Friday, April 21, 2023

FreitagsGedichte / #Kurzlyrik 21.04.2023

 




映堦碧草自春色,
隔葉黃鸝空好音。
蜀相
杜甫
Die Terasse ist halb bedeckt mit der Frühlingsfarbe des Grases,
Verborgen hinter Blättern singt der Pirol sein Lied.
Der Kanzler von Shu
Du Fu


Basalt
    der müde
Mond
Streift
Über
Die
Basalt
Gepflasterte
Straße
Und lässt
    Sie
Glänzen

Trittsteine
    die TrittSteine
Auf
Dem
Beet
Sie
Liegen
So
UnSchuldig
Und
Bilden
Doch
Die
Dächer
Der Höhlen
    Einiger
Wühlmäuse.

Urnen
    wir füllen
Asche
In
Urnen
Und
Lassen
Reste
Des
VerGänglichen
VerGehen
Aber
Es
Ist
Kein VerGehen
    An
Der Seele

Weiden
    die Weiden
Zeigen
Ihre
Kätzchen
Die
Kaum
Von
Schnee
Zu
Unterscheiden
Sind
Die Birken
    Müssen
Weiter warten

Kunst
    irgendwo
Zwischen
Kunst
Und
Leben
Muss
Auch
Die Kunst
    Zu
Leben liegen

Der Tag
    der Tag
Kommt
Aus
Dem
Nebel
GeKrochen
Und
Will
Mich
Anbellen
Ich aber
    Gebot
Ihm -: schweig!

HolzBank
    nun steht
Sie
Auf
Der
Veranda
Die
Alte
HolzBank
WurmStichig
Und
Wir
Haben
Ihre Geschichte
    Einfach
VerGessen

Die heiligen drei Könige
    weh unser
Guter
Kaspar
Melchior
Und
Balthasar
Sind
Tot
Aber
Die
Freude
Über
Den
Schrein
Im Kölner
    Dom
Ist groß

Die Wüste
    der Fels
Der
Stein
Der
Sand
Wenn sie
Sich
VerIrren
Kommen
Sie
In
Ein
Weibliches
Land
Denn
Die Düne
    Gehört
In die Wüste

Der Schrei
Hinter diesen Wänden aus Glas
Trinkst du den irdenen Becher leer

Im Hof, vieleckig, drunten
Sammelt der Mond sein Licht wieder auf

Das Schweigen gerinnt zu Dunkelheit
Bis auch der letzte VogelSchrei erStirbt

Deine Blindheit rettet dich - noch
Und das weiße Auge sieht

Staub aus JahrHunderten wirbelt auf
Mit deinem letzten Schrei

Der Dschinn
Ich hatte meine drei Wünsche genannt
Der Dschinn wiederholte sie
Glaube, Liebe, Hoffnung für die Welt
Das wird verdammt schwer
Aber er wollte sie mir erfüllen

Einige Zeit war der Dschinn unterwegs
Tat, was er für richtig hielt
Dann kam er zurück zu mir
Und der Dschinn und ich teilten
Glaube, Liebe und Hoffnung





Du Fu (712-770) ist einer der größten Dichter der Tang-Zeit. Von ihm sind 39 Gedichte in die Kompilation 300 Gedichte der Tang-Zeit aufgenommen worden. Etwa 1400 Gedichte von ihm wurden überliefert, hier stehen schon einmal 1145 davon: https://www.gushicimingju.com/shiren/dufu/.  
Shu liegt im heutigen Sichuan.

Nachtrag 21.04.2023:
Als ich den BlogPost heute morgen schrieb, konnte ich nicht wissen, was sich noch am NachMittag ergeben würde. Ich las ein Gedicht von Ren´s Char: Le Loriot. Geschrieben am 03.09.1939. „Der Pirol // Der Pirol flog ein in die Hauptstadt der Morgendämmerung. / Das Schert seines Liedes schloß das traurige Bett. / Alles war aus für immer.“
Ich hatte heute über die Übersetzung der beiden Zeichen
黃鸝(Huánglí) gebrütet, denn ich kannte nur 黃鶯 (Huángyīng) für den Pirol- beide Namen beginnen mit dem Zeichen für Gelb. Es gibt auch die Bezeichnung 金黃鸝, also Goldgelb. Ich habe den lexikalischen Eintrag 黃雀 für Pirol gefunden, aber es handelt sich um den Erlenzeisig, der allerdings auch gelb gefiedert ist. Und dann noch 黃鳥, das heißt auch Pirol (wörtlich gelber Vogel), aber der Begriff stammt aus dem Shi Jing, ist also 2500 bis 3000 Jahre alt.

 
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