Michael Braun und Paul-Henri Campbell haben den LYRIK-Taschenkalender 2018 herausgegeben. Dieser Kalender lädt ein zum Annotieren und Assoziieren, zum Erstellen von GegenEntwürfen. Vielleicht so auch ein wenig wie Daniel Spoerris: An Anecdoted Topography of Chance (1966 Something Else Press, New York / Cologne).
32. KW
Karin Fellner: Schafe im Nebel / nach Sylvia Plath
Dein tiefster Schlaf
Aus Deinem Schlaf erfuhr ich Stille
So sanft wie eines Schäfchens Flaum
Es war jedoch nicht mehr dein Wille
Denn Deine Seele sah ich nicht im Raum
So flossen aus den Augen Tränen
Ohn Unterlaß und ohne Grenzen
Laß mich Dich doch im Leben wähnen
Noch einmal wie im letzten Lenzen
Die dunklen Wolken höher steigen
Sie nahmen mit der liebsten Leben
Denn immer muß der Tod doch siegen
Er kann nur nehmen, niemals geben
Wenn wir im Boden tief dann liegen
Woll'n wir nur noch von Gott den Segen
Zwischen den Sternen ist so viel Platz. Die Schwärze der Nacht ist nur die Leere, die doch das Licht durchLäßt.
Still sind die Knochen, solange sie nicht brechen; nur die Gelenke knacken.
Glocke
der helle
Klang
Der
Glocke
Der
FriedHofsKapelle
Hoffnung
Oder
Qual
Licht
Oder
Dunkel
Die Toten
Wissen
Es längst
32. KW
Kommentar: Karin Fellner
Apokalypse, maybe
es naht der hagere Reiter
Auf seiner apokylyptischen
Rosinante
Und auch die anderen Reiter
Sie tun sich schwer mit
Armageddon
Da blitzt die MorgenSonne
Und kurz darauf erKlingt
Das WidderHorn
Es bläst zum RückZug
„Das Weiß schluckt Schafe und Hügel“ -: bis auf die schwarzen Schafe, denn die sieht man nocht am längsten im Nebel.
„Daddy, I have had to kill you“ -: Blade Runner. „Vater, gib mir Leben“, und bringt ihn um. Beim Voight-Kampff-Test durchgefallen.
„Mit deinen Augen seh ich die Welt neu“ ~ Ted Hughes
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