Die Erlöserkirche steht in Mirbach und zu der gibt es auch einige Informationen im Internet [1]. Mirbach gehört seit 1974 zur Ortsgemeinde Wiesbaum im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz und liegt auf 460 m hoch [2]. Der Ort hat etwa 80 Einwohner, was angesichts des großen Gotteshauses verwundert. Mirbach eine der Stationen am Eifelsteig. Die erste Erwähnung Mirbachs erfolgte um 1200 und zwar zusammen mit der alten Kapelle. Diese wurde um 1902 vollständig abgetragen und durch die Erlöserkirche ersetzt. Mirbach gilt als Stammsitz des alten rheinischen Adelsgeschlechtes der Herren von Mirbach. Interessanterweise ist die Familie von Mirbach evangelisch, baute aber hier für die Bevölkerung ein katholisches Gotteshaus, das als „Musterbeispiel des wilhelminisch-neostaufischen Historismus" gilt. Auch das Kaiser-Paar beteiligte sich finanziell, nach Kaiser Wilheilm II. den Plan geprüft und genehmigt hatte. Die Kapelle wurde 1903 geweiht.
Die Kapelle wurde den Mirbachern zur Verfügung gestellt, die aber nicht über die notwendigen Mittel zum Erhalt des Gebäudes verfügten. Deshalb bleib sie Eigentum des Freiherrn von Mirbach, der einen Baufonds aus Zinsen von Wertpapieren angelegt hatte. Das war zwar weitsichtig, nutzte aber in der ca, 10 Jahre später folgenden Inflation nichts. Die Kapelle verfiel in den nächsten Jahrzehnten, so daß der Sohn des Erbauers sie 1956 der Pfarrgemeinde schenkte. Die Erlöserkirche wurde „1956 bis 1959 und nochmals 1974/75 durchgreifend renoviert“.
Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche - Berlin Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche - Berlin
Die „Architekten und August Oetken (1868–1951), dem führenden Mosaizisten der Zeit“, hatten bereits zusammen an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gearbeitet. Das ist insofern interessant, als ein Fenster von dort stammen könnte. Ich besuche regelmäßig die Seite der Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jh. e.V. (Leitung Dr. phil. Dipl.-Ing. Annette Jansen-Winkeln), und da wurde ich auch diesmal fündig [3]. Die Glasmalerei stammt von Fritz Geiges, ungefähr aus dem Jahr 1895: St. Elisabeth von Thüringen nach ihrer Vertreibung von der Wartburg [4]. „Vermutlich das einzig erhaltene Musterfenster der ehemaligen Fenster in der Kaiser Wilhelm Gedächtniskirche.“ Elisabeth von Thüringen lebte von 1207 und litt bis 1231; „..., dass er sie einmal so sehr von seinen Dienern schlagen ließ, dass sie die Spuren der Bestrafung über Wochen trug“. In Köln bin ich häufig am Caritas-Zentrum St. Josef-Elisabeth (Mülheim, Elisabeth-Breuer-Straße) vorbeigekommen und an einer Hauswand ist die Vita in einem Regenbogen zu sehen.
Als Namenspatron wird der Heilige Sebastian angegeben. St. Sebastian [5] dürfte vielen bekannt sein, vielleicht von dem Gemälde „Hl. Sebastiano“ von Andrea Mantegna, das um 1457/59 entstanden ist, oder anderen Bildern, auf denen er mit Pfeilen durchbohrt gezeigt wird. Es ist ca. 288 in Rom den Märtyrertod gestorben. Es gibt homoerotische Bezüge, was angesichts der Darstellungen in der Renaissance nachvollziehbar ist, und diese Bezüge spielen im Tod von Venedig von Thomas Mann oder in Geständnis einer Maske von Yukio Mishima eine Rolle.
Die Kirche von außen, der Innenraum mit Mosaiken und Fenster, natürlich auch die Umgebung empfehlen sich selbst, dorthin zu fahren und es sich anzuschauen.
Schreiben Wilhelm II. und Bild der alten Kapelle, wie es in der Kirche ausliegt
Links und Anmerkungen:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Erl%C3%B6serkirche_(Mirbach) ist die Kopie der angezeigten Seite, funktioniert aber nicht (bereits 2014 angemahnt), bitte Erlöserkirche (Mirbach) Wikipedia googlen, denn dann kommt man auf die Seite und http://www.st-martin-hillesheim.de/index.php/pfarreien/kirchen/mirbach
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Mirbach_(Wiesbaum)
[3] http://www.glasmalerei-ev.net/pages/b8617/b8617.shtml
[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Th%C3%BCringen
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Sebastian_(Heiliger)
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