Polizisten haben mit Radikalen zu tun, Sinologen haben mit
Radikalen zu tun. Die einen bangen um die Sicherheit, die anderen suchen nach
chinesischen Zeichen im Wörterbuch. Und wir alle haben mit freien Radikalen zu
tun.
Ich las gerade in WOCHE EXKLUSIV vom 08.08.2013 auf S. 44
einen Artikel zu Heilpflanzen folgenden Satz: „ ..., stellt die
Heilpflanzen-Expertin einen köstlichen Tee. Der enthält viele freie Radikale,
wirkt dadurch antioxidativ.“ Würg, würg, würg! Schauen wir einmal darüber
hinweg, das der Tee überflüssigerweise als köstlich bezeichnet wird; ich habe
gerade wieder einmal von Wolf Schneider „Gewönne doch der Konjunktiv“ gelesen. Nein,
der Tee enthält gerade keine freien Radikale sondern antioxidativ wirkende
Stoffe.
Was sind also freie Radikale? Als freie Radikale bezeichnet
man aggressive Molekülfragmente, die im Stoffwechsel anfallen und Schaden
anrichten können. Die Theorie ist nicht unwidersprochen, aber wird herangezogen
um das Altern zu erklären. Atome und Moleküle werden von gepaarten Elektronen
umschwirrt, freie Radikale sind ungepaart. Freie Radikale suchen also nach
einem Elektron und reißen es aus einer Verbindung, wodurch eine Kettenreaktion
ausgelöst wird. Dabei aber entsteht Schaden im Gewebe, z.B. an den Wänden von Blutgefäßen,
in Zellen. Antioxidantien können Elektronen abgeben und so die freien Radikale
unschädlich machen. Es gibt eine riesige Menge an Nahrungsmitteln, die Antioxidantien
enthalten.
Hier ist eine Liste:
Links:
Free radicals: http://en.wikipedia.org/wiki/Free-radical_theory_of_aging
Der englische Artikel ist deutlich besser als der deutsche Eintrag in
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_freien_Radikale
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