Der Gemeinsame
Bundesausschuss (G-BA) hat beschlossen, dass es für Infliximab einen Festbetrag
geben soll. Es handelt sich um das Original Remicade der Firma MSD, um die
Bioidenticals/Biosimilars Remisma (Celltrion, vertrieben durch Mundipharma) und
Inflectra (Celltrion, vertrieben durch Pfizer) sowie das Biosimilar Flixabi
(Biogen). Infliximab wird als Infusion verabreicht, z.B. bei der rheumatoiden
Arthritis, der ankylosierenden Spondylitis, der Psoriasis Arthritis, aber auch
bei der Schuppenflechte (Psoriasis) oder chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen.
Die Hersteller
bzw. Vertreiber der Biosimilars und deren Arbeitsgemeinschaft Pro Biosimilars
stellt sich nun gegen diese Entscheidung. Man argumentiert mit pharmazeutischen
Unterschieden, Bioverfügbarkeiten oder Herstellungsprozessen. Außerdem bestünde
keine Unbedenklichkeit eines nicht medizinisch begründeten Austausches. Was
aber sollte der medizinisch begründete Austausch sein? Ich halte diese
Argumentation für einigermaßen frech. Bei den gesetzlich Versicherten hat der
Anteil der Infliximab-Biosimilars bei der Verordnung bereits die Hälfte
erreicht. Diese Verschiebung vom Original zu Biosimilar sind nicht medizinisch
begründet, sondern sie sind auf den geringeren Preis und das Gebot der
Wirtschaftlichkeit zurückzuführen.
Ich halte
prinzipiell überhaupt nichts von Biosimilars. Es handelt sich nicht um eine
Neuentwicklung, aber um ein teures Verfahren, nur um etwas herzustellen, das
wir bereits haben. Das Geld wäre besser in der Entwicklung neuer Therapien
verwendet. Die Politik muss sich den Hinweis auf ein Versagen in der Gestaltung
der Preise gefallen lassen, denn dieses Versagen soll durch die preiswerteren
Biosimilars vertuscht werden.
Ich begrüße den
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses zum Festbetrag. Ich hoffe, dass der
G-BA bzw. andere Gremien in Zukunft beherzter in die Preisgestaltung von
Biologika und aus rheumatologischer Sicht der JAK-Inhibitoren (small molecules)
eingreifen. Denn Medikamente, die nicht komplexer sind als Methotrexat, sollten
nicht das 175fache kosten (15 mg MTX Hexal / Woche vergleichen mit 4 mg
Baricitinib täglich).
Link:
.
No comments:
Post a Comment