Monday, December 4, 2017

Multiple Wirbelkörperfrakturen nach Absetzen von Denosumab




Zu Denosumab hatte ich mich bereits zu Wort gemeldet [1]:
Denosumab ist ein Biologikum. Denosumab ist ein IgG2-anti-RANKL-Antikörper [RANKL - Receptor Activator of Nuclear Factor Kappa B Ligand], der mit sehr hoher Affinität an RANKL bindet und so dessen Interaktion mit RANK hemmt (1). Die Bindung des Liganden an den Rezeptor (RANK) fördert die Ausbildung von Osteoklasten, die für den Knochenabbau notwendig sind. Überwiegt aber der Knochenabbau, kommt es zur Osteoporose.
Denosumab wird von der Firma Amgen hergestellt und unter zwei Namen vertrieben: Prolia® und XGEVA®.

Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft nimmt sich aktuell der Problematik an [2]. Nach Absetzen von Denosumab kann es in einigen Fällen zu Frakturen durch Knochendichteverlust kommen. Es ist unklar, ob nach Absetzen die Knochendichte lediglich bis zum Niveau vor der Therapie zurückfällt oder aber, ob es nicht sogar zu einem überschießenden Knochendichteverlust kommen kann. Nach Absetzen von Denosumab sollte die Knochendichte gemessen und eine Behandlung mit Bisphosphonaten in Betracht gezogen werden. „Weitere Untersuchungen zur Ursachen dieses Knochendichteverlustes und zu effektiven Gegenmaßnahmen sind erforderlich“, schreibt aktuell die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft. Ich schrieb am 28.01.2017: „Jetzt aber sind Hersteller und Osteologen gefragt, entsprechende Studien zu initiieren und ein Vorgehen zu etablieren, dass die Gefahr der beschriebenen Rebound-Phänomene verhindert.“

Hoffentlich tut sich jetzt etwas!

Links und References:
[2] Deutsches Ärzteblatt, Jg. 114, Heft 48, 1. Dezember 2017, S. B1933-1944

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