Rheumatologe: Mitternächtliches Neujahrkonzert in der Basilika Kloster Steinfeld

„En el órgano suenen las trompetas des Jucio Final para

que el hombre se vaya acostumbrando a ellas.“

Ramón Gómez de la Serna: Greguerías

Wie zu jedem Jahreswechsel habe ich auch dieses Mal die Gelegenheit genutzt und habe mir nachts im Kloster Steinfeld das Orgelkonzert angehört. Die Basilika wurde zwischen 1142 und 1150 erbaut und ist eine der frühesten Kirchen im romanischen Stil in Deutschland. Im Inneren ist die Ausstattung barock. Und aus dieser Zeit stammt auch die Orgel. 1727 hatte Balthasar König aus Bad Münstereifel die Orgel vollendet. Er verwendete dafür auch die alten Pfeifenbestände, so dass auch heute noch Pfeifen aus dem Jahr 1600 in der Orgel vorhanden sind. „Mit 35 Registern und 1956 Pfeifen besitzt die Basilika Steinfeld die größte noch erhaltene dreimanualige historische Barockorgel des Rheinlandes.“ – so Andreas Warler, der Organist der König-Orgel, im Jahresprogramm. Die Langhausorgel im Kölner Dom zum Vergleich besitzt 53 Register (3.963 Pfeifen). Aber halten wir uns nicht mit Pfeifen auf, denn die meisten sitzen doch in Berlin bzw. Brüssel.

Eine Minute nach Mitternacht beginnt das Konzert. Die Basilika ist fast bis zum letzten Sitz gefüllt. Es waren weder die Trompeter von Jericho noch eine Vorausahnung der Trompeten des Letzten Gerichts zu hören, sondern meisterlich gespielte Orgelmusik.

Was stand so auf dem Programm? Z.B. Toccata und Fuge in E-Dur von Johann Sebastian Bach, die 2. Sonata in c-Moll, das Choralvospiel „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Niels W. Gade, Passacaglia et thema fugatum c-Moll von Johann Sebastian Bach. Es war ein sehr schönes und ausgewogenes Konzert. Herzlichen Dank Andreas Warler.

Übrigens erkennt man die Neophyten unter den Besuchern daran, dass sie den Kopf zur Orgel umdrehen, wenn das Carillon aktiviert wird. Und wenn Sie sich nicht vorstellen können, wie das klingt, dann kommen Sie im nächsten Jahr zum Neujahrskonzert in die Basilika des Klosters Steinfeld.