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Monday, April 19, 2021

Altargesteck am 18.04.2021 – Misericordias domini

 



Der heutige Sonntag wird Misericordias Domini genannt [1]. Das geht auf den 33. Psalm, bzw. die Antiphon, zurück: misericordias domini plena est terra [Die Erde ist voll der Güte des Herrn]. Die liturgische Farbe ist Weiß. Ein anderer Begriff für den heutigen Sonntag ist Hirtensonntag. Das wiederum geht auf das Johannesevangelium zurück und spiegelt sich im Wochenspruch wider: „Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben, … .“ [2]

Die Lesung aus dem Alte Testament behandelt das Thema von den schlechten Hirten und dem rechten Hirten, wie es beim Propheten Hesekiel (Ezechiel) steht [3]. Der Text endet mit: „Und sie sollen erfahren, dass ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der Herr. Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich will euer Gott sein, spricht Gott der Herr.“ Da erinnert man sich schon an  Jules Winnfield (gespielt von Samuel L. Jackson) in Pulp Fiction: „The path of the righteous man is beset on all sides by the inequities of the selfish and the tyranny of evil men. ... And I will strike down upon thee with great vengeance and furious anger those who attempt to poison and destroy my brothers. And you will know I am the Lord when I lay my vengeance upon you.“

Nicht das Liedblatt der Versöhnungskirche sondern das der Pauluskirche unserer Gemeinde trägt das Bild eines Hirten, der in den 1960iger Jahren hinter der Kirche mit seiner Herde vorbeizog [4]. Ich habe in der Eifel Schafe in Hörweite (unter 100 m, elf Lämmer) und ich habe erst kürzlich ein Bild mit Schafen hier im Blog gezeigt [5]. Das Liedblatt erinnerte mich an die Kindheit, an die Zeit, in der ich die ersten Schafe gesehen habe beziehungsweise mich daran erinnere. Es war auf Texel. Hier sind eine Aufnahme mit einem meiner jüngeren Brüder (der andere war noch nicht geboren) auf einem Deich und eine Aufnahme vom Markt in Den Burg. Die Aufnahmen stammen von meinem Vater. Zum guten Hirten gehört auch der Psalm 23, den ich jetzt nicht hierher kopiere.




Musikalisch wurde der Gottesdienst von vier der fünf Himmelstöchter, nämlich Anne Knäpper, Daniela Bär, Angéla Rupprecht und Eva Sauerland, sowie der Kantorin Mechthuld Brand gestaltet. Über die Himmelstöchter hatte ich bereits eimal berichtet [6]. Am besten hat mir von Pau Casals (1876-1973) gefallen: „nigra sum, sed formosa, filiae Ierusalem; ideo dilexit me rex, et introduxit me in cubiculum suum, et dixit mihi; surge et veni amica mea, surge et veni amica mea, iam hiems transiit, imber abiit et recessit, iam hiems transiit, flores apparuerunt in terrat nostra, tempus putationis advenit. alleluia.“ Der Text orientiert sich an Monteverdi (1567-1643) [7] bzw. am Hohelied. Schade, daß durch Corona so wenige diese Darbietung genießen konnten.

Andererseits sind wir froh, daß es überhaupt möglich ist, Präsenzgottesdienste zu feiern. Dafür müssen alle den nötigen Abstand zueinander halten. Außerdem tragen alle Teilnehmer während des ganzen Gottesdienstes medizinische Masken (Op oder FFP2) und der Gemeindegesang ist weiterhin leider nicht möglich. Zusätzlich benötigt man einen negativen COVID-19-Test oder einen Impfnachweis (15 Tage nach vollständiger Impfung; der entsprechende Text steht hier [8].

Das Altargesteck ist sehr bunt, so wie auch die Regenbogenfahne, die vor der Kirche zu sehen ist. Der Vatikan will homosexuelle Paare weiterhin nicht segnen, weshalb an mehreren katholischen Kirchen Kölns die Regenbogenfahne als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz verschiedener Lebensformen gehisst wurde [9]. Auch Franz Meurer, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Höhenberg/Vingst hat an der Kirche St. Theodor die Regenbogenfahne hissen lassen. Über St. Theodor hatte ich auch schon einmal berichtet [10]. Die evangelische Gemeinde Dellbrück/Holweide schließt sich oekumenisch an.


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad
von Ai Weiwei (艾未未).


Links:
[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#965
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/JHN.10/Johannes-10 Joh 10,11a.27–28a
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/EZK.34/Hesekiel-34 Hes 34,1–2(3–9)10–16.31
[4] https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/wp-content/uploads/2021/04/20210418-misercordias-domini-komplett-pauluskirche.pdf
[5] https://rheumatologe.blogspot.com/2021/04/lyrik-taschenkalender-2018_11.html
[6] https://rheumatologe.blogspot.com/2020/11/altargesteck-am-29112020-1-advent.html und hier https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/termin/gottesdienst-versoehnungskirche-8/  
[7] http://chorgiessen.altervista.org/text/bibel/monteverdi_nigra_sum.html
[8] https://evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de/sicher-getestet-oder-geimpft-gottesdienste-feiern/ 18.04.2021 – Vorsicht! Dieser Text kann sich sehr schnell ändern, wenn es die Vorgaben des Gesundheitsministerium oder anderer offizieller Stellen erfordern.
[9] https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_89673748/koeln-regenbogenfahnen-wehen-an-katholischen-kirchen.html
[10] https://rheumatologe.blogspot.com/2018/01/katholische-kirche-st-theodor-in-vingst.html

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