Wir haben gerade eine Patientin gesehen, die wurde mit
Schlangengift behandelt, was allerdings keinen Effekt hatte. Das ist nicht
verwunderlich, denn es gibt dafür keinen wissenschaftlichen Nachweis.
Ich lese in einem Flyer zu diesem Therapieangebot, dass nur
„reine Enzyme“ verwendet werden. Nun besteht die Giftwirkung aber über gerade
diese Enzyme, aber das nur am Rande erwähnt. Die Therapie wird langfristig
durchgeführt, „denn eine kurzfristige Betäubung von Symptomen hat keinen
heilenden Effekt“. Wahrscheinlicher ist die Idee, Geld damit zu machen, denn
die Patientin bezahlte pro Sitzung 150 € - und das über ein Jahr lang (das
entspricht etwa 7500 €). „Schlangengiftenzyme haben keinerlei Nebenwirkungen“ –
das sagen Sie einmal Angehörigen von Menschen, die daran gestorben sind. Unter
Umständen meint der Autor des Flatblattes, dass es in der Verdünnung
(wahrscheinlich homöopathisch) zu keinen Nebenwirkungen kommt.
Homöopathie wird in der S3-Leitlinie zur Fibromyalgie als
stark negativ bewertet. Die Bewertung für Akupunktur ist offen, allerdings
hatte ich Kontakt bis nach China aufgenommen und dort sagte man mir, dass
Akupunktur von diesen Therapeuten nicht bei Fibromyalgie eingesetzt wird.
Es gibt doch immer wieder Scharlatane , die den hilflosen Patienten etwas aufschwatzen. Und je weniger sich die Patienten von ihren Ärzten verstanden fühlen, um so mehr fallen sie darauf rein und zahlen Horrorsumme für unsinnige oder gar gefährliche Sachen.
ReplyDeleteEs wäre eine gute Sache, wenn Mediziner sich etwas besser mit Fibro auskennen würden und nicht aus Unwissenheit die Petienten in eine Ecke schieben, oder Schubladen stecken, wo sie nicht hingehören.
Lieben Gruß
Angelika