es: „„Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“. [3] Und in Vers 19 heißt es: „Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ [4]. Damit nähern wir uns dem Tauffest der Gemeinde Dellbrück-Holweide, das unter freiem Himmel bei strahlendem Sonnenschein für die neun Täuflinge und die Gemeinde stattfand.
Anstatt einer gewöhnlichen Predigt wurden Gedanken zu Kerzen, Kleid und Wasser vorgetragen – drei Themen für drei Pfarrpersonen.
Kerzen sind noch nicht lange als Taufkerze in der evangelischen Kirche etabliert und wir danken den katholischen Geschwistern für dieses Beispiel.
Das weiße Kleid hat eine lange Tradition, denn schon in der frühen Christenheit trugen es die Täuflinge, die es dann eine ganze Woche trugen, um zu zeigen, daß nach der Taufe ein neuer Mensch geboren wurde.
Wasser reinigt und hat als Symbol eine längere Tradition als das Christentum selbst, denn Johannes der Täufer nutzte bereits Wasser und sagte: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ [5]
Das Altargesteck zeigt viel Weiß in den Blüten der Margeriten und das ist die liturgische Farbe von Christi Himmelfahrt [6]. Zwei Pfarrpersonen trugen jeweils eine rote Stola [7].
Im Anschluß an den Gottesdienst folgte noch ein Picknick [8].
Noch vor dem Beginn, also vor dem Glockenläuten |
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1317
[2] https://www.bibleserver.com/LUT/Apostelgeschichte1 Apg 1,3–11, insbesondere Apg 1,10b–11a
[3] Mt 28,18.20
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us28 Mt 28,19 – die gesamte Stelle: Mt 28,18-20
[5] https://www.bibleserver.com/LUT/Matth%C3%A4us3 Mt 3,11
[6] https://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Farben
[7] Wen es interessiert: der Plural heißt Stolen und hat mit dem englischen Wort nichts gemein, denn einem der Pfarrer wurde ie auch nicht gestohlen. Die Gemeinde hat eben nur zwei rote Stolen.
[8] Wer in Picknick wie Pickwick ein englisches Wort als Etymologie vermutet, liegt falsch. Man weiß es nicht so genau. Aber der Wictionary-Artikel ist kurzweilig zu lesen: https://de.wiktionary.org/wiki/Picknick
.
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