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Monday, January 22, 2018

LYRIK-Taschenkalender 2017 23. und 24. KW 16.01.2018


Michael Braun hat den LYRIK-Taschenkalender 2017 herausgegen. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).



23. KW
Kommentar: Walle Sayer

Das Boot der Liebe ist abGetrieben und im Röhricht hängenGeblieben. Ein WindStoß aber kann es wieder freiSetzen.
Zu Wladimir Majakowskis AbschiedsBrief -: "Das Boot der Liebe ist an der Alltäglichkeit zerschellt".

"Wie wenig es brauchte, um alles zu sagen." In den 70iger Jahren wurde es dann unErträglich viel, was in einem Gedicht gesagt wurde. Es wurde nicht verDichtet. Die Redundanz nahm zu. Wiederholungen als Konstruktions-Prinzip (klappt allerdings dann manchMal doch). Dann verschwanden diese Gedichte, scheinen aber wieder zu kommen. Dann ist der Fahneneid von Günter Bruno Fuchs ein gutes Antidot.


24. KW
Ernst Jandl: the flag

Flaggen
    die großen
Flaggen
Der Poten-
Taten
In
Zentral-
Asien
Die
IrgendWann
Auf
HalbMast
Hängen
    Wenn auch
Nur kurz

Das Gedicht habe ich einmal bei einem Jour fixe vorGelesen.

Lustig, die zweite Flagge Boliviens.


24. KW
Kommentar: Uljana Wolf

Der gelbe Fleck -: den hätte man nach dem 2. WeltKrieg auf die deutschen Flaggen nähen müssen. Und wenn es korrekt sein sollte, dann müßte unsere Flagge heute Schwarz-Rot-Braun mit einem gelben Fleck ausSehen.

 
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