Wednesday, June 4, 2014

Hyaluronsäure ins Knie – „tendentiell negativ“


Die Presseagentur Gesundheit meldete am 30.05.2014: „Viele Studien, wenig Sicherheit: Einem geringen Nutzen der Injektion von Hyaluronsäure bei Kniearthrose stehen Schäden gegenüber. „Tendenziell negativ“, urteilt daher der IGeL-Monitor.“
Ich hatte mich hier auf diesem Blog schon häufiger zu Hyaluronsäure geäußert, insbesondere zu Hyaluronsäure als Nahrungsergänzungsmittel.
Der IGeL-Monitor (http://www.igel-monitor.de) hat sich nun an die Bewertung der Injektion von Hyluronsäure (also Präparate wie z.B. Synvisc®, Orthovisc®, Hyalgan®, Artz®, Hylan®) gewagt. Die Präparate sind meist als Medizinprodukte und nur teilweise als Medikamente im Handel. Medizinprodukte unterliegen anderen Maßstäben als Medikamente. Der IGeL-Monitor kommt in der Gesamtschau der unerwünschten Ereignisse, verbunden mit der Unsicherheit über die wahre Höhe möglicher Schäden, die schwerer ins Gewicht fallen als der Nutzen, zu der Bewertung „tendenziell negativ“.
Die Bewertung kann wissenschaftlich untermauert werden. D.T. Felson, Professor an der Boston University School of Medicine, hatte sich häufig bei den Kongressen der amerikanischen Gesellschaft für Rheumatologie (American College of Rheumatology) zu diesem Thema zu Wort gemeldet. Es sind leichte Effekte nachweisbar, aber selbst die sind durch den „publication bias“ (Verzerrung durch Publikation nur von nachgewiesenen Effekten) überbewertet.

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