Vorige Woche hatte ich die Gelegenheit den Jüdischen
Friedhof von Blumenthal zu besuchen. Blumenthal gehört zu Hellenthal und liegt
in der Eifel. Der Friedhof wurde 1949 restauriert. Während der Nazi-Zeit
verloren fast alle jüdischen Mitbürgen (bis auf zwei) der Gemeinde ihr Leben –
und gerade die liegen nicht hier beerdigt. Der Friedhof wurde von 1894 bis 1937
genutzt. Es stehen dort noch 46 Grabsteine (Mazewot - מצבות).
Der Jüdische Friedhof liegt am Zengelsberg, etwas
verborgen, aber auffindbar. Ein Hinweisschild leitet den Besucher über ein
Privatgrundstück.
Die Juden in Hellenthal sind bis zum Beginn des 18.
Jahrhunderts verbürgt, allerdings siedelten sich nur wenige Familien dort an. Um
1900 lebte wahrscheinlich die höchste Anzahl dort, also auch die Zeit in der
dieser Friedhof entstanden war. Nach dem Ersten Weltkrieg brach durch die
Abtretung Eupen-Malmedys die Wirtschaftsgrundlage vieler jüdischer Händler weg,
so dass die Anzahl durch Wegziehen abnahm. „Bereits im Jahre der NS-Machtübernahme
war die Synagoge in Blumenthal Ziel antisemitischer Hetze; so wurden die
Außenwände mit NS-Parolen beschmiert und Fensterscheiben eingeworfen.“ „In der
Nacht vom 9./10.November 1938 setzten Nationalsozialisten, darunter auch der
Amtsbürgermeister von Hellenthal, das Blumenthaler Synagogengebäude in Brand.
Alle jüdischen Bewohner Blumenthals und Hellenthals wurden festgenommen …“
Damals lebten noch etwa 80 Juden in Hellenthal.
1988 wurde der Gedenkstein mit folgender Inschrift aufgestellt:
„Sie legten an dein Heiligtum Feuer, entweihten die
Wohnung deines Namens bis auf den Grund (Psalm 74,7)
Seit Jahrhunderten bestand in Hellenthal und
Blumenthal eine
große jüdische Gemeinde.
Ihre Synagoge
befand sich in Blumenthal.
Die jüdischen
Mitbürger fielen der Verfolgung
durch das nationalsozialistische Regime zum Opfer.
Ihre Synagoge wurde im November 1938 zerstört.
Diese Gedenktafel wurde gesetzt von der Gemeinde
Hellenthal im
Jahre 1988, den Toten zum
Gedenken, den
Lebenden zur Mahnung."
Links:
.
No comments:
Post a Comment