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Tuesday, June 11, 2024

Die Kälbchen besuchen oder von den Vorteilen des Landlebens - With an English Translation: Visiting the Calves or the Perks of Country Life



Es hat schon Vorteile, wenn man auf einem Dorf mit 70 Einwohnern lebt. Dann kommt man am Zaun ins Gespräch und erfährt, daß auf dem Bauernhof Kälbchen auf die Welt gekommen sind. Ich bin dann zum Bauernhof hin, der jetzt mehr als Hobby betrieben wird, aber immerhin noch eine Reihe von Rindern auf der Weide hat. Und da waren in den letzten zwei bis drei Wochen sieben Kälbchen geboren worden, die letzten vor zwei Tagen. Sie waren natürlich alle auf der Weide. Und so fragte ich, ob kann ich mir denn einmal die Kälbchen angucken und auch ein paar Bilder machen könne. Und Rudi antwortete: „Da komm doch gleich mit, dann treiben wir zusammen die Rinder von der einen Weide auf die andere.“ Gesagt, getan. Wir gingen hoch zur Weide, die zwischen Ort und Sistiger Heide liegt. Zunächst kamen die Rinder nicht auf Zurufen nicht zu uns. Schließlich kam doch Erika nach vorne. Erika ist eine Jungkuh und Rudi beschrieb sie als unternehmungslustig und intelligent. Erika kam also vorneweg, obwohl sie eigentlich hätte warten müssen, bis die Leitkuh nach vorne gekommen wäre. Aber vielleicht sieht sie sich als Jung-Managerin der Herde und will schon mal ihre Führungsqualitäten unter Beweis stellen. Dann kamen sie, die Leitkuh war mittlerweile vorne und sie liefen natürlich erst mal nicht dahin, wo sie hin sollten; beziehungsweise nur ein Teil lief in Richtung Weide, wo sie grasen sollten. Damit war die Herde geteilt. Ich lief den fehlgeleiteten Rindern hinterher, um sie zurückzutreiben, aber in der in der Zwischenzeit trampelten, die auf der richtigen Weide den Zaun nieder, weil sie kein Strom drauf war; damit waren sie dann plötzlich in die Nähe des Hofes und damit auch zur Straße gekommen. Aber da kam schon Rudi, der einen Hammer zum einschlagen der Pfähle für den Elektrozaun geholt hatte und gemeinsam haben wir die Herde auf die richtige Weide getrieben. Ehrlich gesagt, es ist ein schönes Bild, wenn man so eine ganze Rinderfamilie sieht, denn der Bulle ist  mit dabei und die Jungbullen natürlich auch. Sie stehen als Familie auf der Weide stehen. Ein Foto habe ich nicht machen können. Da war ich so mit dem Treiben beschäftigt, das ich den Fotoapparat nicht parat hatte, denn da hat doch eine der Kühe einen der Jungbullen besprungen. Naja, wahrscheinlich hätte ich das auch gar nicht zeigen dürfen, sonst hätte man mir den Blog gesperrt.  



Ich komme aus der Großstadt (Köln), aber ich habe als Kind bereits gesehen, was eine Kuh ist und ich hätte im Kindergarten oder in der Grundschule nicht die Kuh lila gemalt. Wir sind zum Beispiel, da war ich sechs Jahre alt, nach Texel  gefahren, das machten viele aus Nordrhein-Westfalen. Da etablierten sich gerade Feriendörfer, wie Dennenoord, der direkt am Wald lag. Das waren ganz basisnahe Holzhütten mit gemeinschaftlich genutzten sanitären Anlagen und Plumpsklos. Als wir dort ankamen, blieb ich mit meinen sechs Jahren auf einem Rattan-Wäschekorb mit Deckel und bewachte das ganze Gepäck, nachdem wir dort mit dem Bus angekommen waren und die Erwachsenen mit meinem kleinen Bruder Eingang und Bungalow suchten. Es fand sich alles in kurzer Zeit. Auf dem Hof gab es noch Ponys, Kühe, Hühner, natürlich einen Hund und ein paar Katzen. Wir konnten als Kinder auch zusehen, wie die Kühe mit der Hand gemolken wurden. Das ist für die meisten Kinder heutzutage nicht mehr denkbar. Und wenn man eine Chance hat, Kindern heute Natur und Landwirtschaft, Tiere, und Tierhaltung näher zu bringen, dann sollte man das auch tun. Ein Bio-Hof eignet sich besonders für diesen Zweck.




Visiting the Calves or the Perks of Country Life
There are advantages to living in a village with 70 inhabitants. When you chat across the fence and find out that calves have been born on the farm. The next day I went to the farm, which has become more of a hobby but still has a number of cattle on the pasture. And seven calves had been born there in the past two to three weeks, the last one two days ago. They were all on the pasture, of course. And so I asked if I could have a look at the calves and take a few pictures. And Rudi replied: "Come with me now, then we'll drive the cattle together from one pasture to the other." No sooner said than done. We went up to the pasture, which lies between the village and the Sistiger Heide. At first the cattle didn't come to us when we called. Finally Erika came to the front. Erika is a young cow and Rudi described her as enterprising and intelligent. Erika went first, even though she should have waited until the lead cow came forward. But maybe she sees herself as the young manager of the herd and wants to prove her leadership qualities. Then they came, the lead cow was now in front and of course they didn't go where they were supposed to go; or rather only a part of them went in the direction of the pasture where they were supposed to graze. This split the herd. I ran after the misguided cattle to drive them back, but in the meantime the ones on the right pasture trampled down the fence because there was no electricity on it; they suddenly came close to the farm and therefore to the road. But then Rudi came along, he had fetched a hammer to drive in the posts for the electric fence and together we drove the herd to the right pasture. To be honest, it's a beautiful picture when you see a whole family of cattle like that, because the bull is there and of course the young bulls too. They stand in the pasture as a family. But I wasn't able to take a certain photo. I was so busy with what was going on that I didn't have my camera ready, because one of the cows had mounted one of the young bulls. Well, I probably shouldn't have shown it anyway, otherwise my blog would have been blocked.

I come from the big city (Cologne), but as a child I already saw what a cow was and I wouldn't have painted the cow purple in kindergarten or elementary school [purple cow on chocolate wrapping]. For example, when I was six years old, we went to Texel [an island in the Netherlands at the North Sea], which many people from North Rhine-Westphalia did. Holiday villages were just being established there, like Dennenoord, which was right next to the forest [Dennenoord means forest site]. There were very basic wooden huts with shared bathrooms and pit toilets. When we got there, I, at the age of six, stayed on a rattan laundry basket with a lid and guarded all the baggage after we arrived there by bus and the adults and my little brother looked for the entrance and “our” bungalow. We found everything in a short time. There were also ponies, cows, chickens, of course a dog and a few cats on the rest of the farm. As children, we were also able to watch how the cows were milked by hand. That is unthinkable for most children today. And if you have the chance to introduce children to nature and agriculture, animals and animal husbandry, then you should do it. An organic farm is particularly suitable for this purpose.


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