Sunday, October 13, 2024

Altargesteck für den 12./13.10.2024 20. Sonntag nach Trinitatis

 


Der heutige Sonntag ist der 20. Sonntag nach dem Trinitatis-Fest [1]. Dieser Sonntag beschäftigt sich mit Regeln zum guten Leben. Der Wochenspruch lautet: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ [2] Neben der Beziehung zu Gott geht es auch um die Beziehung zu meinem Nächsten, um einen respektvollen Umgang miteinander. Dazu gehört, Regeln nicht um der Regeln willen  einzuhalten, sondern in Liebe und Freiheit zueinander zu stehen. So können wir in den Evangelien Belege finden, in denen dies Klar wird und Jesus darlegt, daß der Sabbat für den Menschen geschaffen wurde und nicht umgekehrt. Oder wir schauen auf den Predigttext, denn da schreibt Paulus an die Korinther: „... nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ [3] Zum zweiten Brief an die Korinther, der eigentlich drei Briefe enthält, juckt es mich in den Fingern, etwas zu schreiben, führt uns aber heute nicht weiter bzw. zu weit vom Thema weg.

In der Lesung aus dem Alte Testament ist aktuell der Teil dran, als Noah aus der Arche tritt [4]. Das war jetzt für mich ein besonders interssanter Text, da ich doch gerade von einer Reise nach Armenien und Geogien zureckgekehrt war und ich u.a. bereits über den Ararat berichtet hatte [5]. Noah ist am Berg Ararat oder den armenischen Bergen gelandet, Luther, wie auch andere Übersetzungen, schreiben Berg Ararat [6]. Das ursprünglich hebräische Wort ist später über das assyrische Wort Urartu: Armenisch Արարատ Ararat übernommen worden. Der Text im Alten Testament kommt nun zu den poetischen Aussage, daß der Regenbogen das Zeichen des Bundes sei, den ER aufgerichtet hat zwischen IHM und allem Fleisch auf Erden. Ich finde diese Stelle so schön wie: „Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, ...“ [7].  

In Köln-Holweide feierten wir aber einen zentralen Gottesdienst für den Bezirk Rechtsrheinisch. Es handelte sich um den Mirjam-Gottesdienst, in der die evangelischen Kirchen Solidarität mit den Frauen ausdrücken wollen. Ich hatte eine andere Stelle über Mirjam nachgeschlagen, denn wer war sie? Im zweiten Buch Mose wird sie als Prophetin beschrieben, die das Tamburin nahm und die Fauen anführte im Reigentanz [8]. Ganz so eindeutig ist die Übersetzung des hebräischen Wortes „hannebiah“ allerdings nicht, denn es könnte auch die Ehefrau eines Propheten bezeichnen. Trotzdem ragt Mirjam heraus, denn sie wird mehrfach namentlich im Alten Testament genannt, zuletzt vom Propheten Micha: „und ich habe Mose, Aaron und Mirjam vor dir hergesandt.“ [9]
Der im Gottesdienst zitierte Text erzählt die Geschichte von der Auflehnung Aarons und Mirjams gegen Mose, wobei Gottes Zorn gegen Aarons und Mirjam entbrannte, aber nur Mirjam wurde aussätzig. Sie muß sich sieben Tage außerhalb des Lagers aufhalten, danach darf sie zurück. Das Volk Israel wartet mit dem Aufbruch von Hazerot in Richtung der Wüste Paran auf Mirjam. Das ist ein schwieriger Text, der aber zeigt, daß der Wert einer Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft anders gewesen war, als wir es heute sehen. Und Aufzeichnungen machten damals Männer.


Beide Altargestecke hatten Rot und Orange als Farben des Herbstes. Der Kürbis in Holweide sah eher wie eine Melone aus, jedenfalls von Ferne, dafür waren Blumen für die Mitwirkenden im Mijam-Team auf dem Altar. Darüber sollte man nachdenken, ob man Blumen, die später als Aufmerksamkeit verschenkt werden sollen, nicht auch einen Platz auf dem Altar finden können, insbesondere, wenn er die Größe der Versöhnungkirche in Köln Holweide hat. Das Gesteck in Kall war wieder einmal vorzüglich konzipert und ausgeführt.


Inspiriert vom täglichen Blumenstrauß
auf einem Fahrrad von Ai Weiwei (艾未未).

Links und Anmerkungen:
[1] https://kirchenjahr-evangelisch.de/20-sonntag-nach-trinitatis/  
[2] Micha 6,8
[3] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/2CO.3 2. Kor 3,3–6(7–9)
[4] https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.8 und https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/GEN.9 1. Mose 8,18–22; 9,12–17
[5] The Lesser and the Greater Caucasus
https://rheumatologe.blogspot.com/2024/10/the-lesser-and-greater-caucasus.html mit Hinweis auf: A Visit to the Armenian St. Thaddeus Monastery in Iran https://rheumatologe.blogspot.com/2018/10/a-visit-to-armenian-st-thaddeus.html
[6] https://www.bibleserver.com/EU.LUT/1.Mose8%2C4 1.Mose 8,4 und wenn man in https://biblehub.com/genesis/8-4.htm in den Bereich des hebräischen Textes geht, findet man dort „Berge von Ararat“.
[7] https://www.bibleserver.com/LUT/Psalm139 Ps 139,9
[8] https://biblehub.com/exodus/15-20.htm Bitte in den hebräischen Text scrollen.
[9] https://www.bibleserver.com/LUT/Micha6%2C4 Mi 6,4
[10] https://www.bibleserver.com/LUT/4.Mose12 4.Mose 12,1-16

 
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