Osteoporose
(Knochenschwund) ist weit verbreitet, besonders unter Frauen nach der Menopause
und z.B. bei Rheumatikern, teilweise durch die entzündlich-rheumatische
Erkrankung, teilweise durch die notwendige Therapie mit Kortison. Bereits ab
dem 30. Lebensjahr beginnt die Knochenmasse physiologischerweise abzunehmen.
Durch Bewegung, Ernährung und Medikamente lässt sich das Risiko mindern und die
Osteoporose behandeln.
Vitamin D3
Vitamin D3 ist für die
Aufnahme von Kalzium erforderlich. In der Nahrung ist nicht ausreichend
vorhanden. Reich ist z.B. Hochseefisch, aber der ist auch reich an Eiweiß. Die
Inuit haben bei traditioneller Ernährung die höchste Aufnahme an Kalzium und
Vitamin D3, aber sie sind dann auch das Volk mit der höchsten Rate an
Osteoporose (Eiweiß und Phosphate). In anderen Ländern ist die Milch mit
Vitamin D3 angereichert; in den USA sind übrigens auch Soja- oder Hafermilch
und andere milchartigen Getränke gesetzlich mit Vitamin D3 angereichert.
Vitamin D3 wird in der Haut produziert, in Deutschland aber auch nur
ausreichend im Sommerhalbjahr. Bei älteren Menschen und z.B. bei der dünneren Haut
im Rahmen der Therapie mit Kortison wird weniger Vitamin D3 hergestellt. Unter
Umständen muss also Vitamin D3 als Tablette zugeführt werden.
Kalzium (in der
Fachsprache auch Calcium)
Kalzium findet sich in
vielen Nahrungsmitteln, aber wichtig ist das Verhältnis zu Phosphat, da es den
Knochen entkalkt. Ein hohes Verhältnis besteht z.B. bei Küchenkräutern,
Löwenzahn, Grünkohl, Fenchel, Porree. Hartkäse ist besser als Weichkäse, wenn
es ums Kalzium geht. Eine gute Kalziumquelle kann auch Mineralwasser sein. Dann
müssen Sie aber auf das Etikett nach dem Kalziumgehalt schauen; es sollte schon
über 500 mg/l enthalten. Link: http://www.endokrinologie-im-zentrum.de/kalziumgehalt.php
Darüber hinaus gibt es aber noch mehr Mineralwässer mit hohem Kalziumgehalt!
1000 mg Kalzium sollten Sie als Erwachsener schon täglich aufnehmen.
Phosphat
Phosphat in der Nahrung
ist notwendig, aber zu viel führt zu Verlust von Kalzium. Fleisch- und
Wurstwaren sowie Schmelzkäse sind reich an Phosphaten, aber auch Limonaden,
z.B. Colagetränke, werden mit Orthophosphorsäure versetzt, und sind deshalb
schlecht für den Kalziumhaushalt. Auf phosphatreiche Lebensmittel sollte man
verzichten.
Eiweiß
Tierisches Eiweiß fördert
den Knochenabbau, da Kalzium zum Abpuffern der Säure benötigt wird und dann mit
dem Urin aus dem Körper ausgeschieden wird. Pflanzliches Eiweiß macht dies in
geringerem Umfang. Soja, Kichererbsen, Linsen oder Leinsamen enthalten zudem
Phytoöstrogene, die einen Schutz vor Osteoporose bieten.
Oxalsäure
Manche Lebensmittel sind
reich an Oxalsäure und die bindet Kalzium, das dann über den Stuhl
ausgeschieden und nicht ausgenommen wird. Sauerklee, Rhabarber, Spinat, Mangold
und Kakao sind reich an Oxalsäure.
Phytinsäure
Phytinsäure kommt in sonst
gesunden Lebensmitteln vor, nämlich Vollkorn und Hülsenfrüchten. Ob sich
dahinter ein Nachteil verbirgt wird heftig diskutiert. Im Sauerteigbrot ist der
Phytingehalt übrigens durch das lange Einwirken von Enzymen vor dem Backen
deutlich reduziert.
Kochsalz
Kochsalz (Natriumchlorid)
führt über eine vermehrte Urinproduktion auch zu Kalziumverlust. Da durch zu
viel Kochsalz auch andere Krankheiten verschlechtert oder ausgelöst werden,
kann ein Verzicht auf zu viel Kochsalz sinnvoll sein.
Genussmittel
Verschiedene Genussmittel
wirken sich ebenfalls negativ auf die Kalziumbilanz aus, d.h. es geht Kalzium
verloren. Alkohol und Kaffe fördern die Kalziumausscheidung. Und Nikotin führt
durch Verengung von Gefäßen zu einer schlechteren Versorgung des Knochens mit
Kalzium.
Für Ernährung gilt aber,
sie soll ohne Zwang gestaltet werden und insbesondere soll es auch schmecken. Trotzdem
kann man die Ernährung zugleich wohlschmeckend und gesund gestalten, so dass
man auch einen Beitrag zu Verhinderung von Osteoporose leisten kann.
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