Tuesday, June 18, 2019

Goldene Milch



Ein neuer Hype geht rund – die goldene Milch. "Nach Golde drängt, / Am Golde hängt / Doch alles. Ach wir Armen!" sagt Johann Wolfgang von Goethe im Faust. Kurkuma wird in der indischen Küche als die preiswertere Variante zu Safran genutzt. Ein wesentlicher Bestandteil von Currypulver ist Kurkuma. 

Curcumin ist der orange bis gelbe Farbstoff, der im Gelbwurz vorkommt. Curcuma, Kurkuma, Gelbwurz oder Turmeric kann man sich im Lebensmittelhandel besorgen. Curcumin ist ein Polyphenol, das entzündungshemmende Wirkungen durch Herabregulation von entzündlichen Transkriptionsfaktoren (wie NF-kappaB), Enzymen (wie Cyclo- und Lipoxygenasen) und Zytokinen (wie Tumornekrosefaktor, Interleukin 1 und Interleukin 6) vermittelt. Allerdings hat Kurkuma eine schlechte Bioverfügbarkeit, d.h. es wird nur schlecht über den Darm aufgenommen.

Die Milch sieht durch die gelbe/goldene Farbe appetitlich, ja prächtig aus und das ist auch Teil der Wirkung. Es werden Tiermilch (meistens Kuhmilch), aber auch Pflanzenmilch wie Soja-, Mandel- oder Hafermilch und weitere benutzt. Auch der Begriff Kurkuma Latte macht die Runde.

Unter anderem soll die Zellmembran gestärkt werden. Ich halte das für ein Gerücht. Ich bin aber der Überzeugung, dass Kurkuma ein sinnvoller Bestandteil der Gewürze und damit der Speisen ist; wie auch z.B. Ingwer (gleiche botanische Familie wie Kurkuma oder Galgant).

Sie können sich Rezepte aus dem Internet holen oder selbst experimentieren. Gut passen z.B. Zimt und Kurkuma zusammen. Machen Sie nicht den Fehler zu viel zu nehmen. Es soll schmecken. Milch nehmen, erhitzen, Kurkuma, Zimt und was Sie wollen hingeben und sehr konservativ (gering) süßen.

Die goldene Milch mag ein Hype sein, der wieder vergehen wird. Aber bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann sie die laufende Therapie vielleicht unterstützen.


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