Ein neuer Hype geht rund – die goldene Milch. "Nach
Golde drängt, / Am Golde hängt / Doch alles. Ach wir Armen!" sagt Johann
Wolfgang von Goethe im Faust. Kurkuma wird in der indischen Küche als die
preiswertere Variante zu Safran genutzt. Ein wesentlicher Bestandteil von
Currypulver ist Kurkuma.
Curcumin ist der orange bis gelbe Farbstoff, der im
Gelbwurz vorkommt. Curcuma, Kurkuma, Gelbwurz oder Turmeric kann man sich im
Lebensmittelhandel besorgen. Curcumin ist ein Polyphenol, das
entzündungshemmende Wirkungen durch Herabregulation von entzündlichen
Transkriptionsfaktoren (wie NF-kappaB), Enzymen (wie Cyclo- und Lipoxygenasen)
und Zytokinen (wie Tumornekrosefaktor, Interleukin 1 und Interleukin 6)
vermittelt. Allerdings hat Kurkuma eine schlechte Bioverfügbarkeit, d.h. es wird
nur schlecht über den Darm aufgenommen.
Die Milch sieht durch die gelbe/goldene Farbe
appetitlich, ja prächtig aus und das ist auch Teil der Wirkung. Es werden
Tiermilch (meistens Kuhmilch), aber auch Pflanzenmilch wie Soja-, Mandel- oder
Hafermilch und weitere benutzt. Auch der Begriff Kurkuma Latte macht die Runde.
Unter anderem soll die Zellmembran gestärkt werden. Ich
halte das für ein Gerücht. Ich bin aber der Überzeugung, dass Kurkuma ein
sinnvoller Bestandteil der Gewürze und damit der Speisen ist; wie auch z.B.
Ingwer (gleiche botanische Familie wie Kurkuma oder Galgant).
Sie können sich Rezepte aus dem Internet holen oder
selbst experimentieren. Gut passen z.B. Zimt und Kurkuma zusammen. Machen Sie
nicht den Fehler zu viel zu nehmen. Es soll schmecken. Milch nehmen, erhitzen, Kurkuma,
Zimt und was Sie wollen hingeben und sehr konservativ (gering) süßen.
Die goldene Milch mag ein Hype sein, der wieder vergehen
wird. Aber bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann sie die laufende
Therapie vielleicht unterstützen.
Links:
http://immunendokrinologie.de/html/cortison-therapie.html
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19110321
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