Die
künstlerische Gestaltung des Rheinischen Rheuma Zentrums in Meerbusch-Lank wurde
gerade mit weiteren Werken aus der Kurt-Sandweg-Stiftung komplettiert. Über den
ersten Teil der Gestaltung hatte ich bereits vor etwa einem Jahr geschrieben.
[1] Über die aktuelle Erweiterung berichtete auch die Rheinische Post. [2]
Kurator Bernd R. Meyer hatte die Auswahl getroffen und die Positionen für die
Hängung der Objekte genau bestimmt.
„Manche Werke
brauchen Luft, die müssen isoliert von anderen zu sehen sein, um richtig
wahrgenommen zu werden. Im Ambulanzbereich etwa dominieren abstrakte Arbeiten,
und davor bleiben die Besucher dann auch stehen. Überall dort, wo gewartet
werden muss, ist fast jeder Patient ein wenig aufgeregt. Deshalb sollten die
Bilder in diesem Bereich sofort verstanden werden und eine gewisse Ruhe oder
auch Heiterkeit ausstrahlen.“
Die
Vernissage fand am 8. Mai um 18 Uhr statt.
Vertreten
sind folgende Künstler [3]:
Gertrude Gröninger-van der Eb
Walter Cüppers
Werner Laumer
Reiner Lichtenscheidt
Edith Oellers-Teuber
Holger Runge
Gertrude
Gröninger-van der Eb
Gertrude
Gröninger-van der Eb ist mittlerweile 100 Jahre alt und lebt in Köln in einem
Seniorenstift (in Höhenberg – da bin ich heute durchgefahren). Sie stammt aus
Rotterdam. Neben der Malerei begann sie Ende der sechziger Jahre des 20.
Jahrhunderts ihre schriftstellerische Tätigkeit mit den Schwerpunkten Lyrik und
Prosa.
Die
wichtigsten Stationen ihres künstlerischen Schaffens (Auswahl an Ausstellungen
nach der Kurt-Sandweg-Stiftung):
1965 Schloss Gracht, Erftstadt
1980 Schlosstheater Neuwied
1994 Kunstverein Grevenbroich
2001 Heinrich Heine Institut, Düsseldorf
2004 Historisches Archiv, Köln
UNDA
MARINA
Meerestochter,
die
aus der meerschaumenen
Schale
Vergessenheit
trank,
nun
lässt
treiben sich
Welle
um Welle, oben-
über
der Dunkelheit der Meere.
Gischt
schäumt
Still
sie weiß von Nichts
Mehr.
(©
Gertrude Gröninger-van der Eb, aus: Drei Gesänge im Herbst 1990 [4])
Walter
Cüppers
Walter
Cüppers wurde 1925 in Embken (Kreis Düren) geboren und starb 2016 in Neuss. Er
war Maler der Informellen Kunst und Plastiker der Gegenständlichen Kunst [5].
Von 1963 bis 1986 war er Dozent und später Professor für Kunstdidaktik an der
Pädagogischen Hochschule Neuss und an der Universität Düsseldorf.“
Werner
Laumer
Werner
Laumer wurde 1929 geboren und starb 2017 in Meerbusch. „1962 nahm er seinen
Wohnsitz und Atelier in Meerbusch bei Düsseldorf, wo er fortan als freischaffender
Künstler tätig war.“ [6]
„Die
Malerei und Grafik von Werner Laumer ist ebenfalls abstrahiert.“ [7] Das ist
aber nur eine Seite der Kunst Werner Laumers. Denn es müssen auch die
gegenständlichen, detailreichen Aquarelle beachtet werden; die Architektur ist
in den Bildern aus Marokko, Schiffe und Hafen sind in den Bildern aus Bornholm
zu sehen.
Reiner
Lichtenscheidt
Reiner
Lichtenscheidt wurde 1938 in Wuppertal geboren und lebt heute in Köln. Reiner
Lichtenscheidt wechselt häufig zwischen Abstraktion und Realismus bzw. zwischen
freier Komposition und fester Konstruktion, so Bernd R. Meyer. [8] Mehr zu
Reiner Lichtenscheidt kann man auch auf der eigenen Homepage nachschauen [9].
Edith
Oellers-Teuber
Edith
Oellers-Teuber wurde 1923 in Duisburg geboren und ist 2015 in Lohmar gestorben.
„Edith Oellers-Teuber entwickelte nach Anfängen im Stil der Neuen Sachlichkeit
eine zur lyrischen Abstraktion hinneigende gegenständliche Malerei.“ [10] Auch
sie nahm 1984 an einem Künstleraustausch mit der UdSSR teil, der sie u.a. nach
Turkmenistan [11] führte. Aschgabat muss damals sehr viel anders ausgesehen
haben – heute ist die Stadt aus weißem Marmor.
Holger
Runge
Holger
Runge wurde 1925 in Weimar geboren, studierte dort und später an der
Düsseldorfer Kunstakademie Kunst. Er lebt seit 1960 in Meerbusch-Osterath. „1964
gründete er zusammen mit Beuys, Hans van der Grinten, Franz Joseph van der
Grinten, Gottfried Wiegand, Erwin Heerich und anderen die Radiergemeinschaft
Osterath.“ [12] Er war als Dozent an der Kunstakademie und am Werklehrerseminar
Düsseldorf tätig. Von 1976 an konzentrierte er sich auf die freie künstlerische
Arbeit.
Ich
möchte mich an dieser Stelle bei Kurator Bernd R. Meyer bedanken, dass er den
Bedürfnissen eines Krankenhauses mit Auswahl der Werke und entsprechender
Hängung gerecht wurde. Denn nicht bloßes Dekorieren sondern eine
Auseinandersetzung mit der Kunst ist angestrebt; das kann man erkennen. Ich
hoffe, dass viele Besucher sich bei Wartezeiten darauf einlassen.
Links:
[11]
Turkmenistan - http://rheumatologe.blogspot.com/2014/10/turkmenistan.html
.
No comments:
Post a Comment