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Wednesday, August 7, 2019

Warum ich gegen die Züchtung von Mischwesen aus Mensch und Schwein bin


Dr. Hiromitsu Nakauchi und sein Team haben in Japan die Erlaubnis bekommen, eine Chimäre (Mischwesen) aus Schwein und Mensch bis knapp zur Geburt zu züchten. Ziel ist die Entwicklung eines Organs, hier zunächst der Bauchspeicheldrüse. Bis März 2019 durfte so eine Chimäre nur 14 Tage im Leib des Muttertiers wachsen. Was wird 2022 sein? Bis nach der Geburt?

In der Diskussion um chimäre Wesen zur Züchtung von menschlichen Organen in Tieren schreibt der Tagesspiegel [1]: "Es gibt keinen Grund, warum eine menschliche Leber nicht in einem Schwein wachsen kann", davon ist Nakauchi überzeugt. "Wenn es nicht funktioniert, weil bestimmte Faktoren fehlen, dann ersetzen wir sie eben." Und wenn man Affen statt Schweinen, Ziegen oder Schafen nähme, sei er "fast sicher dass es funktionieren wird." Und wenn das nicht funktioniert, warum nicht direkt Menschen nehmen? Das ist für mich die Konsequenz, die mich erschaudern lässt.

Prof. Dr. med. Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD ist ebenfalls gegen die Überschreitung einer Grenze, die von Mensch zu Tier besteht. [2]
Prof. Dr. Peter Dabrock, Vorsitzender des Deutschen Ethikrats, sieht ein Tieropfer für ein hochrangiges Ziel, nämlich zur Überwindung der notorischen Organknappheit. In China werden Hingerichteten Organe entnommen. Das fällt beides für mich in eine Kategorie – Nein! Nicht! Aufhören!
Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Mitglied im Deutschen Ethikrat, sieht eine Gefahr für die Entwicklung von dauerhaften Chimären zwischen Mensch und Tier. Wenn die Grenze zwischen Mensch und Tier verwischt würden, sie das „für das Selbstverständnis der menschlichen Gattung nicht akzeptabel“.
Die Forschungen in Japan aber sind nur die Spitze eines Eisberges, denn in China sind bereits humane pluripotente Stammzellen in die Embryonen von Makaken, also Affen, eingepflanzt worden [3].

Werden wir zunächst Organe von Schweinen, dann von Gorillas oder Schimpansen bekommen? Die meisten Ethiker lehnen heute die Entwicklung von Mensch-Affen-Chimären ab. Tierethiker lehnen sämtliche Experimente an Tieren ab. Aber die Frage muss sein, wo wird es enden? Vielleicht wie in dem Film Die Insel (The Island) mit Ewan MacGregor und Scarlett Johansson, in dem Menschen als Organspender gezüchtet werden.

Verschiedentlich werden Unterschiede zwischen Mensch-Affe- und Mensch-Schwein-Chimären gemacht. Ich halte das für bedenklich. Bedenklich halte ich auch die Idee, dass sich ein Organ bildet, ohne dass dort Zellen vom Trägertier einwandern. Ich bin gegen das Quälen und Schlachten von Tieren. Auch wenn später einmal Organe „geerntet“ (so werden sie es nennen) werden, das Tier stirbt dafür. Ich bin gegen die Züchtung von Mischwesen, welcher Spezies auch immer.


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