Es ist nicht ungewöhnlich, dass Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen über eine Zunahme von Symptomen bei bestimmten Wetterbedingungen berichten. Einige meiner Patienten fühlen anhand ihrer Symptome, dass es bald regnen wird. Andere Patienten mit rheumatoider Arthritis
berichten, dass Kälte, feuchte Witterungsbedingungen oder Luftdruckänderungen ihre Symptome, wie Schmerzen, Steifigkeit oder Gelenkschwellungen, verschlechtern.
Die Ergebnisse von Studien zu den Auswirkungen des Wetters auf die rheumatoide Arthritis sind
hingegen nicht schlüssig
Wetterfühligkeit –
Befunderhebung aus den letzten Wochen:
„Nicht das Wetter an sich, sondern die Veränderung, egal,
welche Richtung führt bei mir zu mehr Beschwerden.“ (weibl, RA)
„Wenn so ein Wetterumschwung ist. Ich weiß aber nicht, ob
das nicht eine Kopfsache ist. Wenn so eine Regenfront kommt. Bei Sonnenschein
geht es mir besser.“ (weibl., RA)
Wetterfühligkeit: keine (weibl., PsoA)
„Vielleicht lag es daran, als es wieder schlechter wurde.
Ich fand die Wärme richtig schön. Man kann doch nicht alles aufs Wetter
schieben. Wenn es nicht so schlagartig gehen würden, sondern die Temperaturen
so peu à peu runtergehen würden.“ (weibl., RA)
„Das nasskalte Wetter ist nicht gerade förderlich. Aber es
geht dann nicht besonders heftig. Das warme Wetter liegt mir, aber sonst
bekomme ich auch nicht so Schübe.“ (weibl, AS)
„Ganz schlimm. So ein Wetter [nass-kalt] ist tödlich.“
(weibl, AS)
„Schwitzen bei warmem Wetter, sonst nichts.“ (weibl., RA)
„Seit das Wetter von warm wieder umgeschwungen ist, habe ich
wieder mehr Beschwerden. Aber vielleicht bilde ich mir das nur ein. (männl.,
RA)
Wetterfühligkeit: „Ich würd’ sagen nein.“ (männl., RA)
„Das hängt vom Wetter ab. So nass-kalt, da hab’ ich wieder
mehr Beschwerden. Ich merk’ 100%ig, wenn sich das Wetter dreht.“ (weibl., RA)
„Den Wetterumschwung merke ich sofort im Rücken.“ (männl.,
PsoA)
„Es gibt eine Wohlfühltemperatur. Es darf nicht zu heiß und
nicht zu kalt sein.“ (weibl., RA)
„Seit dem Wetterumschwung sind die Hände angeschwollen. Mehr
Müdigkeit. Träger. So das Übliche, wenn das Wetter umschwingt.“ (weibl., SLE)
„Bei dem Wetterumschwung letzte Woche habe ich eine Handschiene
getragen, weil die ganze rechte Hand sehr wehgetan hat. Ich habe die dann
sofort ruhig gestellt. Am nächsten Tag ist es dann wieder in Ordnung. Ich kann
Ihnen sagen, wenn’s warm wird, denn dann steht mein rechter kleiner Finger von
der Hand nach außen weg.“ (weibl., RA)
„Wenn es regnet oder wenn das Wetter wechselt, werden die
Schmerzen stärker.“ (männl., AS)
„Mit dem Regen ist es schlechter. Ich habe mehr Schmerzen,
wenn es feucht ist. (weibl., RA/SLE)
„Ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass es mit dem Wetter
zusammenhängt. Das habe ich sonst nie so erlebt. Der Regen.“ (weibl., RA)
„Die Feuchtigkeit muss es sein. Am Samstag war meine Termin
für die Spritze, ich habe das zwei bis drei Tage vorher gemerkt.“ (weibl, RA)
„Ich werd’ immer wetterfühliger. Mehr Probleme bei feuchtem
und kaltem Wetter. Aber auch in klimatisierten Räumen. Laufen fällt schwerer
und das Atmen und mein Herz rast.“ (weibl., RA plus Lungenbeteiligung)
„Seit Donnerstag habe ich wieder mehr Beschwerden. Der
Regen, die Kälte.“ (weibl. RA)
„Immer wieder mal Beschwerden. Sobald Feuchtigkeit draußen
in der Luft ist.“ (weibl., AS)
„Bei Regenwetter schmerzen alle Gelenke. Bei nassem Wetter
merke ich es sofort, dann kann ich nicht Laufen. Im Sommer ist es besser. Jetzt
tut es überall weh.“ (weibl, RA)
„Vor allen Dingen jetzt bei dem Wetter [wir es wieder
schlimmer]. Bevor der Umschwung kommt. Den anderen Tag haben wir Regen. Dann
kann ich auch nicht Schlafen.“ (männl., PsoA)
„Wenn der Wetterwechsel kommt, wenn es feucht wird, wenn der
extreme Wetterwechsel kommt, dann ist Steifigkeit wesentlich länger; dann will
man den Ellenbogen gar nicht irgendwo auflegen. Egal, ob es von schön auf
schlecht oder umgekehrt umschlägt.“ (männl., RA)
„Letzter Wetterumschwung vor 14 Tagen führte zu einer
Schwellung unter dem rechten Fuß, die 2 bis 2 ½ Tage anhielt. Kühlen mit Eis
halfe auch nicht. Rechte Hand von der Außenkante ausgehen, bis es die ganze
Hand überzog.“ (männl., RA)
„Wenn es jetzt so kalt wird, habe ich immer kalte Hände;
Füße auch.“ (weibl, RA)
(RA – rheumatoide Arthritis, PsoA – Psoriasisarthritis, AS –
ankylosierende Spondylitis, SLE systemischer Lupus erythematodes)
Beim Wetter
scheint besonders regnerisches und kaltes Wetter Gelenkschmerzen und
Steifigkeit zu erhöhen. Aber es trifft nicht auf alle gleichermaßen zu.
Wahrscheinlich fühlen sich auch nicht Erkrankte weniger gut als Patienten mit
entzündlich-rheumatischen Erkrankung. Ich nehme an (Hypothese), dass die
Empfindlichkeit gegenüber Wettereinflüssen durch die Erkrankung verstärkt wird –
leider kann ich das nicht mit einer Studie belegen. Für mich trifft es eine
Patientin am ehesten: „Es gibt eine Wohlfühltemperatur. Es darf nicht zu
heiß und nicht zu kalt sein.“ Und ich darf ergänzen: feucht sollte es auch
nicht sein.
Das kann ich nur bestätigen, bei nasser Kälte habe ich viele Schmerzen, obwohl ich mich immer warm kleide, gerade jetzt im Zwiebelsystem. Mein Mann hat mir gestern den Kamin angezündet und nach einer Stunde war meine Körper gut durch gewärmt und meine Schmerzen gingen zurück. Ich helfe mir mit viel Wärme immer gut. Auch bei dieser Witterung schon dünne Handschuhe tragen, die Hände danken es. Und warme Socken sind Pflicht.
ReplyDeleteEin Tipp für alle Betroffenen: eine Schüssel mit Sand in der Microwelle erwärmen und mit den Händen und Füssen natürlich nacheinander darin spielen, eine Wohltat für die Hände und Füsse, und sind die Hände dann schön gewärmt und geschmeidig, mit Qi-Gong-Kugeln üben, sie durch die Hände rollen lassen, so bleiben die Gelenke geschmeidig.
Liebe Sonntagsgrüße
Angelika
Bei mir ist es eindeutig Wärme über 15-18 Grad Außentemperatur, Schwüle und Klimainstabilitäten. Zur Zeit ist es in Rhein Main besonders schlimm. Gestern 4, heute 21, morgen 20, übermorgen 4. Da sperre ich mich am liebsten in einer Kellerwohnung bei 18° ein.
ReplyDelete... im Vergleich: In Bad Gastein bei 0° und wenig Schwankungen war es 4 Wochen ganz gut.
ReplyDeleteNachtrag: Seronegative RA seit 22 oder 29 begleitet von HNO und Hautentzündungen.
ReplyDelete(männlich)
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