Kapitel 14 – Die Diefenbacher Beispiele
Als ich mich mit dem Gedanken beschäftigte, ein Haus in der Eifel zu erwerben, hatte ich bereits die Idee von einem WinzHaus. Das kam nicht vor ungefähr, denn ich brauchte eigentlich, nur so dachte ich damals jedenfalls, neben meiner Wohnung in Köln so etwas wie eine Datsche, ein kleines Haus, eine Laube, eben ein WinzHaus als RückzugsOrt. Wahrscheinlich waren dafür zwei Beispiele in Diefenbach ausschlagGebend:
* eines war „Das ForstHaus“ meines Bruders und meiner Schwägerin
* das andere war eine frühere JagdHütte am andern Ende von Diefenbach, das den SpitzNamen HotzenplotzHaus trägt.
Kommen wir zunächst einmal zum ForstHaus. Dieser SpitzName ist natürlich eine völlig überzogene Bezeichnung, die ich der Laube gegeben hatte, die insbesondere mein Bruder auf dem Grundstück gebaut hat. Der Zweck war eine ähnliche Überlegung, wie ich sie hatte. Es wurde eine ÜbernachtungsMöglichkeit für kurze ZeitRäume und auch eine Möglichkeit, Regen auszusitzen benötigt. Dafür war diese HolzHütte völlig ausreichend. Damals stand sie in einem FichtenWäldchen, das mehr als die Hälfte des Grundstücks bedeckt hatte. Allerdings waren die meisten Fichten bereits abgestorben und wurden bereits teilweise entfernt. Trotzdem es war noch ein kleines Wäldchen, so daß ich, als die Laube stand, sie ForstHaus nannte. Später wurde ein Haus aus Container-Elementen gebaut, diese Lösung ist auch im Internet zu sehen [2]. Das ForstHaus wurde habe weiterhin, mit immer neuen Funktionen genutzt und hat mittlerweile ein dauerhaftes Dach bekommen. Ich habe dieses diese Laube auch im Winter zum Übernachten benutzt. Und das war auch der initiale Zweck, damit man auf dem eigenen Grundstück nicht im Zelt etwa übernachten mußte. Trotzdem ist eine nicht isolierte HolzHütte eine ziemliche Herausforderung beim Klima der Eifel. Nicht nur die Hütte, auch die Umgebung hat Wandlungen durchgemacht. Zunächst war der Wald völlig verschwunden, da bei Befall mit Borkenkäfer die Fichten gefällt werden mußten, aber mittlerweile ist wieder ein neuer Wald entstanden, viel schöner übrigens, weil er nicht aus Fichten, sondern aus Buchen und anderem Gehölz besteht. Also ist es für mich immer noch ein ForstHaus.
Das andere WinzHaus steht am anderen Ende von Diefenbach, zwischen Diefenbach und dem Scheidhof. Es etwas einsamer gelegen und trägt vielleicht darum den Spitznamen HotzenplotzHaus. Es war sicherlich früher eine JagdHütte. Wahrscheinlich war es nur kurz als Unterstand gedacht, vielleicht auch zum Ausweiden von Wild. Aber auf jedem Fall ist es kaum ein Ort, der zum Wohnen geeignet wäre. Es gibt ein UnterGeschoss oder Keller, einen HauptRaum und darüber einen DachBoden. Damit sind UnterWelt, Erde und Himmel symbolisch dargestellt, wie es Mircea Eliade vor fast 70 Jahren beschrieb [3].
Als Unterkunft für das Wochenende oder als andere kurzfristige Lösung wäre das HotzenplotzHaus denkbar. Es gibt es kein fließend Wasser; ich meine aber ein QuellGrund des Kuttenbaches läge auf oder am Rande des GrundStück. Und eine StromLeitung ist auch nicht zu sehen, aber das Problem kann man mittlerweile mit einem Solar-Panel lösen. Prinzipiell wird das WinzHaus als WochenendHaus genutzt. Ich kann mich in all den Jahren, die ich in Diefenbach zu Besuch war oder wohne nur an ein einziges Mal erinnern, daß ich dort jemanden gesehen hätte. Das Haus ist mit ca. 9 qm Grundfläche selbstverständlich viel zu klein. Und deshalb stehen viele Dinge draußen und es wurde ein Schuppen daneben gesetzt.
Was aber bedeuten mir diese beiden Beispiele? Sie zeigen ganz deutlich, daß auch ein WinzHaus nicht zu winzig sein darf, um mehr als eine NotUnterkunft sein zu können. Ein WinzHaus sollte ließend Wasser, AbwasserVerbindung und vielleicht eine StromVerbindung haben. Sicherlich kann man sich wie mit einem GartenHäuschen auch mit einem PlumpsKlo und weniger Hygiene bescheiden, aber wenn man länger als zwei Tage/Nächte so etwas unternehmen möchte, so zum Beispiel im Sommer, den es auch in der Eifel gibt, dann ist die Lösung so zum Scheitern verurteilt. Trotzdem wird die Idee des WinzHauses, die Gigantomanie zu verlassen und wieder in kleineren Dimensionen zu denken, durch solche Beispiele voran getrieben.
Links und Anmerkungen:
[1] Hinweise auf das Projekt finden sich in der Einleitung: https://rheumatologe.blogspot.com/2024/01/das-winzhaus-einleitung.html
[2] https://www.archdaily.com/408980/containerlove-lhvh-architekten/51f81912e8e44e3ef700010b-containerlove-lhvh-architekten-photo So sah es vor ca. 12-14 Jahren aus.
[3] „Der Ruf des Kwakiutl-Neophyten: <Ich bin im Zentrum der Welt!>, enthüllt eine der tiefsten Bedeutungen des heiligen Raums. Wo eine Hierophanie zur Durchbrechung der Ebenen geführt hat, ist zugleich eine <Öffnung> nach oben (in die göttliche Welt) oder nach unten (zu den unteren Regionen, der Totenwelt) entstanden. Die drei kosmischen Ebenen – Erde, Himmel und Unterwelt – sind miteinander in Verbindung gesetzt.“ Mircea Eliade: Das Heilige und das Profane. Vom Wesen des Religiösen. Rowohlt, Hamburg 1957. S. 22.
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