Landesweiter Gedenkort für die Opfer der Hochwasserkatastrophe

Ich bin nicht oft in Blankenheim, aber diesmal fuhr ich über Blankenheimerdorf zurück auf die B258 und machte einen Abstecher zum landesweiter Gedenkort für die Opfer der Hochwasserkatastrophe am 14./15. Juli 2021. Mein erster Eindruck -: Enttäuschung.

Ein Jahr nach der Katastrophe entschied man eine Erinnerungsstätte zu errichten. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst pflanzte am 30.11.2022, den letzten Baum von 49, die symbolisch für die 49 Todesopfer in NRW stehen, ein [1]. Da stehen nun die 49 Bäume und der Gedenkstein mit zwei Bänken zwischen den Bundesstraßen 51 und 258, jeweils etwa 130 m entfernt und sichtbar. Bei meinem Besuch wurde auf der Wiese direkt daneben Heu in Ballen gepackt. Es gibt keine Parkplätze, selbst Wenden ist problematisch. Da spreche ich nichts Neues aus, denn den Angehörigen der Opfer paßte der Ort ebenfalls nicht [2]. Mittlerweile ist der Ort ausgeschildert. Auch in Google Maps ist er markiert.

Ich finde die Idee mit Gedenkstein und den 49 Bäumen gut, aber die Umsetzung ist katastrophal. Ein solcher Ort hat Würde verdient, der ist aber zwischen den Bundesstraßen nicht gegeben. Warum errichtet man die Gedenkstätte auf der Höhe und nicht im Tal, wo sich die Katastrophe zugetragen hat? Man kann es aber auch so sehen: der Ort ist so wenig einladend, daß man dort alleine trauern kann, abgesehen vom Verkehr wohlgemerkt.

Links:
[1] https://www.land.nrw/pressemitteilung/49-erinnerungsbaeume-fuer-die-opfer-der-hochwasserkatastrophe-nordrhein-westfalen
[2] https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/flutgedenkstaette-in-der-kritik-100.html 

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