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Monday, October 24, 2022

Altargesteck am 23.10.2022 – 19. Sonntag nach Trinitatis

 



Das Kernthema des 19. Sonntags nach Trinitatis ist „Heile du mich Herr, so werde ich heil“ – die Heilung des Gichtkranken [1] – und über so einen Gichtkranken habe ich bereits berichtet [2], der sagte: „Ich gehe lieber in die Hölle, als noch länger diese Schmerzen auszuhalten.“ Wenn aber Jesus heilt, so hat er nicht nur die Krankheit sondern den ganzen Menschen im Sinn. Und dazu paßt auch der Wochenspruch: „Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.“ [3]

Wir aber beschäftigten uns mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn, das die Konfirmand:innen zunächst unter sich und am Folgetag mit den Eltern erarbeiteten, um den Gottesdienst mit zu gestalten. Passend dazu ging dem der Tag des Evangelisten Lukas (18.10.2022) voraus, aus dessen Evangelium der Text stammt [4]. Interessant war, das besonders die Eltern den Zorn des älteren Sohnes verstehen konnten.

Bei voller Kirche singt es sich gut. So auch das Lied Hinneh ma tov [5]. Die Pfarrerin, der Pfarrer und auch ich waren über den Liedsatz erstaunt. Ich aber noch mehr über den falsch gesetzten glottal stop [6]. Dort steht nämlich: „Hin-neh ma tov u-mah na'-im schä-vät a-chim gam ja-chad, ...“. Es hätte da stehen müssen: na-'im. Wir sangen das Stück, das nach dem 1. Vers im Psalm 133 gebildet wurde [7], im Kanon. Ich hörte, wie in meinem Block der glottal stop weggelassen wurde. Mit a-chim hatte man keine Schwierigkeiten [8], aber mit ja-chad, denn daraus wurde ja-schatt. Wenn ich jetzt einmal vom linguistischen Gemurkse wegkomme, dann bleibt zu berichten, daß die Kantorin mit dem Kanon der Gemeinde ziemlich zufrieden war.

Und was ist mit dem Altargesteck? Man hat den Eindruck, daß die Zeit nach Trinitatis zu lang wird, denn Violett ist die dominierende Farbe und die ist erst wieder am Buß- und Bettag (Mittwoch, 16. November 2022) gefragt.



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).


Links und Anmerkungen:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#1066
[2] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/10/altargesteck-am-18102020-19-sonntag.html  
[3] Jer 17,14
[4] https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas15  Lukas 15,11-32
[5] https://www.evangeliums.net/lieder/lied_hine_ma_tov_hinei_matov_uma_najim_hineh_matov.html Hier ist es ganz anders als im Liedbuch!
Christa Kirschbaum und Uwe Maibaum (Herausgeber): Egplus. 164  Lieder, Beiheft zum Evangelischen Gesangbuch für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck. Evang. Medienverband, Kassel 2017. ISBN: 978-3-89477-892-7.
[6] Glottal stop nennt man in der Linguistik einen plötzlichen Verschluß der Stimmlippen, auch Glottisschlag oder glottaler Plosiv genannt. Der hat im Deutschen keine Bedeutung, in anderen Sprachen, so auch im Hebräischen schon.
[7] „Schön ist's, wenn Brüder und Schwestern friedlich beisammen wohnen, ...“ übersetzte Dieter Trautwein.
[9] Verständlich, denn den Namen Achim haben wir ganz genau so. Einer meiner beiden jüngeren Brüder heißt: Lutz Achim.

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