Tuesday, September 17, 2013

Freie Radikale und Antioxidantien



Polizisten haben mit Radikalen zu tun, Sinologen haben mit Radikalen zu tun. Die einen bangen um die Sicherheit, die anderen suchen nach chinesischen Zeichen im Wörterbuch. Und wir alle haben mit freien Radikalen zu tun.
Ich las gerade in WOCHE EXKLUSIV vom 08.08.2013 auf S. 44 einen Artikel zu Heilpflanzen folgenden Satz: „ ..., stellt die Heilpflanzen-Expertin einen köstlichen Tee. Der enthält viele freie Radikale, wirkt dadurch antioxidativ.“ Würg, würg, würg! Schauen wir einmal darüber hinweg, das der Tee überflüssigerweise als köstlich bezeichnet wird; ich habe gerade wieder einmal von Wolf Schneider „Gewönne doch der Konjunktiv“ gelesen. Nein, der Tee enthält gerade keine freien Radikale sondern antioxidativ wirkende Stoffe.
Was sind also freie Radikale? Als freie Radikale bezeichnet man aggressive Molekülfragmente, die im Stoffwechsel anfallen und Schaden anrichten können. Die Theorie ist nicht unwidersprochen, aber wird herangezogen um das Altern zu erklären. Atome und Moleküle werden von gepaarten Elektronen umschwirrt, freie Radikale sind ungepaart. Freie Radikale suchen also nach einem Elektron und reißen es aus einer Verbindung, wodurch eine Kettenreaktion ausgelöst wird. Dabei aber entsteht Schaden im Gewebe, z.B. an den Wänden von Blutgefäßen, in Zellen. Antioxidantien können Elektronen abgeben und so die freien Radikale unschädlich machen. Es gibt eine riesige Menge an Nahrungsmitteln, die Antioxidantien enthalten.
Hier ist eine Liste:




Links:
Free radicals: http://en.wikipedia.org/wiki/Free-radical_theory_of_aging Der englische Artikel ist deutlich besser als der deutsche Eintrag in Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Theorie_der_freien_Radikale


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