Kürzlich bekam ich per
Post einen Karton von nicht unbeträchtlicher Größe zugestellt, der kaum etwas
wog. Ich öffnete den Karton und es entschwebte ein Ballon mit einem
Werbeslogan. So weit, so überflüssig.
Ich habe den Ballon dann
in der Wohnung gelassen und er blieb auch an einer Stelle. Hin und wieder
schnitt ich etwas von der Karte oder dann vom Band, das die Karte hielt, ab,
damit er wieder Auftrieb bekam. So ein Ballon verliert nämlich Gas im Verlauf
der Zeit.
Richtig interessant wurde
es aber erst, als nichts mehr wegzuschneiden übrig blieb und er in mittlerer
Höhe durch das Zimmer schwebte, oder wie Ballonfahrer sagen, er fuhr dahin.
Plötzlich kam er zur Tischlampe, bei der ich saß und schrieb, dann trollte er
sich wieder eine Weile, um wieder zurückzukommen. Ein unbelebtes Wesen mit
einer Bewegung, die daran zweifeln ließ ...
Ich dachte dann über
solche Ballons nach. Und plötzlich stand sie vor mir -: eine Kriminalgeschichte
mit einem Terroranschlag!
Die Terrorgruppe
überredete ganz seriös einen bekannten Hamburger-Vertreiber zu einer
Werbekampagne in einem Flughafen. Zehntausende Heliumballons mit Gewinnkärtchen
sollten im Flughafen in einer Aktion unter die Decke geschickt werden. 10 Tage
nahm man sich vor. An den ersten Tagen würden nur die Nieten hoch geschickt,
die dann im prozentual höchsten Anteil nach zwei Wochen absinken würden. Zum Schluss
aber würde man die Gewinne hochschicken, etwa für Süßgetränke, Burger, Pommes
oder andere für die Gesundheit überflüssige Angebote.
Später sitzen an vier Stellen
der Empfangshalle die Ballonbefüller. Was niemand ahnt: sie füllen Wasserstoff
statt Helium in die Ballons. Jeden Tag von 13:00 bis 14:00 Uhr machen sie eine
Pause. Auch am letzten Tag. Da aber lassen sie den restlichen Wasserstoff
ausströmen und starten die Zeitbomben. Die ersten zerfetzen die Ballons. Kurz
darauf zünden einfache Feuerwerkskörper, die zu einer gewaltigen Explosion
führen. Während die Empfangshalle zusammenstürzt, fliehen die Terroristen.
Und wenn ich jetzt nicht
aufpasse, bekomme ich Flug- und insbesondere Flughafenverbot. Andererseits,
wenn die Explosion ausbleibt, dann kann ich die Geschichte nicht mehr Hollywood
anbieten.
Niemand hatte mit Malte
Jakob gerechnet, dem überschlauen Sohn eines Kriminalbeamten. Der wies den Vater
auf das hochfrequente Geräusch hin, das durch das Entweichen des Wasserstoffs
entstand. Allerdings konnte der Vater das Geräusch nicht hören. Kunststück,
denn so hohe Frequenzen hören wie nur als Kinder und Jugendliche. Aber er
schaute dennoch nach und entdeckte, dass wirklich der Hahn geöffnet war und
zudem, Sakrament, hier kein Helium sondern Wasserstoff verwendet wurde. Sofort
ruft er die Flughafenpolizei. Man entdeckt die Bombe. Pause. Man entdeckt die
Bomben. Und es sind nur noch zehn Minuten Zeit. Wird man die Bomben entschärfen
können? Reicht die Zeit für eine Evakuation?
Also ... für einen
abendfüllenden TV-Krimi reicht das doch wohl!
Derweil fährt der Ballon
seine letzten Runden in meinem Wohnzimmer ab.
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