Der heutige Sonntag ist der elfte Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1]. Die Wochenspruch lautet [2]: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ Dieser Sonntag stellt die Demut als Tugend in den Mittelpunkt. „Mein Haus, mein Auto, mein Jacht“ mögen am Stammtisch zählen, aber sie zählen nicht vor Gott. Wir können uns nicht mit unseren Werken vor Gott brüsten.
Der Predigtext steht im zweiten Brief an die Galater. Und direkt im ersten Vers der Textstelle lesen wir [3]: „Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch des Gesetzes Werke wird kein Mensch gerecht.“ Paulus spricht sich gegen eine Restauration jüdischer Gesetzestreue in der jungen heidenchristlichen Gemeinde aus, die nach seiner Weiterreise durch Judenchristen propagiert wurde. Schon im Kontext der frühchristlichen Gemeinschaft war die Schärfe dieses Satzen offensichtlich, aber erst im 16. Jahrhundert arbeitete Martin Luther aus dem „gerecht werden durch den Glauben“ das „allein aus Glauben“ heraus [4]. Dies aber führte zur Kirchenspaltung.
Das Evangelium für den heutigen Sonntag steht bei Lukas und darin wird das Gleichnis von Pharisäer und vom Zöllner [5]: Der Pharisäer betete: „Ich danke dir, Gott, dass ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Der Zöllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir Sünder gnädig!“ Einige Dinge macht er schon richtig, denn wenn seine Frömmigkeit Fasten und das Abgeben des Zehnten umfaßt, ist dem nichts entgegen zu stellen. Aber er vergleicht sich und dabei kommen die anderen schlecht weg; da liegt sein Fehler. Er nimmt sich also ein Urteil, das nur Gott zusteht heraus. Der Zöllner ist sich aller Sünden oder Verfehlungen bewußt. Er wagt nicht zum Himmel und Gott aufzusehen. Aber dann macht er etwas richtig. Er überläßt sich Gottes Urteil und Gnade.
Das Altargesteck in Köln war neu und frisch und sehr schön anzusehen, aber es stand im Anseits, denn der Altar wurde wieder einmal am Taufbecken aufgebaut [6]. Das tragende Element sind Sonnenblumen. Auch in Kall steht eine Sonnenblume im Mittelpunkt. Um diese eine Blume gestaltet sich ein bunter Reigen von unterschiedlichen Blumen.
Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).
Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/11-sonntag-nach-trinitatis/
[2] 1. Petr 5,5b
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GAL.2 Gal 2,16–21
[4] Jürgen Kaiser: Pure Provokation. Zentraler Eckstein. In:
zeitzeichen 8/2024, ISSN: 1616-4164. S. 58
[5] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/LUK.18 Lk 18,9–14
[6] Bei diesem Gottesdienst selbst war ich verhindert.
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