Wednesday, December 17, 2014

Durst und Wurst


Es war einmal ein gelungener Tag ...
Und dann fahre ich abends über die A3 nach Hause und da werde ich - manchmal - unvorsichtig. Ich biege rechts von der Hauptstraße ab, um zu den Geschäften in der Steyler Straße zu gelangen. Und da bin ich unvorsichtig. An der roten Ampel. Da blicke ich nach rechts. Und da lese ich dann auf einem Schild: "Hast Du Hunger oder Durst / komm zu Tolli & iß ne Wurst".
Also damals, vor über 20 Jahren, als ich noch Fleisch gegessen habe, selbst da habe ich keine Wurst gegessen. Aber das nur nebenbei. Und schon gar nicht hätte ich eine Wurst gegessen in der Hoffnung, meinen Durst zu stillen. Auch das nur nebenbei.
Meine Unvorsichtigkeit führt jedesmal dazu, dass ich mich über diese schäbige Reimerei ärgere. Oder ist es vielleicht schon Alzheimer, dass ich jedesmal vergesse, dass ich besser nicht auf das Schild schaue. Was sonst Vorteil ist, ist hier ein Nachteil, nämlich zu lesen, ohne sich bewußt zu sein, dass man liest.
Wahrscheinlich hat Tolli noch einen Freund und das Team Olli & Tolli hat sich gekringelt, nachdem sie Durst auf Wurst gereimt hatten. Könnte mir eigentlich Wurst sein. Ist es aber nicht. Vielleicht habe ich zu viel auf Festen (privat oder betrieblich - das reimt sich hervorragend auf betrüblich) bei Hauptsache-am-Ende-reimt-es-sich gelitten. Olli & Tolli hätten natürlich das & weglassen können, denn weniger ist häufig mehr - haben sie aber nicht.

Und wenn sie nicht am rauchenden Bratfett erstickt sind, dann reimen sie noch heute. 


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