Ich bekam gerade eine nette Email mit der Frage nach Aprikosenkernen. Das könnte auch andere interessieren.
Immer wieder lese ich gerne ihre fachliche Beurteilung über Nahrungsergänzungen und diverse Angebote die Gesundheit versprechen.
Meine Frage an Sie, meiner Freundin, die Brustkrebs hatte, wurde von einem Dermatologen der sich auf Anti aging spezialisierte folgendes empfohlen - sie solle 17 Stück Aprikosen Kerne tägl. kauen.
Ist das Bedenklich?
Wahrscheinlich geht diese Empfehlung auf die Hunza (richtig: Hunzukuc) zurück, denen eine Langlebigkeit nachgesagt wurde. Ich bin selbst dort gewesen.
Es stimmt einfach nicht; die Menschen dort leben nicht länger und 80jährige Volleyballspieler findet man auch nicht. Allerdings essen die Leute dort Aprikosenkerne bzw. gewinnen
Öl daraus. In der kargen Gegend kann man Essbares eben nicht einfach wegwerfen.
Süße Aprikosenkerne kann man wie Mandeln verzehren, aber vor den bitteren Kernen muss
wie vor bitteren Mandeln gewarnt werden. Diese sind hochgiftig. Unter süßen
Aprikosenkernen können allerdings auch bittere sein. Ich verstehe nicht, warum man sich
diesem Risiko aussetzen sollte. 17 Kerne sollen es sicherlich sein, weil 17 ein
Primzahl ist, warum nicht 13, 19 oder 23? Auf Krebserkrankungen hat man keine
Wirkung feststellen können; dazu liegt eine Studie vor. Mein Empfehlung: Finger weg!
PS. Ein Kollegin sagte zum Thema, der Tod durch eine Amygdalin-Vergiftung sei schließlich die effektivste Maßnahme im Antiaging. Ja, natürlich auch die extremste.
PPS. Ein wenig off-topic:
Hunza - bei Gulmit
Bei der Aprikosenernte
Hängebrücke - keine Angst, sie ist stabiler, als sie aussieht
Dr. Wilayat Khan und sein Team - medizinische Versorgung in der Bergregion
Nachtrag am 21.12.2014:
Ich lese gerade im Deutschen Ärzteblatt von einer Warnung vor einer: "Cyanid-Intoxikation nach oraler
Amygdalin-Behandlung". Es wird vor Amygdalin-haltigen Fertigarzneimitteln und anderen Amygdalin-haltigen Produkten gewarnt.
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