Ich besitze kein Navi. Und normalerweise ist das völlig
egal. Ich brauche es nicht und finde es störend. Aber vor einigen Tagen war ich
im Dunkeln im Oberbergischen unterwegs und hatte mich verfahren. Da dachte ich,
wie toll es wäre, ein Navi zu haben.
Ein Freund hatte mich zu seiner Geburtstagsfeier
eingeladen. Ich bin direkt nach der Arbeit vom Niederrhein losgefahren und
hatte die Strecke gut im Kopf, wie ich meinte. Einige Zeit nach der Autobahn
fuhr ich in Richtung Wiehl und habe eine sehr kleine Abzweigung verpasst. Einen
Kilometer später war ich mir sicher, dass ich falsch gefahren war, fuhr aber
weiter, um mich neu orientieren zu können. Da war ich in Wiehl. Und da war die
Bahnhofstraße. Da wieder dachte ich, ich wäre doch richtig, denn auf der
Bahnhofstraße hatte ich vorgehabt zu parken. Ich suchte die Bielsteiner Straße
und fand sie nicht. Stattdessen war ich in eine unbelebte Fußgängerzone geraten.
Und traf auf ein älteres Ehepaar.
Ich sprach die beiden an. Und nach kurzem Überlegen erfuhr ich,
dass es hier keine Bielsteiner Straße gäbe. Die Konfusion hätte bestimmt mit
den Eingemeindungen zu tun. Da bemerkte ich plötzlich, dass ich den Namen des
Restaurants zwei Orte weiter vergessen hatte. Aber schon fiel der Name
Kranenberg. Da erinnerte ich mich wieder, denn Kranenberg ist so ähnlich wie
Kranenburg. Wenn man in Köln Leitungswasser trinkt, nennt man es gerne
Kranenburger. Nun in Kranenburg am Niederrhein war ich auch schon und ebenfalls
zum Essen. Es stellte sich heraus, dass der Weg zum Restaurant kompliziert ist.
Der ältere Herr war Architekt und hatte zudem den Umbau des Hauses Kranenberg
früher durchgeführt. Netterweise fuhr er mit seiner Gattin vor mir her und
lieferte mich vor dem Restaurant ab, wo sogar ein Parkplatz frei war. Ich kam
nicht sehr zu spät.
Ich besitze kein Navi. Werde ich mir nun ein Navi zulegen?
Ganz bestimmt nicht. Ich werde mir doch nicht die Chance verbauen, so nette und
hilfsbereite Menschen kennenzulernen.
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