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Thursday, June 3, 2021

Prima, daß ich Sie gleich erreicht habe


Radio 700 [1] nervt mich mit einer Werbung; ja, Werbung nervt eigentlich immer. In dieser Werbung wird ein Immobilien-händler, nennen wir ihn Detlev Krummbigel, von einer Kundin angerufen. Er so: „Immobilien Detlev Krummbigel, was kann ich für Sie tun?“ Sie ruft überrascht: „Ach, Herr Krummbigel, prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“ Und dann erfahren wir, was sich so alles im Portfolio der Leistungen dieses Immobilienhändlers befindet. Und (!) -: Immobilien Krummbigel ist Platin-Partner einer Immobilien-Plattform. Als Platin-Partner hat man sich in der Regel eingekauft, denn irgendwie muß so eine Plattform auch finanziert werden. So etwas machen Arztpraxen und Krankenhäuser auch. Die Werbung schließt mit der Internet-Adresse ab: „Detlev mit Vau, Krummbigel mit Doppel-Em und ohne Eh!“ Das wiederum ist geschickt gemacht.

Kommen wir noch einmal zurück zu: „„Ach, Herr Krummbigel, prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“ Das soll Kundennähe vermitteln. Die Überraschung kommt gut herüber, aber wenn derjenige, den man erreichen will, antwortet, muß man dann überrascht sein? Wenn man erwartet, daß es ein Vorzimmer mit freundlicher Assistenz gibt, dann ja. Gibt es etwa kein Vorzimmer? Kann sich Herr Krummbigel keine Assistenz leisten? Oder hat Herr Krummbigel zu viel Zeit? Er sollte doch in der Gegend Objekte begutachten oder mit Kunden beim Ortstermin sein.

Was nervt mich also an dieser Werbung? Einerseits ist sie gut, solide, professionell gemacht, aber dann kann man sich doch negative Gedanken machen. Wahrscheinlich aber wird das Ziel, Kunden zu gewinnen, doch erreicht. Vielleicht nervt es mich aber auch nur, daß die Werbung sich so bei mir breit machen kann. Trotzdem, beim nächsten Mal, wenn es wieder heißt „Ach, Herr Krummbigel, prima, daß ich Sie gleich erreicht habe!“, werde ich wieder genervt sein.


Links:
[1] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/04/eifel-radio-radio-700.html

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