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Tuesday, September 27, 2022

Kapelle oder Feldaltar St. Barbara in Mechernich

 

Von hier aus (Kreisverkehr) sind es etwa 300 m

Eigentlich wollte ich in Mechernich vom Krankenhaus die Weierstraße in Richtung Süden fahren, aber die war gesperrt. So fuhr ich in Richtung Norden, da kommt man nach Kommern, und im Kreisverkehr (Schimmelsweg / Nordspange / Mechenicherweg) sah ich einen Hinweis auf die Kapelle St. Barbara. Ich fahre da sonst nie lang, aber siehe, es hatte doch ein Gutes. Ich habe mir die Kapelle angesehen. Man kommt dort vorbei, wenn man die EifelSchleife Kommerner Fachwerkidylle wandert [1].

Die Kapelle St. Barbara wird auch Feldaltar St. Barbara genannt. Man schaut hinter der Kapelle nach Norden und sieht Kommern, in der Ferne die Braunkohle-Elektrizitäts-werke, in 55 km nördlich liegt die Kirche St. Barbara in Grevenbroich, 10 km nordöstlich die Kapelle St. Barbara von Firmenich. Und da es Bergwerksgebiet ist, wird man noch häufiger dem Namen St. Barbara begegnen; selbst hier zwischen Diefenbach, Krekel und Sistig [2]. St. Barbara in Grevenbroich kann man sicherlich nicht sehen, aber bei gutem Wetter wäre der Kölner Dom sichtbar – aktuell läßt das Wetter aber auch das nicht zu.

Eine schöne Aussicht nach Kommern

Der Zoom über Kommern hinweg, verbessert es nicht wirklich.


Das Mechernicher Bleibergwerk wurde 1957 geschlossen und 1958 wurde die St. Barbara-Bruderschaft Mechernich von 1958 e.V. mit damals 32 Mitgliedern gegründet, die dann die Kapelle auf dem Schimmelberg erbaut und dem Gedächtnis aller Grubenopfer und der verstorbenen Bergleute gewidmet hat [3].


Die Heilige Barbara bringt nicht nur den Kindern Süßigkeiten zur Weihnachtszeit sondern ist seit auch Schutzpatronin der Bergleute. An der Wand der Kapelle steht:  „St. Barbara, - / Beschützerin im tiefen Schacht / gib auf unsere Schritte acht -“ [4]. Barbara von Nikomedien (heute İzmit) war eine Märtyrerin des 3. Jahrhundert. Weil sie Christin geworden war und zudem in einem Badehaus als Jungfrau leben wollte, hat sie ihr Vater (Dioscuros) eigenhändig enthauptet, wonach er – so die Legende – vom Blitz erschlagen wurde [5]. Dioscuros, wenn man bedenkt, daß δι όσκουρ durch Dunkelheit bedeutet, … Für die Barbara-Verehrung gibt es Zeugnisse aus dem ausgehenden 14. und dem frühen 16. Jahrhundert. Die 1723/24 vom Ortspfarrer gegründete Barbara-Bruderschaft von Tarnowitz (Oberschlesien) hatte viele Nachfolger in der Region, besonders als begonnen wurde, Sprengarbeiten unter Tage durchzuführen. 



Die Anlage wird von der St. Barbara-Bruderschaft Mechernich weiterhin gepflegt. Rechts neben der Kapelle steht ein Förderwagen. Links in der Kapelle sieht man eine Urkunde, rechts die bereits zitierte Inschrift. In der Mitte ist eine Statue der Heiligen Barbara, umrahmt von Blumen.

Nichts, wie hin!

 



Links und Anmerkungen:
[1] https://regio.outdooractive.com/oar-nordeifel-tourismus/de/tour/wanderung/eifelschleife-kommerner-fachwerkidylle-stadt-mechernich-/41287967/
[2] Wegekreuz, über das ich noch nicht geschrieben habe – da wird es wohl Zeit … der Arnika-Qeg führt daran vorbei. https://rheumatologe.blogspot.com/2020/03/der-arnika-weg-wandern-in-der-sistiger.html
[3] https://www.mechernich.de/tourismus-freizeit/sehenswert/kirchen-kapellen-schloesser-burgen/st-barbara-kapelle-mechernich und https://www.st-barbara-bruderschaft-mechernich.de/
[4] Ich hätte ja geschrieben: „St. Barbara, Beschützerin im tiefen Schacht, / gib auf unsere Schritte acht.“ Aber ich meine, daß hier nicht der richtige Platz für Haarspaltereien ist.
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_von_Nikomedien


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