Wednesday, September 30, 2020

KeinKantinenTweet Nr. 08 vom 30.09.2020




Salat mit Natto und Nessie, die Kalebassen-Gurke


But gif ye want to see her
Pretend ye dinna care,
Keek oot the corner o your ee -
Ye'll see her soomin there
From: Nessie by J.K. Annand


Heute war ein Salat dran. Die Idee kam mir, als ich von meiner Schwägering die Kalebassen-Gurke geschenkt bekam. Nun, da ich einmal über das Loch Ness Monster geschrieben hatte [1], nannte ich die Gurke Nessie. Da die Gurke so merkwürdig geformt war, hatte ich sie vorher Kalebassen-Gurke genannt. Wenn sie bei mir so gewachsen wäre, hätte ich es noch verstehen können, aber sie kommt aus dem Hochbeet meiner Schwägerin.



Was ist also im Salat? Pflücksalat, Frühlingszwiebel, rote und weiße Rettichsprossen, Alfalfa-Sprossen, Avocado, brauner Champignon, rote Spitzpaprika, Koriandergrün und Natto.

Vinaigrette: über die Inhaltsstoffe des Vinaigrette ist bereits trefflich spekuliert worden und das meiste stimmte auch. Den Pflaumensaft habe ich mit Waldhonig versetzt, dazu kamen Balsamico, Salz, Pfeffer und Olivenöl. Das habe ich dann mit dem Schneebesen geschlagen (nicht ganz so brutal, aber ich habe heute einen Teppichklopfer erstanden, nach dem ich ein ¾ Jahr gesucht hatte). Ich fügte scharfen Senf hinzu; OT: außer Senf gibt als Wörter mit der Endung nf nur noch Hanf und Fünf im Deutschen (und die Namen Genf und Sernf) [2]. Nach weiterem Mischen gefiel mir die Farbe noch nicht und so habe ich noch etwas Kurkuma hinzugefügt. Gelb und Schwarz aber ergeben Olivgrün. Dann kamen noch sehr feingehackte Frühlingstwiebel, Ingwer und Koriandergrün (Wiegemesser) hinzu. Mit der Vinaigrette ging ich nur für das Foto sparsam um.

Und außerdem hatte ich noch Natto. Ein sättigendes Essen auch ohne Sättigungsbeilage.

Was ist nun Natto? Natto [3] oder besser Nattō (納豆 oder なっとう) stammt aus Japan. Würde man die Hirgana (Silbenschrift) transkribieren hätte man na-tsu-to-u, aber das würde ziemlich sicher falsch ausgesprochen werden, denn wer weiß schon, dass tsu das t von to verdoppelt und u das o längt?! Gekochte Sojabohnen werden mit einem Bakterium beimpft. Wenn das Natto reif ist, zieht es klebrige Fäden, ja wie Spinnfäden. Nato ist das Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an Vitamin K2 und zwar Menachinon-7. Unsere Darmbakterien produziere übrigens genügend Vitamin K. Mir schmeckt Natto, aber das habt Ihr Euch nattorlich schon gedacht.




Links und Literatur:
[1] The Mystery of the Loch Ness Monster Unveiled https://rheumatologe.blogspot.com/2019/10/the-mystery-of-loch-ness-monster.html
[2] Mater, E.: Rückläufiges Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig, VEB Bibliographisches Institut, 1965.
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Natt%C5%8D

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Die makabre Meise


Ich suchte heute etwas, fand es auch, aber nahm auch eine Mappe mit Bildern in die Hände, die wahrscheinlich über meinen Großvater oder meinen Vater zu mir gelangt ist. Es handelt sich um eine Mappe mit Bildern von Ludwig Knaus aus der Serie E.A. Seemanns Künstlermappen (Nr. 12). Ludwig Knaus lebte von 1829 bis 1910 [1]; sein Werk interessiert hier aber nicht, denn in der Mappe waren auch andere Drucke.

Und da sah ich einen alten Druck eines chinesischen Bildes. Darauf ist eine Meise im Pflaumengeäst zu sehen. Das Bild gefiel mir sofort, denn ich sehe die Meisen so in meinem Pflaumenbaum keine 10 m von dem Platz entfernt, an dem ich dies hier schreibe. Und da waren auch noch andere Blätter. Ich blätterte um. Ach, auf der Rückseite steht ja etwas, mit der Hand geschrieben.
Und dann las ich dies:

„Berlin den 9. 5. 38
Da ich voraussichtlich am 13. Mai 1938
meinem Leben ein Ende mache,
übereigne ich hiermit mein Skelett
an Herrn xxx
Bln-Steglitz Feuerbachstr. 8
zur freien Verfügung
und hoffe daß ich ihm damit
eine Freude bereiten werde
Moritz
xxx xxx xxx
Bln Dahlem in Vogelsang 1“

Das ist in meinen Augen einigermaßen makaber. Ich forschte weiter nach, denn in der Feuerbachstraße 8 (Berlin-Steglitz) haben meine Großeltern väterlicherseits gewohnt. An die Familie xxx konnte ich mich auch noch erinnern, weil ich, als der STERN die Hitlertagebücher …, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Im Berliner Adreßbuch von 1938 fand ich Herrn xxx in der Feuerbachstr. 8 [2]. Ich suchte dann im Vogelsang 1 in Berlin-Dahlem, aber das war vergeblich. Dort wohnte niemand, nicht in der gesamten Straße. Der Vorname ist deutlich geschreiben, aber nicht so der Nachname. So kann ich auch nicht nachprüfen, ob Moritz Ernst gemacht hat.

Makaber bleibt es. Sein Skelett einer Person zur freien Verfügung zu stellen in der Hoffnung, eine Freude zu bereiten. Vielleicht rahme ich das Bild und hänge es auf. Man sieht dann ja nicht den makabren Text.

PS. Das ist ja fast schon eine Stürenburg-Geschichte.




Links und Literatur:

[1]https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Knaus
[2] https://digital.zlb.de/viewer/image/34115495_1938/1/

 

Tuesday, September 29, 2020

The Small Museum on the Valdés Peninsula

 


When you cross the Carlos Ameghino Isthmus from the mainland you reach the Valdés Peninsula. There's a center cum museum just a few kilometers away from the entrance of the national parc (Centro de Visitantes).

The exhibition inside has lots of information and must be a nightmare for pupils because of the mass of data. There are geological and palaeontological showcases, taxidermy mounts of animals, and a complete whale skeleton.





Outside the is an educational trail with plants and animals. On this educational trail there were boys who had been abducted there by their teachers. Suddenly they shouted: "Una rata! Una rata!" And ran rumbling over the wooden planks - of course, the rata had vanished immediately. Well, it wasn't a rat either, but you couldn't see it anymore.



All in all I liked stopping at the the place before venturing into other parts of the peninsula.
 
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Lago Argentino and Gunther-Plüschow-Memorial


 
Recently I rearranged my library and suddenly leafed through a book. It has been a book by Gunther Plüschow [1]; Segelfahrt ins Wunderland (Sailing voyage to Wonderland) . There has been a distant bell ringing, but I had to look him up in Wikipedia [2]. Then I remembered having been at his memorial site at the Brazo Rico of Lago Argentino.




In his book Plüschow tells about his journey on the sailing vessel Parma in 1926, which took him around Cape Horn to Valdivia, from where he traveled overland to Patagonia. The book is adventutous, but also nationalistic and colonialistic. Not to my taste. The book ends with his retun to Germany.







The next year sees him back in Patagonia. He and his engineer, Ernst Dreblow, brought his plane to Punta Arenas and they flew to Ushuaia and later explored Torres del Paine and other parts of Patagonia. In 1929 he returned to Germany because of funding issues. In 1930 he returned to Patagonia and was killed together with Dreblow in a plane crash near Brazo Rico in 1931. It's a beautiful landscape he chose to explore. He died aged 44. His son Gunter Guntlof lived from 1918 until 2017.








 
Links and References:
[1] Plüschow, G.: Segelfahrt ins Wunderland. Ullstein A.-G., Berlin 1926
[2] https://en.wikipedia.org/wiki/Gunther_Pl%C3%BCschow and https://de.wikipedia.org/wiki/Gunther_Pl%C3%BCschow

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KeinKantinenTweet Nr. 07 vom 29.09.2020

 

Das fünfte Element


I have eaten
the plums
that were
in the icebox

William Carlos Williams


Was benötigt man an Zutaten? Zwei kugelige, weiße/violette Rettiche, zwei kleine Spitzpaprika, roten und schwarzen Reis, Ingwer, Frühlingszwiebeln, Kichererbsen, Pflaumen, Chilisauce, Sojasauce, Olivenöl, Kurkuma, glatte und krause Petersilie, ein bis zwei Nelken, Zimt.

Rettiche:
Die Rettiche habe ich gewaschen und abgebürstet, dann auf der unteren Seite plan geschnitten. Im Römertopf bei 180° C Umluft 15 Minuten, dann 20 Min. im Ofen nach Abschalten belassen, danach auskühlen lassen. In der Zwischenzeit roten und schwarzen Reis garen. Rettiche oben knapp abschneiden und aushöhlen. Dann sehr fein gehackten Iingwer (Wiegemesser) hineingeben. Der eine Rettich wird mit roten und der zweite mit schwarzem Reis gefüllt. Auf den schwarzen kommt etwas Sojasauce und auf den roten etwas Chilisauce.

Spitzpaprika:
Die Spitzpaprika bleibt roh. Den Stiel abschneiden und dann bogenförmig einschneiden, so dass man die Paprika füllen kann und die Füllmasse auch gut sieht. Die Füllmasse besteht aus dem feingehackten weißen Teil der Früglingzwiebel(n) und der Rettichmasse, die wir beim aushöhlen gewonnen haben. Mischen, salzen, füllen.

Das fünfte Element:
Pflaumen mit Nelken (ohne Zucker) kochen. Den Saft abtropfen lassen (kann man zwischendurch trinken) und etwas Zimt beigeben. Auf dem Teller anrichten und mit Kichererbsen granieren. Da konnte ich auf übriggebliebene zurückgreifen (Kichererbsen mit Haselnüssen in Kurkumasauce: Die Haselnüsse sind etwas größer als die Kichererbsen und das ergibt beim Essen eine geschmackliche Überraschung. In wenig Öl, wenig Wasser, wenig Salz und mehr Kurkuma dünsten.); es waren auch noch zwei Haselnüsse dabei, aber die spielen heute keine Rolle.

Und dann habe ich die eine Seite mit glatter und die andere Seite mit krauser Petersilie garniert.


Pflaumensauce benutzt man in der chinesische Küche bzw. den chinesischen Küchen, z.B. bei der Peking Ente (北京烤鸭) oder auch in Küche Kantons (广州市) bzw. ist es ja die Küche der Provinz, also es sind schon kantonesische Speisen (广东) und man hat für Guandong (广东) auch ein Zeichen Yue, das ist dann hier das erste Zeichen (粵菜). Hier noch ein chinesisches Gericht: 玉兔海参 (ausgesprochen / Pinyin: yùtù hǎishēn) – ein Seegurkengericht, es handelt sich um eine Suppe.

PS. Ich muss
@Don_Marco2 Recht geben - der rote Reis sieht wirklich wie Schokostreusel aus - bitte nicht verwechseln.

 

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Monday, September 28, 2020

Die Josefskapelle in Gilsdorf

 

Ich hatte bereits bei der nahebei gelegenen Kapelle in Nöthen die Erfahrung gemacht, dass im Internet überhaupt nichts zu finden ist. So ist es auch bei der deutlich größeren Josefskapelle in Gilsdorf.




Gilsdorf hat 114 Einwohner und „wurde im Jahre 846 erstmals als geslichesthorph in einer Schenkungsurkunde von Kaiser Lothar I. Aufgeführt“ [1] [dies konnte ich jetzt nicht ungesagt sein lassen). An der Kapelle außer steht: Kapelle St. Josel, erbaut 1748, restauriert 1975-1976.



 
Die Kapelle steht mitten im Ort, ist aus Naturstein gebaut und offensichtlich wurde die Straße später um die Kapelle herumgeführt. Die Innenausstattung zeigt Figuren Kreuz, Altar, Altarraum und Bänke. Daneben steht auch eine Orgel (mechanische Luftzufuhr durch Trittblasebalg) im Raum.



 
Sehenswert! Nicht verpassen. Man fährt auf der L165 von Bad Münstereifel oder der L205 aus Richtung Nettersheim und kommt über die Pescher Straße in den Ort und fährt dann den Wollweg weiter (das ist die einzige Straße, die von der Pescher Straße abgeht).


Links und Literatur:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Gilsdorf_(Bad_M%C3%BCnstereifel)

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When I had to Dance on Samoa

 


Gracias, pero no, no bailo,
quizás la próxima vez,
tengo torpes las rodillas
why tú veloces los pies.
...
Los músicos no bailamos,
ya habrás oído decir,
gracias de todos modos
why gracias por insistir.
Don de fluir
Jorge Drexler
The same applies to me.
Translation at the end.



I'll tell you an old travel yarn from when I visited Samoa 26 years ago. Samoa had been Western Samoa back then and has been renamed to Samoa in 1997. I stayed in Apia on Upolu. I chanced to be there when the last residence of Robert Louis Stevenson, named Villa Vailima, had been opened to the public after being refurbished. I've visited Villa Vailima and also his tomb on Mount Vaea overlooking Vailima. Vailima is also the name of the local beer.



 
 

One day I was looking around the building of the government. It has been the tallest building in town. I came back to the road from the entrance area and was suddenly ushered to some seats under a shading made of palm leaves. Someone thought I might belong to some official delegation. I didn't look like the usual tourist as I had been tanned already after visiting Bali, New Zealand, and Tonga before (five or six weeks of travel before Samoa). So I could watch the dancing and music. The Samoan TV even filmed me.


 
 

But then I had been asked to dance. I usually don't dance. How could I refuse the young ladies as they also invited the Prime Minister. So I danced together with him and the young women dressed in grass skirts.






Links and References: 
https://en.wikipedia.org/wiki/Vailima,_Samoa


Thanks, but no, I don't dance,
maybe next time,
my knees are awkward
why you speed your feet.
...
Musicians do not dance
you have already heard say,
thank you anyway
why thanks for insisting.
 
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KeinKantinenTweet Nr. 06 vom 28.09.2020

 


Aus der Testküche


Versuch
ich habe versucht
zu versuchen
Erich Fried



Heute gibt es Ergebnisse und Diskussionen aus der Testküche.

Kürbis:
ich habe den Hokkaido-Kürbis zunächst halbiert und von den Kernen befreit. Danach füllte ich etwas Wasser mit Ingwerscheiben in die Hälften und setzte die Hälften in den Römertopf. 30 Min. 180° Umluft, dann ausschalten und 15 Min. im geschlossenen Herd belassen, danach auskühlen lassen. Beschichtete Pfanne mit Olivenöl auspinseln und Pfeffer aus der Mühle draufgeben. Anbraten.
Kritikpunkte: Ein wenig Salz hätte der Speise gut getan. Ziel war es, den weichen Teil vom Kürbis zwischen zwei festen Strukturen zu haben. Ich hätte beim Anbraten etwas forscher zu Werke schreiten können. Ansonsten optisch und geschmacklich einwandfrei.


Spinatröllchen:
ich habe die beiden Spitzpaprika zusammen mit dem Spinat für 3 Min. blanchiert. Wasser abkippen und auskühlen lassen. Dann habe ich die Frühlingszwiebel längs in Streifen geschnitten und dann in 7,3 cm lange Abschnitte geteilt. Den Koriander habe ich klein geschnitten. Die einzelnen Komponenten habe ich dann in Papierteebeutel gefüllt und zu Röllchen geformt. Die Initialidee, diese Röllchen im Wasserbad zu garen, habe ich verworfen und sie im Ofen gegart (zusammen mit den Cannelloni).
Kritikpunkte:
Meine Testesser (Bruder und Schwägerin) fanden, dass Salz eine gute Idee gewesen wäre – das fand ich auch. Cetero censeo, dass sich der Spinat besser in den Canelloni gemacht hätte.

Cannelloni:
für die Füllung habe ich mehlig kochende Kartoffeln weich gekocht und durch eine Kartoffelpresse gegeben. Ich habe die Spitzpaprikas klein geschnitten und ebenso die drei Knoblauchzehen. Das habe ich alles vermengt und dabei noch Büffelfeta (Resteverwertung) hinzugefügt. Danach habe ich die Cannelloni damit befüllt und die Enden in geriebenen Parmesankäse gedrückt. 40 Min. 180° Umluft, dann ausschalten und 20 Min. im geschlossenen Herd belassen, danach auskühlen lassen.
Kritikpunkte:
Nein, das Salz war in Ordnung, da der Büffelfeta salzig genug ist. Der Geschmack der Füllung war gut. Aber die Konsistenz der Cannelloni war suboptimal, unten zu weich und oben zu hart. Die Grundidee war, nicht die klassischen überbackenen Cannelloni zuzubereiten, sondern befüllte Röhren zu bekommen. Die Füllung war einfach zu trocken und die Schale mit dem Wasser reichte nicht aus. Das nächste Mal werde ich versuchen, die Cannelloni in tropfnassen, blanchierten Chinakohl zu wickeln. Der geriebebene Parmesankäse hat sich zwar geschmacklich bewährt, aber er sollte verlaufen und so die Enden zu einem Überraschungspaket verschließen. Der nächste Versuch wird mit Parmesankäse-Scheibchen durchgeführt.




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Der jüdische Friedhof von Bad Münstereifel

 


Der Jüdische Friedhof Bad Münstereifel ist ein Waldfriedhof im Queckenwald [1] und liegt nahe der B51 und oberhalb des Golfhotels. Viel Information hat der Wikipedia-Artikel nicht, aber immerhin berichtet er über die Deportation von Juden, den Gedenkstein, der 1961 im Rahmen der Wiederherstellung des Friedhofs aufgestellt wurde. Der Friedhof wurde seit 1823 belegt, wobei schon zuvor heimliche Beerdigung dort früher stattgefunden hatten. Der Friedhof konnte bis 1932 genutzt werden und es finden sich noch 87 Grabsteine (Mazewot).




Wenn auch der Wikipedia-Artikel kurz gehalten ist, so hat er doch Hinweise auf weitere Literatur. Ich spreche von dem sehr detaillierten Artikel von Hans-Dieter Arntz [2], der Inventarisierng der Grabsteine mit Übersetzungen der hebräischen Texte vom Steinheim-Institut [3] und der Beschreibung durch die LVR-Redaktion KuLaDig von 2011 [4].




Von Arntz bzw. der von ihm eruierten Quelle stammt dieser Hinweis: „27. April 1812: Förster Sistig schwört, dass die Juden Michel Levi und Meyer Heimann am vergangenen Tage im kaiserlichen Wald „Quecken" ein Grab gemacht haben. Es ist verboten, dort Tote zu begraben. Trotzdem hat man Moises Heimann dort beigesetzt.“ Schon vor 1823 wurde dort beerdigt. Auch die Zeit vor 1933 war für Juden schwierig, trotzdem ist der Waldfriedhof erhalten geblieben und steht seit 1989 unter Denkmalschutz. Gemeindegröße 1808: 38, 1820: 46, 1885: 104 und 1932: 48. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts existierte ein Betsaal, der nach einem Umbau 1880 bis 1938 genutzt wurde. 1939 wurde das Gebäude verkauft, Mitte der 1970er Jahre abgerissen“. Schade, dass in den 70iger Jahren noch kein Denkmalschutz bestand.

 

Die Grabsteine sind teilweise in Deutsch, wie etwa der von Herrn Aron Herz, oder Hebräisch und Deutsch wie der von der Familie David/Herz, oder nur Hebräisch. Die Übersetzung der Inschriften kann man auf der Internet-Seite des Steinheim-Instituts nachlesen.

 

Viel ist überwachsen, aber so strahlt der Ort eine würdevolle Ruhe aus. Erlebenswert!

 


Da die Agrippastraße (römische Landstraße) hier vorbeiführte gibt es unterhalb des Friedhof eine Informationstafel von VIA. Außerdem führen Wanderwege am Friedhof vorbei. Aus Bad Münstereifel kann man den Friedhof durch das Johannistor erreichen (unter der B51 durchgehen, dann nach links gehen und beim Golfhotel dem Schildhinweis folgen). Oder man fährt die B51 in Richtung Norden, nimmt den Parkplatz gegenüber vom Johannistor und geht zum Hotel hinauf – man darf aber auch auf einen Wanderparkplatz dort oben fahren.


 


Links und Literatur:
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/J%C3%BCdischer_Friedhof_(Bad_M%C3%BCnstereifel)
[2] Arntz, Hans-Dieter: Der jüdische Friedhof von Bad Münstereifel – Ein Rückblick (mit Fotos) http://www.hans-dieter-arntz.de/der_juedische_friedhof.html
[3] http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=bme&lang=de
[4] https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-11956-20110610-2

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Sunday, September 27, 2020

Altargesteck am 27.09.2020 16. Sonntag nach Trinitatis



Der 16. Sonntag nach Trinitatis lenkt uns mit dem Wochenspruch auf die Hoffnung [1]: „Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium.“ (2. Tim 1,10b)

Im heutigen Evangelium wird die Geschichte von Lazarus erzählt [2], der bereits vier Tage im Grab lag, als Jesus zu Marta und Maria kommt. Marta spricht zu ihm: „Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tage.“ Jesus spricht zu ihr: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“ Nachdem der Stein vom Grab weggerollt worden war, rief Jesus mit lauter Stimme: „Lazarus, komm heraus!“ Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: „Löst die Binden und lasst ihn gehen!“

Der Predigttext steht im zweiten Brief an Timotheus (2. Tim 1,7–10). Der Kernsatz lautet: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit.“ [3] In der neuen Lutherübersetzung steht „Geist der Furcht“, aber in der alten Übersetzung steht „Geist der Verzagtheit“. Der Text der Vulgata lautet: „non enim dedit nobis Deus spiritum timoris sed virtutis et dilectionis et sobrietatis“. Die neue Übersetzung ist schon korrekt, denn timor bedeutet Angst, Furcht, Besorgnis; ich habe es extra in einem Wörterbuch für Kirchenlatein nachgeschlagen [4]. Aber Verzagtheit, das furchtsame Zögern, gefällt mir besser.

Das Altargesteck spiegelt die abnehmende Zahl der Kirchenmitglieder wider; was sich allerdings nicht an der Zahl der Kirchenbesucher ablesen ließe. Es ist trotzdem schön. Die liturgische Farbe Grün ist vertreten. Die weiße Blüte (wahrscheinlich eine Chrysamtheme) könnte Jesus Christus symbolisieren, der den Glaubigen versichert: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.“



Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß auf einem Fahrrad
von Ai Weiwei (艾未未).

Links:

[1] https://www.kirchenjahr-evangelisch.de/article.php#894
[2] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/JHN.11/Johannes-11
[3] https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/LU17/2TI.1/2.-Timotheus-1
[4] Schmid, J.: Kurzes Handwörterbuch des Kirchenlateins. Verlag Gebr. Steffen, Limburg a.d. Lahn 1940.


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Saturday, September 26, 2020

KeinKantinenTweet Nr. 05 vom 25.09.2020


Was hatte ich denn heute angerichtet?


Ich denke Sie mir im Zimmer sitzend,
mehr Omelette als Mensch.
Friedrich Nietzsche


Der Hauptteil liegt im delta-Quadranten, nämlich das Pseudoomelett. Dazu hatte ich mir Reis in zwei Ausführungen, Paprikaringe, japanische Aubergine und Frühlingszwiebel zubereitet.

Pseudoomelett:
Ein Omelett besteht aus Eiern und etwas Milch vielleicht. Ich aber hatte etwas Mehl dazugegeben (auf zwei Eier etwa 40 g Weizenmehl Type 405 und einen Schuss … Wasser). Für einen Pfannkuchen war mirr das zu wenig Mehl. Hence the name! Eier, Wasser, Mehl, Salz und weißen Pfeffer verquirlen und in die heiße (aber nich allzu heiße) Pfanne geben und anbacken. Die Oberfläche darf noch nicht fest sein, wenn die vorbereiteten Schnittlauch-Stäbchen parallel aufgelegt werden. Danch kann man dem Pseudoomelett Feuer unter dem Hintern machen. Wenn es duchgebacken ist aufs Schneidebrett legen und Rechtecke ausschneiden.
Reis: ich habe Sushireis genommen und im Reiskocher angesetzt. Kurz bevor er fertig war, habe ich die Hälfte aus dem Topf genommen und dem Rest Kurkuma-Wasser beigegeben. Es darf nicht viel Wasser sein, denn der Reis hat sich schon mit Wssser vollgesogen. Eine Messerspitze Kurkuma reicht. Ich hätte lieber Saffran genommen, aber der Saffran liegt in Köln und gekocht habe ich in der Eifel.
Paprikaringe:
Da habe ich einfach die Spitzpaprika in Ringe geschnitten. Die Ringe wurden dann in kochendem Wasser (mit Essig) blanchiert. Ich habe allerdings den Essig nicht rausschmecken können. Da hatte ich mir mehr versprochen.
Japanische Aubergine und Frühlingszwiebeln:
Ich hatte noch eine japanische Aubergine. Die musste ich für Backen in drei Teile zweschneiden. Ich habe dann den Rücken wie bei einer Peniswurst eingeschnitten. Diese Rinschnitte habe ich dann mit Olivenöl eingerieben. Etwas Olivenöl in die Form geben. Bei 180° C im Umluftherd 10 Min. backen und weitere 10 Min. nach Ausschalten im geschlossenen Ofen belassen.

Dann alles schön arrangieren und mit einem roten Weinblatt und Petersilie (aus dem Petersilienwald) garnieren.

Kommen wir zur Peniswurst. Nicht jeder kann die Peniswurst kennen. Tiefenpsychologisch sind alle Würste, Gurken und, fast hätte ich Banane geschrieben, weitere Penissymbole. Aber das ist nicht mit der Peniswurst gemeint. Die Peniswurst ist viel mehr das
pièce de résistance im freitäglichen #Kantinentweet von Tuktuk (@Mithos1987) – nachlesbar auf Twitter. Die japanische Aubergine war also eine vegetarische und auch vegane Hommage an die Peniswurst.
Die japanische Aubergine gilt als gutes Zeichen für ein langes Leben.



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搭錯車和我父親

 

三十七年前,我在台北市三軍總醫院進行了兩次臨床選舉之一。那時,蘇瑞演唱的電影中的一首歌隨處可見。在主題曲《酒矸若無賣》中,我對以下幾行特別感興趣:
假如你不曾養育我
給我溫暖的生活
假如你不曾保護我
我的命運將會是什麼。
歌曲的一樣的月光中包含以下內容:
一樣的月光
一樣的照著新店溪
一樣的冬天
一樣的的下著冰冷的雨。
這絕非偶然,因為我在該地區生活,學習,實習了。
在看電影之前我就知道歌曲。我必須去台市北郊區的永和市,因為台北市已經在節目中放了其他電影。然後,我看了這部電影:搭錯車,這是一部音樂劇,講述了一名講話受損的退伍軍人和他的養女的故事。她以歌手出名,以父親為恥。父親去世,她創作並演唱主題曲《酒矸若無賣》。這首歌的第一行是用台灣話的。
然後電影結束了,我離開了電影院。天很黑,我想去公共汽車站。我不得不在兩輛停放的汽車之間行走,因為我突然不得不哭泣。我突然意識到我多麼愛我的父親,如果他必須死去,那將是多麼可怕。
我父親兩個月前輕輕地入睡,享年九十五歲。我很高興他被允許陪伴我家人和我這麼長時間。這些年來,流行歌曲仍然在我的腦海中,將來會繼續使我想起我父親。




Drinking Kava on Vava'u

On boarding the "Orange Vomit"

Some drink rum and Coca-Cola, others drink kava. Where is Vava'u? What is kava? I'll tell you an old travel yarn as I visited Tonga 26 years ago.

So Vava'u belongs to Tonga. I had been staying in a small guest house in Nuku'alofa on the main island Tongatapu; the island sees some yachties because of the natural harbor. One afternoon it had been raining and guests and the daughters of the guest house where siting on the porch looking onto the surf. While the girls where arranging their hair, I was reading in the Lonely Planet guidebook. I realized that I had two choices to get by boat to Vava'u: the Floating Coffin or the Orange Vomit as the ferries were nicknamed. Vava'u is a Tongan island about 400 km North.

 
Unloading at Pangai

I took the Orange Vomit. The nickname comes from the orange paint of the ship and … wait until we cross the open sea. I dashed on board and had been lucky to get a seat next to a Tongan gentleman suffering from elephantiasis, most probably caused by Wuchereria bancrofti, which is a human parasitic worm. I didn't take a seat on deck, which could have been more romantic, but with the weather forecast predicting rain, the deck could be wet. It took about 24 hours to get to Vava'u. The sea had been rough and most everyone excluding myself vomited; I had doped myelf and didn't eat on board. In the evening we stopped at the island Ha'afeva and in the middle of the night at Pangai on Lifuka Island, where agricultural equipment had been unloaded, which made the vessel lighter and therefore the rolling increased. When we reached Vava'u the rain hadn't stopped, so part of the fields and meadows had been inundated. The people on deck were all soaked to the skin. Moreover they had can and other provisions in cartons, which were useless now. Later I had been soaked to the skin, too.

 The Orange Vomit in the natural habor of Vava'u
Note the color of the water caused by the heavy rains
 
I've found a small guest house to stay and after installing and drying myself I asked the landlady, where I could drink kava. She said there could be a chance on the following evening.

Kava is made from the root of piper methysticum. The root is grinded and soaked in water and later passed through cloth. The drink has sedative, anesthetic, and euphoriant properties; a bit like beer but with the hangover. The word kava is Tongan as well Marquesan and means bitter; Hawaiian is 'awa, Samoan is 'ava, but in Fiji (Melanesia) it's called yaqona, on Vanuatu (also Melanesia) malok, and in Pohnpei (Polynesian exclave in Micronesia) it's called sakau. Moderate consumption of kava as a water-based suspension of kava roots has a low level of health risk. Extraction of the root with organic solvents to produce exportable herbal medicines lead to health concerns because of skin rashs and hepatotoxicity, which for instance caused a ban in Germany during the early 2000s.



The next day came and I went to the hall, where the evening meeting was taking place. It had been organized by the Wesleyan church. I sat with Sayad, the principal of the school, Makisi, the minister, and Viseka, and the Chief Minister ot the Free Wesleyan Church on Vava'u; no other foreigner, yachties don't go there. We were drinking kava and talked or listened to the music. The combo of two guitar players and one banjo player were performing songs of the pacific, also Hawaiian songs and even Rum and Coca-Cola. I found out that Makisi knows Reverent Jovili on Suwa (Fiji), whom I had met during an other trip to the Pacific, as Rev. Jovili had been his teacher. A very cheerful evening, which I still like to recall.




During the next days I took a plane back to Nuku'alofa, where I had left my baggage, and from where I flew out to Samoa later.


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