Ich habe etwas gezögert,
eine Buchbesprechung zu "Der letzte Aufguss" zu schreiben, aber dann
hat die innere Einstellung zum Tee doch den Ausschlag gegeben. Ich trinke zwar
viel Kaffee im Berufsleben, bin aber privat eher dem Tee zugetan. Das geht so weit, dass ich auch chinesische Werke dazu
gelesen habe.
Mir hat der Kriminalroman
gefallen. Lustig und frisch geschrieben, mit einigen skurrilen Figuren
versehen. Und nicht zuletzt ist die Geschichte spannend. Daneben erfährt man
sehr viel über Tee. Nicht nur über chinesische Teesorten und Verfahren, sondern
auch über Darjeeling, die japanische und die ostfriesische Teezeremonie und
vielen Details mehr.
Und dann werden auch noch
Teile des Gedichts von Lu Tong (卢仝 /盧仝 /玉川子) aus der
Tang-Zeit zitiert!
Der Scan stammt aus dem Buch 茶事春秋. In "Der
letzte Aufguss" ist die sechste Schale Tee von besonderer Bedeutung; im
Gedicht kommt aber auch noch eine siebte Schale vor.
Eine englische Übersetzung steht bei Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Lu_Tong
An einer Stelle taucht
plötzlich der Mont Ventoux auf, der für mich eine besondere Bedeutung, nicht nur
über einen Urlaub sondern auch wegen des französischen Dichters René Char, hat.
Alles in allem war es ein
schöner, verregneter Sonntagnachmittag, den mir das Buch geschenkt hat.
Carsten Sebastian Henn
Der letzte Aufguss
Ein kulinarischer Krimi
Piper Verleg München, 2. Auflage 2013
.
No comments:
Post a Comment